Diese Frage wirft Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen ins Land

Für den Arzt und Wissenschaftsjournalisten Eckart von Hirschhausen sind Kirchen und Religionsgemeinschaften wichtige Verbündete im Kampf gegen die Folgen des weltweiten Klimawandels. „Der Kern des Christentums ist die Nächstenliebe. Und so wie das Klima keine Grenzen kennt, könnten wir versuchen, das Verbindende zu betonen – zwischen Glaubensrichtungen, Ländern und Mitgeschöpfen. Und unser Mitgefühl erweitern über Kirchengrenzen, über Landesgrenzen, über Generationen hinweg“, sagte jetzt Hirschhausen dem Internationalen Katholischen Hilfswerk Missio.

Mit ihrem weltweiten Netzwerk könnten die Kirchen die ärmeren Länder der Erde in den Fokus rücken. Hirschhausen: „Die Klimakrise ist so himmelschreiend ungerecht, weil diejenigen, die den Himmel am wenigsten verdreckt haben, heute am härtesten bereits getroffen sind.“

Konkrete Maßnahmen seien vergleichsweise leicht umzusetzen, betont Hirschhausen: „Warum hat nicht jede Kirche, jedes Gemeindehaus und jeder Kindergarten bereits heute in Deutschland ein Solardach? Wann gibt es in allen konfessionellen Einrichtungen Essen nach der ‚Planetary Health Diet‘ –  ein nachhaltiger Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützt?“

Die Politik müsse oft auf kurzfristige Ereignisse reagieren und auf die öffentliche Meinung Rücksicht nehmen, so Hirschhausen. Hier seien die Religionsgemeinschaften im Vorteil: „Während der Zeit-Horizont von Politikern oft nicht ausreicht, um auf den ersten Blick unpopuläre Entscheidungen voranzubringen, könnten es sich die Kirchen in der Gewissheit ihres Auftrags und ihres viele hundert Jahre währenden Bestehens leisten, hier in Vorleistung zu gehen.“

Nach vielen Jahren als Bühnenkünstler und Moderator betätigt sich Eckart von Hirschhausen inzwischen vor allem als Buchautor (zuletzt: „Mensch, Erde!“) und Wissenschaftsjournalist. Er ist Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“.

Foto: Presse Hirschhausen / Dominik Butzmann