Gegen das Vergessen: Kleine Ausstellung ab sofort im Stadtarchiv Wasserburg

Das Foto zeigt die Bücherverbrennung am 7. Mai 1933 im Rahmen einer großen Kundgebung des „Tags der deutschen Jugend“ am Wasserburger Marienplatz. Vor genau 90 Jahren, im Frühjahr 1933 brannten in vielen Orten in Deutschland, auch in Bayern.

Scheiterhaufen mit Büchern.

Die Autorinnen und Autoren – im Wesentlichen die literarische Elite der Weimarer Republik – und der Inhalt der Publikationen waren den neuen Machthabern von den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. Deshalb sollten sie mit großem Pomp und publikumswirksam aus der Öffentlichkeit – und aus den Köpfen – beseitigt werden.

Von welchem Hass diese propagandistische Aktion getragen war, zeigt der Griff zu mittelalterlichen Verfolgungsformen: Der Vernichtung durch den Scheiterhaufen.

Eine kleine Ausstellung ist ab sofort im Stadtarchiv Wasserburg, Kellerstraße 10, bis zum Jahresende 2023 zu den Öffnungszeiten zu besichtigen:
Dienstag bis Freitag: 8 bis 12 Uhr
Dienstag und Mittwoch: 14 bis 16. Uhr
Donnerstag: 14 bis 19 Uhr.

Auf acht Plakaten der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit werden die Bücherverbrennungen 1933 in Bayern, die Akteure und die Orte sowie die betroffenen Autorinnen und Autoren nun aktuell vorgestellt. Eine Begleitbroschüre und zusätzliche Dokumente auf der Webseite erläutern den Hintergrund und bieten ausführliches Zusatzmaterial zum weiteren Quellenstudium.

Die mit den QR-Codes abrufbaren Hördokumente lassen die Texte der „Verbrannten Bücher“ zu Wort kommen.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle für Literatur in Bayern der LMU München entwickelt.
Das Stadtarchiv Wasserburg war eine der vielen Originalquellen beisteuernden Institutionen.

Foto: Stadtarchiv Wasserburg – Bildarchiv, Sammelmappe IV e 2 (=“Drittes Reich“)