Gruppe mit 30 Personen in einem Wandergebiet im Landkreis abgesetzt

Die Bundespolizei Rosenheim hat rund 30 Personen – von einem sechs Monate alten Baby bis zu einem 56-Jährigen am Samerbergim Landreis in Gewahrsam genommen. Nach einer menschenunwürdigen Fahrt über mehrere Stunden wurden sie vom mutmaßlichen Schleuser in der Nähe eines Waldes abgesetzt. Im sonst für schöne Wanderwege und Fahrrad-Routen bekannten Gebiet waren somit die türkischen und syrischen Landsleute – darunter acht Kinder – ihrem Schicksal überlassen.

Ein Bürger meldete der Polizei mehrere Personen mit Gepäck, die offensichtlich keine Wanderer waren. Beamte der Bundespolizei Rosenheim brachten die vom „Transport“ sichtlich mitgenommenen Geschleusten zur Dienststelle nach Rosenheim.

Bei der anschließenden Befragung schilderten sie, wie sie stundenlang zusammengepfercht in einem Transporter saßen. Es gab keine Sitzmöglichkeiten und Toilettengänge blieben ihnen verwehrt. Eine Frau aus der Gruppe sei mehrmals ohnmächtig geworden, da im Transportraum des Fahrzeugs keine Lüftung vorhanden war und somit nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung stand.

Man behalf sich, indem die Dichtung an der Tür entfernt wurde und abwechselnd jeder an dem entstandenen Spalt etwas Luft holen konnte. Nach derzeitigen Informationen erfolgte die Schleusung mit einem Transporter ab der Türkei.

Infolge eines Wildunfalls in Ungarn musste das Fahrzeug getauscht werden. Dabei wurde keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Insassen in Hinblick auf Verpflegung oder Toilettengang genommen. Es sollte so schnell wie möglich weiter gehen.

Eine unmittelbar nach der Absetzung eingeleitete Suche nach dem Schleuser und dem Transporter blieb trotz Einsatz eines Hubschraubers der Bundespolizei ohne weitere Erkenntnisse. Warum dieser etwas unübliche Ort gewählt wurde um die Schleusung zu beenden ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Alle Personen wurden nach erster Versorgung und der grenzpolizeilichen Registrierung einer Erstaufnahmestelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zugeleitet.