Polizei Wasserburg legte Sicherheitsbericht 2024 beim Informationsaustausch mit Bürgermeistern vor

Die Polizei Wasserburg lud am heutigen Dienstag, 24. Juni,  die Bürgermeister des Dienstbereiches zu einem Sicherheitsgespräch bei der Polizeiinspektion Wasserburg ein. In einem interessanten Informationsaustausch zwischen den Rathaus-Chefs und der Leitung der Polizeiinspektion Wasserburg wurden Aspekte der Sicherheit thematisiert. Im Vordergrund stand der Sicherheitsbericht 2024 der Polizei Wasserburg, welcher die Kriminalitätsentwicklung und Verkehrslage des vergangenen Jahres darstellt.

Mit den Gemeinden, Albaching, Amerang, Babensham, Edling, Eiselfing, Griesstätt, Pfaffing, Ramberg, Rott am Inn, Schonstett, Soyen und der Stadt Wasserburg am Inn betreut die Polizei Wasserburg rund 47.200 Einwohner auf 326 Quadratkilometern Dienstbereichsfläche. Zur Anzahl der Bürger kommen noch etwa 51.260 zugelassene Fahrzeuge im Dienstbereich.

 

1. Kriminalitätsentwicklung

Im Dienstbereich der Polizeiinspektion Wasserburg wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.139 Straftaten begangen und somit 210 Straftaten beziehungsweise 15,6 % weniger gegenüber dem Vorjahr.

Die Aufklärungsquote ist mit 73,5 % (Vorjahr 70,3 %) abermals angestiegen und bewegt sich weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Somit wurden von den 1.139 Straftaten 837 aufgeklärt.

Als Gradmesser für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung dient die Häufigkeitszahl, die im Dienstbereich der Polizei Wasserburg bei einem Wert von 2.413 pro 100.000 Einwohner (2023: 2.877) lag.

2024 wurden 765 Tatverdächtige (2023: 799) ermittelt. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag bei 210 beziehungsweise 27,4 % (2023: ebenfalls 27,4 %). Herbei ist zu berücksichtigen, dass auch ausländerrechtliche Delikte in die Statistik mit einfließen.

Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen lag zusammen bei 141 beziehungsweise 18,4 % (2023: 181 beziehungsweise 22,6 %). Somit liegt der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen bei 81,6 % (624 Personen).

Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der Diebstähle insgesamt um 1,7 % leicht zugenommen (246 Fälle zu 242 im Vorjahr).

Sonstige einfache Diebstähle gingen hierbei um 5,5 % (171 Fälle zu 181 im VJ) zurück, während schwere Diebstähle allerdings um 23 % (75 Fälle zu 61 im VJ) zunahmen.

In dieses Segment fallen unter anderem die schweren Diebstähle in und aus Warenhäusern, Schaufenstern, Vitrinen und Kiosken, die mit 16 Fällen im Jahr 2024 um acht Fälle (VJ: acht Fälle) abermals gestiegen sind.

Die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle stieg 2024 auf zwölf Delikte. Davon blieben acht Fälle im Versuchsstadium stecken. Die oder der Täter konnten nicht in das Gebäude oder Wohnung eindringen und dementsprechend keine Wertgegenstände erbeuten, verursachten jedoch oftmals einen Sachschaden.

Beim schweren Diebstahl in und aus Dienst- oder Büroräumen und Werkstatt gab es zehn Fälle, eine Zunahme um fünf Fälle im Vergleich zum Vorjahr.

Der „klassische“ Ladendiebstahl ist um 14,6 % angestiegen (47 Fälle zu 41 Fälle im VJ).

Beim Fahrraddiebstahl sind die Zahlen gleichgeblieben. Genauso wie im Vorjahr wurden im Jahr 2024 26 Fahrraddiebstähle zur Anzeige gebracht.

Die Rohheitsdelikte, die neben den klassischen Gewaltdelikten wie Körperverletzung, auch Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Nachstellung (Stalking) beinhaltet, ist nach einer Zunahme im Vorjahr nun im Jahr 2024 um 40 Fälle zurückgegangen; – 13,5 % (257 Fälle zu 297 im VJ).

Die einfache Körperverletzung nahm dabei mit 140 Fällen um 14 Taten ab (154 im VJ, – 9,1 %). Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung ist sogar ein erfreulicher Rückgang um 26 Fälle auf 23 Taten (49 im VJ) zu melden; eine Abnahme um 53,1 %.

Die Sexualstraftaten (beziehungsweise Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung) nahmen erstmals wieder ab; von 60 auf nunmehr 55 Anzeigen (- 8,3 %). Der Schwerpunkt lag dabei abermals bei der Verbreitung pornografischer Inhalte mit 30 Taten (VJ: 19 Taten). Die Aufklärungsquote bei den Sexualstraftaten betrug 85,5 %, was 47 geklärte Fälle bedeutet.

2024 gingen die Fälle der Sachbeschädigungen deutlich zurück – um -38,3 % (113 zu 183 im VJ). Dabei ist der Rückgang bei den Sachbeschädigungen an Kfz von 61 auf 39 Anzeigen (-36,1 %) hervorzuheben.

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen mit 147 Fällen im Vorjahr auf 133 Fälle zurück (-9,5 %).

Der sogenannte Waren- und Warenkreditbetrug, der hauptsächlich im Online-Handel beziehungsweise auch bei Online-Auktionsportalen zum Tragen kommt, reduzierte sich um fünf Anzeigen (26 zu 31 Taten im VJ, – 16,1 %). Es muss jedoch dabei berücksichtigt werden, dass hierbei die aus dem Ausland verübten Taten nicht in der Inlandsstatistik widergespiegelt werden. Diesen nehmen allerdings inzwischen einen bedeutenden Anteil ein.

Die Rauschgiftkriminalität hat mit 48 Fällen zu 173 im Vorjahr (- 125 Fälle) um 71,3 % deutlich abgenommen. Dies hängt mit dem neuen Cannabis-Gesetz (CanG) zusammen. Das CanG trat am 01.04.2024 in Kraft und bewirkte, Cannabis sowie den pflanzlichen Wirkstoff THC vollständig aus dem Betäubungsmittelgesetz zu entfernen und den Umgang in weiteren Gesetzen abschließend zu regeln. Im Konsumcannabisgesetz (KCanG) wurden der Umgang (die Entkriminalisierung) mit Cannabis, die Regeln zum Eigenanbau und Anbauvereinigungen geregelt.

2024 gab es 25 sogenannte Widerstände und tätliche Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte. Im Vorjahr waren es noch 19 Delikte.

Der Gesamtschaden aller Delikte belief sich im Jahr 2024 auf 1.111.680 Euro. Im Vorjahr betrug die Schadenssumme noch 16.100.258 €.  Dieser erhebliche Wert des Vorjahrs war auf drei Fälle der vorsätzlichen Brandstiftung zurückführen, welche damals allein 15.080.050 Euro Schadenssumme auf sich vereinten.

 

Die Statistik im grafischen Überblick (klicken)

 

2. Verkehrslage

Im Jahr 2024 ereigneten sich im Dienstbereich der Polizei Wasserburg 1.395 Verkehrsunfälle (2023: 1.468). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 73 Unfälle bzw. 4,97 %.

Sechs Personen wurden dabei abermals getötet (2023: sechs) und 252 verletzt (2023: 293).

2024 wurden 235 Verkehrsunfälle wegen unerlaubtem Entfernen vom Unfallort erfasst (2023: 207). Die Aufklärungsquote (AQ) lag bei 66,8 % und konnte damit im Vergleich zum Vorjahr um 25,74 Prozentpunkte gesteigert werden (AQ im VJ 41,06 %).

Als Hauptunfallursachen sind „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts-fahren“ (17 %) sowie „die Missachtung der Vorfahrt“ (7 %) zu verzeichnen.

Bei 21 Unfällen unter dem Einfluss von Alkohol erlitten zehn Personen Verletzungen. Getötet wurde zum Glück hierbei niemand. Sechs Fahrer versuchten, sich durch Flucht ihrer Verantwortung zu entziehen, konnten aber alle ermittelt werden.

2024 gab es keinen Schulwegunfall.

Schaufenster