Jagdgenossenschaft engagiert sich mit Drohne gegen Mähtod junger Rehe

Die Jagdgenossenschaft Winden ist eine von 72 Jagden im Landkreis Mühldorf, gebündelt in neun Hegeringe. Diese sind der unteren Naturschutzbehörde untergeordnet. Anlässlich der Jahreshauptversammlung für die Mitglieder im Gasthaus Maier in Stauden, wurde die durch die Genossenschaft erstandene Drohne vorgestellt, die zukünftig im Verantwortungsbereich zum Einsatz kommen soll. Sogar von einer Zeitenwende ist während der Versammlung die Rede. Nun sei man für die Saison gerüstet.

Der Jagdpächter von Winden-Nord, Oliver Badura, zeigt sich besonders im Thema gefestigt und erläuterte den Anwesenden aus Winden, welche Chancen und Besonderheiten sich damit für die Landwirte und Tierschützer in der Region auftue: „Mit Unterstützung der Drohne ist es uns möglich, im Bereich unseres Zuständigkeits-Bezirks zu helfen, dass Rehkitze, die in den Feldern liegen, vor dem Mähtod gerettet werden“, so Badura. Er sei überzeugt davon, dass sich die Jagdgenossenschaft Winden so noch mehr für die nächste Umgebung engagieren könne und viele Jungtiere gerettet werden.

Badura erklärte den Interessierten, dass modernste Technik solche Rettungsaktionen besonders erfolgsversprechend machen. „Während der Drohnenpilot steuert und Beobachtungen macht, werden über die Lautsprecher der Drohne die mitgehenden Jäger und Helfer informiert, so funktioniert eine Absprache zur Situation deutlich einfacher“.

Die Kamera habe verschiedene Modi, von der Normalbildeinstellung bis hin zum Wärmebild – die komplexen Möglichkeiten sollen vollumfänglich in der Praxis eingesetzt werden, heißt es vom erfahrenen Jäger.
Zu verschiedenen Tages- und Abendstunden sei ein Flug möglich, da zahlreiche Einsätze und Zubehör bei der Drohne mit dabei seien. „Innerhalb von zehn Minuten kann man ungefähr vier Hektar abfliegen“.

Die anwesenden Jagdgenossen lauschten interessiert und zeigten sich überzeugt von der Wichtigkeit dieser Investition. Man hoffe, dass dadurch viele Landwirte unterstützt und Rehkitze gerettet werden können.
Notwendigkeit vorhanden
Immer wieder werden Rehkitze im Frühjahr bei Mäharbeiten verletzt oder gar getötet. Die Ricken legen ihren Nachwuchs in Wiesen oder Feldern ab, dieser duckt sich instinktiv bei erwarteter Gefahr.

Die Landwirte können die Jungtiere vom Führerhaus aus nicht erkennen. Immer wieder informieren Jagdverbände über die Hegeverpflichtung, die auch Landwirten obliegt. Vorsorgemaßnahmen sind zu treffen, damit der Tierschutz eingehalten wird.

Für das Absuchen seiner Felder ist der Landwirt selbst sowie der Fahrer des Mähwerks verantwortlich. Mit Hilfe der Jagdgenossenschaft Winden soll zukünftig hier den vielen Landwirten unter die Arme gegriffen werden.

Vor dem Mähtag solle Jagdpächter Badura durch die im Einzugsgebiet liegenden Landwirte über das Mäh-Vorhaben informiert werden, heißt es vom hiesigen Jagdvorsteher. „Dann wird ein Termin vereinbart, wann er mit der Drohne die Bereiche absuchen kann, ob Rehkitze im Feld abgelegt sind“, erläutert der Jagdvorsteher der Genossenschaft Winden, Thomas Eberharter.

Er glaube fest daran, dass die mehrere Tausend Euro teure Anschaffung, die die Jagdgenossenschaft Winden gestemmt habe, der Umgebung viel Nutzen brächte. „Da halten wir alle zusammen und helfen der Bauernschaft natürlich“.