Genehmigungs-Verfahren für dringend notwendige Modernisierung läuft seit neun Jahren
Seit nunmehr elf Jahren hängt die Zukunft der traditionsreichen Kampenwand-Seilbahn in der Schwebe. Der Tourismus-Verbandsausschuss CAT traf sich jetzt gemeinsam mit der Geschäftsleiterin Tina Pfaffinger und Vertretern des Achental-Tourismus sowie Herbert Reiter von der örtlichen Tourist-Info mit dem Betreiber der Bahn, Eric Zbil, um sich ein Bild von der aktuellen Situation und den geplanten Modernisierungs-Maßnahmen zu machen.
Auf dem Bild:
Vertreter des CAT-Verbandsausschusses mit der Vorsitzenden Irene Biebl-Daiber (5. von links) und Wasserburgs Stadtoberhaupt Michael Kölbl (6. von rechts) sowie mit Vertretern des Achental-Tourismus wie Herbert Reiter von der Tourist-Info Aschau und nicht zuletzt Eric Zbil mit seiner Tochter (Bildmitte – Betreiber der Kampenwandbahn) und Tina Pfaffinger (CAT-Geschäftsführerin – 3. von rechts))
Die Kampenwand-Seilbahn, ein Wahrzeichen der Region, befördert seit 1957 Gäste und Einheimische umweltfreundlich auf den beliebten Aussichtsberg. Rund 50 Mitarbeiter sorgen für einen reibungslosen Betrieb und helfen dabei, den Besucherandrang zu kanalisieren und die Natur zu schützen.
Doch der Zahn der Zeit nagt an der Anlage. „Wer möchte, dass es bleibt, wie es ist, muss für den Umbau sein“, betont Betreiber Eric Zbil.
Die Gründe für die geplante Modernisierung liegen auf der Hand: Die Bahn ist nicht barrierefrei, muss jährlich für zwei Monate zur Wartung geschlossen werden – ein Umstand, der bei moderneren Anlagen nicht mehr notwendig ist. Zudem sind die Gondeln zu klein, um die Gastronomie am Berg effizient zu beliefern.
Umbau ohne Mehrbelastung für die Natur?
Entgegen mancher Befürchtungen werde sich das Angebot auf dem Berg durch den Umbau nicht verändern, weshalb auch nicht mit einem überbordenden Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet werde, so die Experten. Dies würden Vergleiche mit anderen bereits modernisierten Seilbahnen zeigen.
Berg- und Talstation würden am bisherigen Standort bleiben, allerdings würden neue Stützen-Standorte benötigt, da auf eine Einseilbahn umgestellt werden solle. Die Trasse verbreitere sich dabei um jeweils 2,80 Meter pro Seite.
Genehmigungs-Verfahren zieht sich in die Länge
Das Genehmigungs-Verfahren für das Projekt läuft bereits seit 2016. Also neun Jahren …
Damals wurde der Bauantrag eingereicht und auch genehmigt. Nachträglich forderten die Behörden jedoch zusätzliche Untersuchungen zum Schutz des Birkhuhns. Im Juni 2022 wurde schließlich eine Änderungsgenehmigung für die Aufbaulogistik erteilt, verbunden mit einer abendlichen Einschränkung der Betriebszeiten sowie Anpassungen an der Gebäudearchitektur und den Stützenstandorten.
Gegen diesen Änderungsantrag klagte der Bund Naturschutz aufgrund eines vermeintlichen Eingriffs in einen Naturwald. Wie sich später herausstellte, war dieser jedoch vom zuständigen Amt falsch kartiert worden – die Korrektur erfolgte erst im vergangenen Dezember 2024. Aufgrund der fehlerhaften Eintragung verlor die Bahn zunächst den Prozess, doch heuer im Februar 2025 wurde die Berufung zugelassen.
Wirtschaftlichkeit in Gefahr
Die Unsicherheit belaste nicht nur den Betreiber, sondern auch die gesamte Region. Die Bahn werde aufgrund des hohen Wartungs- und Energieaufwands zunehmend unwirtschaftlicher – nach 68 Jahren Betrieb sei das kein Wunder. Viele der anwesenden Bürgermeister zeigten sich beeindruckt von den Plänen, aber auch irritiert über den langwierigen Fortgang der Genehmigungsverfahren. Zusammen betonten sie die hohe Bedeutung der Kampenwand-Seilbahn für den Tourismus in der ganzen Region. Würde der Betrieb der Seilbahn eingestellt, verliere die Region eine bedeutende, touristische Attraktion, die eine hohe, regionale Wertschöpfung mit sich bringe, waren sich die anwesenden Bürgermeister einig.
Eric Zbil und sein Team würden sich bemühen, die Öffentlichkeit regelmäßig über den aktuellen Stand zu informieren – alle Neuigkeiten seien stets auf der Homepage der Kampenwand-Seilbahn zu finden.
Ob und wann die Modernisierung endlich starten könne, das bleibe weiterhin offen. Für die Region und den Tourismus stehe jedoch fest: Eine Lösung müsse bald gefunden werden, damit das beliebte Ausflugsziel auch in Zukunft sicher und umweltfreundlich erreichbar bleibe.
Schaufenster


Erlebnisparks auf (fast) jedem Berg wie in Österreich oder halbwegs intakte Natur und Wanderwege in unserer Heimatregion. Diese Grundsatzfrage muss jeder für sich beantworten.
Stillstand ist Rückschritt und Sicherheit erfordert Erneuerung. Warum die Diskussion. Der Entscheud steht und gehört umgesetzt, liebe Verwaltzngsbeante!