Bürgerversammlung gestern Abend in Pfaffing: Unser Blick auf die Bürger am Mikro

Schade eigentlich, dass gestern Abend so viele Stühle leer blieben im Gemeindesaal in Pfaffing. Steht die Kommune doch vor so mancher Herausforderung in naher Zukunft. Das wurde einmal mehr deutlich bei des Bürgermeisters Ausführungen: Wie Josef Niedermeier betonte, stehe ein neues Gesamtkonzept für den Ort Pfaffing zur Nahversorgung – sprich Einkaufsmarkt, zur Bildung, zum Wohnen im Alter – im absoluten Mittelpunkt. Geradezu ein Meilenstein, wie es ja schon im vergangenen Jahr dazu geheißen hatte …

Die Präsentation im Gemeindesaal hatte der Rathauschef Niedermeier bereits am gestrigen Nachmittag eigens schon einmal gehalten – vor allem, um es den gerade älteren Mitbürgern Pfaffings zu erleichtern, auch dabei zu sein. 35 waren hier gekommen.

Zukunft entstehe nicht aus Gewohnheit, sondern aus dem Mut, anders zu denken – diese Worte hatte Pfaffings Bürgermeister an den Beginn der Versammlung gestern Abend gestellt und die Bürger damit offenbar auch noch mal motiviert, ans Mikro zu treten.

Denn für so wenige Besucher taten das dann recht viele …  

Fotos: Renate Drax

Gisela Hiebl (im Bild oben stehend) übte Kritik an dem Radweg zwischen Pfaffing und Lehen. Nein, nicht an dem neuen Teilstück ab Steinhart (wir berichteten), sondern sie kritisierte den Radweg VOR Steinhart im Bereich der Attler Brücke. Hier müssten sich ja alle geradezu durchjonglieren – von einem möglichen entgegenkommenden Radler auf dem Brücken-Weg mal ganz zu schweigen.

Da bliebe in den Augen so mancher Bürger nur mehr der Ausweg zurück auf die Straße. Gefährlich sei das, sagte Gisela Hiebl. Und fragte, ob da nicht die Situation geändert werden könne?

Bürgermeister Niedermeier erklärte daraufhin, man habe das im Blick. Aber es habe nun einmal festgestanden, dass es definitiv keine neue Attler Brücke geben werde. Man werde wohl über einen Kompromiss nachdenken. Und Pfaffings Geschäftsleiter Christian Thomas fügte an, man könne aber natürlich an dieser Stelle ja auch mal absteigen und das Radl schieben.

Auch Pfaffings Pfarrer Josef Huber (Foto unten) meldete sich zu Wort.

Er wollte wissen, wie hoch die Geburtenzahl denn in Pfaffing sei?

Und zudem wollte er wissen, wie hoch nun die Grundstücks-Preise seien

für interessierte Bürger im angedachten Bauland für Einheimische in Pfaffing-West V bei Werfling?

Beide Fragen könne er nicht beantworten, gab der Bürgermeister darauf zu. Die Geburtenzahlen würden ihm nicht vorliegen und die Bauland-Preise würden noch gar nicht feststehen für West V.

Soweit sei man da noch nicht. Feststehe nur, dass es sich letztendlich wirtschaftlich rechnen müsse, sagte er.

Eigener Bericht zum großen Baugebiet in Pfaffing folgt.

Der Glasfaser-Ausbau liegt ihm am Herzen und er hatte dazu Fragen gestern Abend: Peter Lorenz (Bild oben).

Fast zwei Jahre ist es jetzt her, dass die Gemeinde Pfaffing einen Förderantrag zum Breitbandausbau (Glasfaser) beim zuständigen Projektträger des Bundes eingereicht hatte – im Rahmen der Förderung: „Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0“. Zeitgleich war auch der Förderantrag für die Gemeinde Albaching auf den Weg gebracht worden
Während die Gemeinde Albaching die geforderte Punktezahl erreichte und demnach auch einen entsprechenden Förderbescheid erhielt, ging Pfaffing leer aus.

Der geschäftsleitende Beamte Pfaffings – Christian Thomas (Foto) – erläuterte den Ablauf: Erst sei da ja noch offen, bekomme Pfaffing nun endlich überhaupt den Zuschuss (die Rede ist von 50 Prozent Bund, 30 Prozent Land) und nimmt man den dann an? Das aktuelle Markterkundungs-Verfahren sei noch nicht abgeschlossen im Bund.

Außerdem spreche man bei der Telekom von einem Vorlauf von 36 bis 48 Monaten. Also drei oder vier Jahren. In der Gemeinde sei es aktuell so, der Außenbereich sei mit Glasfaser versorgt, der Innenbereich mit Kupfer …

Peter Eutermoser (Foto unten) fragte nach – nachdem man im Rathaus ja so digital fortgeschritten sei – was denn nun eigentlich mit der digitalen Lichtbild-Erfassung für Personalausweise und Reisepässe in Pfaffing sei? Schließlich gebe es das in anderen Gemeinden schon.

Zur Hintergrund-Info: Das Foto wird ab sofort direkt vor Ort im Einwohnermeldeamt aufgenommen und erfüllt alle aktuellen Anforderungen der Bundesdruckerei. Somit ist kein separates Passfoto mehr notwendig. Die Gebühr für die digitale Aufnahme beträgt sechs Euro und wird zusätzlich zur regulären Ausweisgebühr erhoben.

Bürgermeister Niedermeier antwortete, er wisse leider auch nicht, wann Pfaffing nun dranseie mit der Umstellung. Bislang jedenfalls nicht und er rechne auch erst mit September. Solange bliebe es wie gewohnt auch bei einem Papierfoto.

Absolut enttäuscht zeigte sich Andreas Demmel (Foto oben ganz rechts), ehemaliger, langjähriger Gemeinderat der ÜWG und Vorsitzender der örtlichen „Bürgerhilfe“. Es könne doch nicht sein, dass zum Projekt „Wohnen im Alter“ – nach all den vielen Jahren – noch immer kein realitätsnaher Plan, keinerlei Konzept da sei. Sogar im Gegenteil, für ihn sei man in der alten Legislaturperiode weiter gewesen als jetzt am Ende der aktuellen Legislaturperiode im Rathaus. Ein paar Bürger, deren Wunsch die Umsetzung dieses Projekts einst gewesen sei, sie seien mittlerweile verstorben …

Völlig anders sah die Projekt-Situation dazu Pfaffings Bürgermeister Niedermeier (Bild unten). Man sei beim Thema „Wohnen im Alter“ aktuell „deutlich weiter, als man je war“, wie er betonte.

Das Thema habe im neuen Gesamtkonzept eine Hauptpriorität. In seinem Bericht zuvor hatte er erklärt, dass es mehrere Standort-Optionen im Ort gebe und er nun Ende September dazu eine interne Klausurtagung mit dem Gemeinderat abhalte. 

Zum Bild unten:

Martin Asböck (stehend) wiederum machte sich Gedanken gestern Abend, wie denn die genaue Lösung mit der Schule, deren neuem Eingang und den dann im Zusammenhang mit der Verlegung des Edeka-Marktes – neuen Schul-Parkplätzen aussehen werde? Wie solle das ausschauen, wenn die Kinder dort aus den Autos steigen und gleichzeitig beim Einkaufen richtig viel los sei? Bürgermeister Niedermeier erklärte hier, es handele sich bislang nur um vage Möglichkeiten – es sei hier noch nichts konkret in einer Planung entwickelt.

Bei so vielen Herausforderungen in einer Gemeinde sei es doch nicht gut, eine Bürgerversammlung mitten im Sommer abzuhalten bei zu erwartenden, hohen Außentemperaturen. Das sagte Richard Krogler jun. (Foto unten) und bat um eine Verlegung ins Frühjahr oder in den Herbst.

Künftig werde die Bürgerversammlung in Pfaffing wohl im April stattfinden, sagte daraufhin Bürgermeister Josef Niedermeier.

Und Franz Demmel (Bild unten 2. von rechts) waren die Ausführungen bei der Finanzlage der Gemeinde Pfaffing im Punkt Rücklagen-Entnahme“ zu wenig. Ob man da denn nicht mehr sagen könne zu der nicht unerheblichen Entnahme?

Rathauschef Niedermeier erwiderte, man habe einen belastbaren Haushalt aufgestellt, um einen Nachtragshaushalt auf jeden Fall vermeiden zu können. Die Entnahme sei somit lediglich eine „Vorsichts-Maßnahme“, die man vielleicht ja gar nicht brauchen werde.

Weiterer Bericht zur Bürgerversammlung folgt.

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