Eisbären und ihr überragender Torwart Jonas Neffin verweisen die Starbulls auf Rang drei

Ausverkauftes Haus und tolle Stimmung am gestrigen Silvestervorabend – aber nur ein Punkt für die Starbulls Rosenheim im Heimspiel gegen die Eisbären aus Regensburg am 30. Spieltag der DEL2.
Vor 4.425 Zuschauern im ROFA-Stadion gerieten die Grün-Weißen im zweiten Spielabschnitt mit 0:2 in Rückstand, übernahmen dann aber die Spielkontrolle und glichen noch vor der zweiten Pause durch Treffer von Dominik Kolb und Dominik Tiffels zum 2:2 aus.
Ihre Überlegenheit im dritten Drittel brachten die Starbulls nicht auf die Anzeigetafel. Nach torloser Verlängerung holten sich die Gäste aus der Oberpfalz, bei denen Torwart Jonas Neffin eine herausragende Leistung auf das Eis zauberte, im Shootout den Zusatzpunkt …
 
Bei den Starbulls kehrte Christopher Kolarz ins Tor und damit Charlie Sarault wieder ins Line-up zurück. Auch Verteidiger Leon van der Linde, der in den letzten beiden Spielen krankheitsbedingt passen musste, war wieder mit dabei. Ville Järveläinen brach das Aufwärmen verletzungsbedingt ab, sodass Chefcoach Jari Pasanen die Sturmreihen kurzfristig umstellen musste. Die Chance, dass Järveläinen am Freitag im Derby gegen Landshut einsatzbereit ist, bewertet der Rosenheimer Chefcoach nach der Partie mit 50 Prozent. Lars Bosecker steht kurz vor dem Comeback, Lukas Laub und Johannes Achatz werden dagegen noch zwei bis drei Wochen fehlen.
Starbulls in der Anfangsphase im Glück
Die Grün-Weißen taten sich in den Anfangsminuten schwer. Die nach dem Auswärtssieg zwei Tage zuvor in Kassel mit breiter Brust angereisten Eisbären dominierten die erste Hälfte des ersten Drittels. Die Starbulls hatten Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Sowohl Jeremy Bracco, als auch Bryce Kindopp schaufelten den Puck aus nächster Nähe über das Tor, als Christoper Kolarz schon geschlagen war. Der Rosenheimer Keeper vereitelte weitere Regensburger Chancen, vor allem als die Gäste in Überzahl Druck machten.
Das Rosenheimer Powerplay – im ersten Drittel gab es vier Überzahlminuten – sah zwar phasenweise ordentlich aus, es kamen mehr Abschlüsse als zuletzt, aber der sichere Gästetorwart Jonas Neffin war auch dann zur Stelle, wenn ihm ein Rosenheimer Stürmer vor der Linse stand.
Verschenkte Konter zweimal im direkten Gegenzug bestraft
Im zweiten Drittel machten die Starbulls mehr fürs Spiel, gerieten aber mit 0:2 in Rückstand. Beide Gegentreffer fielen nach dem gleichen Muster: Ein eigentlich vielversprechender Konter wurde schlampig vergeigt, den Gegenzug nutzten die Eisbären eiskalt aus. Dem 0:1 ging ein Rosenheimer Drei-auf-eins-Angriff voraus, vor dem 0:2 rannten die in Unterzahl spielenden Hausherren mit Scheuklappen nach vorne und vergaßen die Absicherung.
Den ersten Regensburger Treffer erzielte der Ex-Rosenheimer Kevin Slezak, der mit Corey Trivino Doppelpass spielte und dann aus nächster Nähe mühelos eindrücken durfte (22.). Jeremy Bracko legte mit einem Abschluss aus dem linken Bullykreis über die Fanghand von Kolarz nach, Guillaume Naud hatte ihn per Steilpass aus dem eigenen Drittel bedient (28.).
Bei einem weiteren Gästekonter verhinderte Kolarz gegen Pierre Preto das mögliche 0:3. Allerdings hatten inzwischen die Starbulls das Spiel komplett an sich gerissen und nahmen das Regenburger Tor immer mehr unter Beschuss. Anschluss- und Ausgleichstreffer waren der verdiente Lohn.
Verdienter 2:2-Ausgleich durch Tore von Kolb und Tiffels
Zunächst fälschte Dominik Kolb einen Schuss von Shane Hanna von der blauen Linie mit dem Schläger noch leicht ab und irritierte dadurch Torwart Neffin entscheidend (34.). Und als der Gästekeeper bei einem satten Schlagschuss von Teemu Pulkkinen den Einschlag noch verhindern konnte, staubte Dominik Tiffels zum 2:2 ab, indem er den Puck aus der Luft in die Maschen drosch (40.).
Auch nach der zweiten Pause dominierten die Hausherren die Partie, doch der starke Jonas Neffin hielt alles, was auf sein Tor kam. Auch die fünfte und sechste Rosenheimer Überzahlsituation der Partie hatten gute Momente und satte Abschlüsse – aber das alles Entscheidende, nämlich der vielzitierte Screen vor dem Torwart, klappte nicht richtig. Weil Starbulls-Keeper Christopher Kolarz gegen Alex Berardinelli und Kevin Slezak mit feinen Paraden zur Stelle war, blieb das dritte Drittel torlos und es ging in die Verlängerung.
Trotz Großchancen auf beiden Seiten war die siebte Overtime in der laufenden Spielzeit im ROFA-Stadion die erste, die torlos blieb.
Kurzer Regensburger Prozess im Shootout
Im Shootout scheiterten Charlie Sarault und C.J. Stretch an Neffin, währen die ersten beiden Regensburger Schützen, Jeremy Bracco und Corey Trivino, abgezockt einnetzen. Damit war die Rosenheimer 2:3-Heimniederlage und die dritte Pleite der Starbulls gegen Regensburg im dritten Duell dieser Saison perfekt – immerhin aber diesmal „versüßt“ mit einem Punkt.
Mit nun 56 Zähler aus 30 Spielen fielen die Starbulls Rosenheim in der Tabelle auf Rang drei zurück. Im DEL2-Jahreswechsel-Klassement haben sie zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Kassel Huskies und fünf Zähler Vorsprung auf den Tabellenvierten EV Landshut, der in Bad Nauheim mit 1:3 den Kürzeren zog.
Derby im ROFA-Stadion am Freitag gegen Landshut 
Nach dem Jahreswechsel geht es für die Starbulls und die Rosenheimer Eishockeyfans gleich mit den nächsten beiden Highlights weiter.
Am kommenden Freitag, 2. Januar, kommt es im ROFA-Stadion zur dritten Saisonauflage des Traditionsderbys Rosenheim – Landshut. Die beiden bisherigen Duelle gingen an die Starbulls – am zweiten Spieltag zuhause 4:3 nach Verlängerung, am vierten Advent auswärts 4:3 nach regulärer Spielzeit. Spielbeginn im ausverkauften ROFA-Stadion – über das Zweitmarkt-Angebot können jederzeit kurzfristig einzelne Plätze auf www.starbulls.de/tickets verfügbar werden – ist um 19:30 Uhr.
In Düsseldorf am Sonntag vor bis zu 1.000 Rosenheimer Fans
Zwei Tage danach sind die Starbulls bei der Düsseldorf EG zu Gast. Der Absteiger aus der PENNY DEL ist mit fast komplett neu zusammengestellter Truppe in die Spielzeit gestartet und zog im ersten Saisonviertel seine Kreise wie erwartet unter den Top Six. Es folgte ein rapider Absturz bis auf Tabellenrang zwölf, ehe die Weihnachtswende kam. Unter dem neuen Cheftrainer Harry Lange – Vorgänger Rick Chernomaz wurde zum Sportdirektor befördert – gab es plötzlich wieder Siege: Die DEG gewann in Regensburg (4:1) und zuhause gegen Kassel (4:2) sowie Kaufbeuren (5:2). Am Silvestervorabend gab es in Ravensburg eine knappe 2:3-Auswärtsniederlage.
Beim zweiten Saisonauftritt in Düsseldorf – den ersten gewannen die Starbulls Anfang November überraschend deutlich 6:1 – können die Starbulls auf großartige Unterstützung ihrer Fans bauen. Im PSD Bank Dome werden am Sonntag bis zu 1.000 Anhänger der Grün-Weißen erwartet.

Schaufenster