Kreisligist Grünthal fährt aus Westerndorf ohne Punkte nach Hause
Am dritten Spieltag der Kreisliga 1 war der FC Grünthal gestern Abend beim langjährigen Rivalen in Westerndorf zu Gast. Die Ausgangslage war klar: Der direkte Vergleich sprach mit elf Siegen, sechs Unentschieden und nur zwei Niederlagen deutlich für die Heimelf – eine Statistik, die an diesem Tag weiter untermauert werden sollte.
Die Gastgeber erwischten einen idealen Start: Bereits in der achten Spielminute landete der erste nennenswerte Angriff im Tor der Gäste. Nach einem präzisen Diagonalball von Michael Jackl blieb Neuzugang Stephan Stockenreiter vor FCG-Schlussmann Stephan Kumpfmüller eiskalt und schob überlegt ins rechte Eck zur frühen Führung ein – 1:0 für Westerndorf.
In der Folge fand der FC Grünthal besser ins Spiel. Die Gäste verlagerten das Geschehen zunehmend in die gegnerische Hälfte und erspielten sich einige Halbchancen, ohne jedoch zwingend zu werden.
In der 37. Minute kam es zu einer spielentscheidenden Szene: Nach einer Fair-Play-Geste von Michael Jackl, der zugab, den Ball zuletzt berührt zu haben, entschied Schiedsrichter Christian Scholz trotzdem auf Eckball für den FC Grünthal. Anton Manhart brachte die Hereingabe scharf in den Strafraum, wo Matthias Huber zum Kopfball ansetzte und zum 1:1-Ausgleich traf – es war bereits sein dritter Saisontreffer.
Kurz darauf hatte Grünthal die Möglichkeit, das Spiel zu drehen: In der 40. Minute setzte sich Samuel Grunder mit einem energischen Dribbling gegen drei Gegenspieler durch und kam aus etwa zehn Metern zum Abschluss. Sein Schuss wurde im letzten Moment noch zur Ecke abgefälscht – die bis dahin beste Gelegenheit für die Gäste, in Führung zu gehen.
Kurz vor der Halbzeit meldete sich Westerndorf noch einmal offensiv: Ender Karavil kam nach einem Angriff im Strafraum zum Abschluss, doch Kumpfmüller war erneut zur Stelle und parierte sicher.
Mit einem insgesamt gerechten 1:1 ging es in die Halbzeitpause – ein Spiel mit viel Tempo, in dem beide Teams ihre Phasen hatten.
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der SV Westerndorf strukturierter und insgesamt deutlich gefestigter als noch im ersten Durchgang. Die Gastgeber übernahmen früh wieder die Kontrolle über das Spielgeschehen und drückten auf den erneuten Führungstreffer.
In der 53. Minute wurde die Überlegenheit der Heimelf belohnt. Nach einem Ballverlust der Gäste im Spielaufbau schaltete Westerndorf schnell um und brachte den Ball über die rechte Seite scharf in den Strafraum. Fabian Martinus stieg am höchsten und nickte die Flanke per Kopf zur 2:1-Führung ein – ein verdienter Treffer zu diesem Zeitpunkt.
Trotz des Rückschlags war dem FC Grünthal der Wille, zurück ins Spiel zu finden, deutlich anzumerken. Die Offensivaktionen nahmen zu, doch im letzten Drittel fehlte häufig die Genauigkeit. Viele Zuspiele wirkten überhastet oder wurden zu unpräzise gespielt, um die Westerndorfer Defensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
In der 61. Minute dann die große Möglichkeit zum Ausgleich: Nach einem gut getimten Steckpass stand Samuel Grunder halbrechts im Strafraum plötzlich frei, zog aus rund 13 Metern ab – doch SVW-Keeper Rott reagierte stark und bewahrte sein Team mit einer starken Parade vor dem Ausgleich.
Mit den Einwechslungen von Abu Eryilmaz, Sebastian Esser, Stefan Köbinger und Ludwig Zeiser setzte FC-Trainer Sinicki auf mehr Offensive. Die Gäste erhöhten den Druck, doch die entscheidenden Impulse im letzten Drittel blieben weiterhin aus.
Westerndorf blieb durch Konter gefährlich. Besonders Stephan Stockenreiter hatte in der Folge zwei vielversprechende Gelegenheiten, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Doch im direkten Duell mit seinem Namensvetter Stephan Kumpfmüller im Tor des FC Grünthal behielt der Gäste-Keeper zweimal die Oberhand.
In der 86. Minute fiel schließlich die Vorentscheidung. Wieder war es ein Fehler im Spielaufbau des FC Grünthal, der die Szene einleitete. Die Heimelf blieb nach dem Ballgewinn hartnäckig, der Ball konnte nicht final geklärt werden und ein Abschluss aus etwa 19 Metern wurde im Strafraum von Matthias Huber – diesmal auf der anderen Seite auffällig – mit der Hand geblockt. Auch wenn es kein absichtliches Handspiel war, blieb dem Schiedsrichter aufgrund der klaren Regel keine andere Wahl, als auf Strafstoß zu entscheiden.
SV-Kapitän Dmytro Zubkov übernahm die Verantwortung und verwandelte den Elfmeter sicher neben den rechten Pfosten – 3:1 für Westerndorf.
Nach fünf Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Scholz die Partie ab. Der SV Westerndorf sicherte sich einen verdienten Heimsieg, auch wenn Grünthal phasenweise gut dagegenhielt.
FCG-Trainer Sinicki nach dem Spiel:
„Teils guter Fußball gegen einen sehr starken Gegner. Wir müssen versuchen, solchen Spielen künftig mehr unseren Stempel aufzudrücken. Das war kein Rückschlag – wir wollen kommenden Freitag gegen Oberbergkirchen im ersten Heimspiel den ersten Heimdreier holen.“
Schaufenster


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