Rotter Gemeinderat sagt: Nein - Aufwand für Anwohner zu groß

Der Ortsteil Meiling in der Gemeinde Rott ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr gewachsen. Da man hier bislang nie Straßennamen vergab, wurden neue Gebäude einfach fortlaufend durchnummeriert.

Ist das nun mittlerweile zu unübersichtlich geworden und zudem vielleicht sogar ein Problem – wie beispielsweise für den Rettungsdienst, die entsprechende Hausnummer schnell zu finden?
Für den Gemeinderat in Rott war das am gestrigen Abend der Anlass, über eine eventuelle Umstrukturierung mit der Vergabe von neuen Straßennamen im Ortsteil Meiling mal nachzudenken und eine Grundsatz-Diskussion zu führen.

Vor Augen hatten dabei alle gleich das beste Beispiel aus der eigenen Kommune: Nämlich Lengdorf, bei dem das mit den neuen Straßennamen vor Jahren notwendig geworden war. Sepp Kirchlechner von den Bürgern von Rott konnte da aus eigener Erfahrung im Rückblick nur von Chaos pur berichten, was Jahre angedauert habe. Ganz klar sei es kein Spaß für die Anwohner gewesen, ganz besonders nicht für Firmen, wenn die Adresse plötzlich komplett anders laute …

Hans Gilg von der Fraktion der Bürger von Rott sagte nun als betroffener Meilinger kurz und prägnant: „I persönlich brauch’s ned.“ Er halte es für überflüssig und mit Blick auf den Rettungsdienst meinte er, die Navis seien mittlerweile doch so gut, dass Adressen schnell gefunden würden.

Auch Bürgermeister Daniel Wendrock gab zu bedenken, dass es dann tatsächlich in Meiling für alle wie bei einem Umzug sei – alles müsse geändert und  neu benachrichtigt werden. Privat schon schwierig, von der Firmen-Situation ganz zu schweigen.

Franz Ametsbichler von der CSU bezog klar Stellung mit dem deutlichen Fazit: „I dats lassen.“ Und sein Fraktions-Kollege Matthias Eggerl bestätigte ihn: Der Aufwand der Umstrukturierung sei mit Blick auf den Nutzen nicht gerechtfertigt.

Während Carola Kahles vom Rotter Forum die Überlegung einbrachte, wenn es denn Straßennamen geben solle, dann eventuell Musiker-Namen zu wählen, weil in Meiling viele Musik machen würden – so schlug Marie-Luise Saller von der CSU vor, vielleicht einfach die Beschilderung der Meilinger Hausnummern deutlicher zu gestalten.

Was heißen würde, an den Straßen-Abzweigungen innerhalb von Meiling per Schilder übersichtlich hinzuweisen: Hausnummer sowieso bis sowieso …

Bürgermeister Wendrock meinte abschließend – die Debatte zusammenfassend – man werde in Meiling die Hausnummern so belassen wie bisher und das mit der besseren Beschilderung Selbiger werde man sich mal anschauen.

Ausgenommen von der Diskussion war übrigens das Neubaugebiet: Dort seien Straßennamen geplant. Im Gespräch: Straßennamen der Rotter Partnergemeinden …

Foto: Renate Drax