Ein Bauabschnitt der Westendstraße wird erst nach Stilllegung des Brunnens umgesetzt

Ein doppelwandiges System für Schmutzwasserkanäle in der Westendstraße sei im Bereich des Wasserschutzgebietes unverzichtbar. Das ergab ein von der CSU-Fraktion beantragtes Schreiben an das Wasserwirtschaftsamt. Deshalb beschloss der Gemeinderat Haag, mit den Sanierungsarbeiten in diesem Teil noch abzuwarten.

„Erst bei endgültiger Stilllegung des Brunnens III ist ein Verzicht auf das doppelwandige System möglich“, erklärte Bürgermeisterin Sissi Schätz. Und wann das sein wird, hänge von der Inbetriebnahme des neuen Brunnens ab. „Einen fixen Termin gibt es derzeit noch nicht.“ Zwar sei geplant, den Brunnen III Ende 2025 vom Netz zu nehmen – aber „ich kann es nicht garantieren“.

Für Stefan Högenauer (CSU) war klar: „Selbst ein neues einwandiges Rohr wäre besser als das, was wir jetzt haben.“ Deshalb plädierte er darauf, den neuen Brunnen möglichst schnell in Betrieb zu nehmen, um die Westendstraße sanieren zu können. „Die Leute warten darauf.“

Um ein doppelwandiges und mit hohen Kosten verbundenes System zu vermeiden, beschloss der Gemeinderat, die geplanten Kanalbaumaßnahmen in dem Bauabschnitt, die innerhalb des Wasserschutzgebietes des Brunnens III liegen, erst nach endgültiger Stilllegung umzusetzen. Damit sollen die voraussichtlichen Mehrkosten in Höhe von zirka 440.000 Euro vermieden werden.

Weiter stellte sich die Frage, ob stattdessen vorübergehend eine Deckschichterneuerung umgesetzt werden kann. Das würde nach Schätzung des Ingenieurbüros INFRA etwa 155.000 Euro kosten. Dazu komme aber auch, dass durch die Asphaltierung die Förderung entfällt, warnte die Bürgermeisterin. Damit können Förderleistungen in Höhe von etwa 458.000 Euro entfallen.

„So können wir es nicht lassen, man muss unbedingt an der Fahrbahnoberfläche etwas machen“, sagte Bernd Schneider (CSU). Er merkte an, es gebe bestimmt günstigere Möglichkeiten, bei denen die Förderung nicht wegfällt. Auch Stefan Högenauer (CSU) schlug vor, „die größten Straßenflecken zuzumachen und bis zur Sanierung einen für die Bürger akzeptablen Zustand herzustellen“.

Um die Förderung nicht zu gefährden, beschloss der Gemeinderat einstimmig, die oberflächliche Fahrbahnsanierung nicht vorzunehmen. Allerdings solle im kommenden Jahr eine Verbesserung der Fahrbahnoberfläche im Rahmen des Straßensanierungsprogramms angestrebt werden.