Am Nachmittag eine Pfaffinger Feierstunde mit Einweihung - Landkreis-Umweltausschuss zu Gast
Wenn der Pfaffinger Altbürgermeister Sepp Niedermeier sen. (links) und der Pfarrer Josef Huber gemeinsam „mim Radl do san“ – ja, dann hat das was zu bedeuten: Heute war eine Feierstunde in Steinhart für den neuen Radlweg – der bis Oberfarrach nahe Lehen führt – und der offiziell eingeweiht wurde.
Der Umweltausschuss des Rosenheimer Kreistags tagte dazu heute Nachmittag eigens auswärts – nämlich in Pfaffing. Die Sitzung begann quasi am frühen Nachmittag mit der Einweihung durch Pfaffings Geistlichen, Josef Huber (Foto unten). Er spendete dem neuen Radlweg Gottes Segen für eine stets gute Fahrt aller Nutzer.
Fotos: Renate Drax
Nach kurzen Ansprachen folgte der finale Höhepunkt: Auf Kommando vom Landrat höchstpersönlich – 3 – 2 – 1 – wurde das weißblaue Bandl symbolisch siebenfach durchtrennt.
Das Foto unten zeigt ab 4. von links
Bauingenieur Stephan Rößle von der „Swietelsky Baugesellschaft m.b.H“ sowie Markus Bauer von der Rosenheimer Planungsgesellschaft „ROPLAN“ und Altbürgermeister Sepp Niedermeier sen., Landrat Otto Lederer, Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier jun., Altbürgermeister Lorenz Obermaier und Pfarrer Josef Huber.
Der Landkreis Rosenheim hat hier sein Radwegenetz weiter ausgebaut: Entlang der Kreisstraße von Oberfarrach nach Steinhart bei Pfaffing ist ein neuer Geh- und Radweg entstanden (wir berichteten).
Der neue, 1,4 Kilometer lange, straßenbegleitende Weg schließt eine Lücke im Radwegenetz zwischen Rott und Forsting und bietet allen Radfahrern nun eine sicherere und komfortablere Verbindung zwischen den Gemeinden Rott und Pfaffing.
Das freute Bürgermeister Josef Niedermeier (im Bild unten 2. von rechts) sehr, wie er in seinen Begrüßungsworten betonte – begleitet von herzlichen Dankesworten an alle Beteiligten. Ein wahrlich besonders schöner Moment sei die Feierstunde heute.
Die Bauarbeiten dauerten erfreulich nur knapp sieben Wochen.
Aufwändiger waren da die dafür notwendigen Grunderwerbs-Verhandlungen, die durch die Gemeinde Pfaffing über ein paar Jahre hinweg geführt wurden. Auch Landrat Otto Lederer (im Bild unten rechts) dankte hier ganz besonders und vor allen anderen – im Namen des ganzen Landkreises Rosenheim – allen Grundbesitzern für die Bereitschaft, hier die Flächen zur Verfügung gestellt zu haben. Denn so sei nun eine 1,4 Kilometer lange Lücke geschlossen worden zum Wohle der Bürger – und zwar zum Wohle von Jung und Alt.
Starker Applaus dafür von allen Anwesenden.
Während die Gemeinde die Grundstücks-Verhandlungen übernahm und die notwendigen Flächen erwarb, stellte der Landkreis dann die Finanzierung des Radwegs in Höhe von 550.000 Euro.
130 Kilometer lang gebe es nun Radlwege entlang der Kreisstraßen, so Landrat Lederer, jede dritte Kreisstraße profitiere mittlerweile davon und es sollen noch mehr werden.
Soll doch ganz Deutschland innerhalb der nächsten fünf Jahre – bis 2030 – zum „Fahrradland“ werden. So lautet zumindest der Beschluss des Bundeskabinetts aus dem April 2021 …
„So prominente Messdiener hob i selten“ – Pfarrer Josef Huber standen Vater und Sohn Niedermeier, also Pfaffings Altbürgermeister und Bürgermeister helfend zur Seite …
Im Anschluss an die Einweihung war dann noch die weitere Sitzung des Landkreis-Umweltausschusses. Nun aber im Rathaus in Pfaffing …
Ein Radlweg direkt neben der Straße ist total super. Man kann die Abgase der Autos direkt filtern. Und es macht so viel Spaß, wenn die an einem vorbeirasen. Ein Schlenker und man ist Geschichte.
Ich finde die Radwege direkt neben der Straße auch nicht so wirklich schön.
Ich vermeide sie wo immer es geht.
Und tatsächlich sind es ebenfalls die oben genannten Gründe: ich finde es nicht angenehm, die Abgase so direkt einzuatmen.
Vor allem, da ich beim Radfahren ja auch eine tiefere Atmung habe.
Und ich fühle mich nicht sicher.
Am schlimmsten ist es, wenn mir ein Fußgänger oder ein anderer Radfahrer entgegen kommt und ich – wie auf diesem Radweg – nicht ganz links, sondern rechts fast an der Straße fahren muss.
Kommt einem da ein Auto entgegen, fahren viele mit wenigen Zentimetern an mir vorbei.
Ich versuche dann in den Grünstreifen auszuweichen, wenn das geht.
Angenehm ist das nicht.
Eine gute Beschilderung von Nebenstrecken finde ich hilfreicher.
Also für mich leider kein Grund zum Feiern oder für große Freude. Ich hoffe, er ist für andere hilfreich.
Oh mei, da wird etwas für die Radfahrer gemacht und dann ist es auch wieder nicht recht.
Dann in Zukunft halt nichts mehr.
Spart uns allen Steuergelder und Nerven!
Der Landkreis hat vor einigen Jahren auf Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion beschlossen, ein Radwegekonzept zu erarbeiten.
Der Grundgedanke war damals eben durchaus der, den Sie beschrieben:
straßenbegleitende Radwege an Hauptstraßen nur im Ausnahmefall und bevorzugt schwach befahrene Nebenwege zu einem durchgängigen Radwegenetz verknüpfen und besser ausschildern.
Vorteile: kostengünstiger zu erreichen, schneller umzusetzen, keine langwierigen Grundstücksverhandlungen und für Radler attraktiver und sicherer.
Leider sieht das fertige Konzept dann doch überwiegend straßenbegleitende Radwege vor, deren Umsetzung aufgrund des Aufwands dann nie kommen wird.
Allerdings muss man hier auch dazu sagen, dass es zur Veranschaulichung unsere Antrages für die Kreistagkolleg*innen damals eine grobe Vorplanung für den nördlichen Landkreis gegeben hatte, die mit nur ganz wenig Neubauten ausgekommen wäre – einer davon aber tatsächlich zwischen Steinhart und Lehen.
Eine Wegeführung auf Nebenwegen wäre hier nur mit ganz massiven ‚Umwegen möglich gewesen und hätte daher vermutlich nur wenig Akzeptanz gefunden.
Ja, das war ein super Konzept. Wir haben davon gehört. Schade, dass es derart im Sand verlaufen ist!
Ich glaube, der Radweg kommt auf den Fotos vom Beitrag am 30.5. besser rüber:
Der Radweg verbessert die bisherige Situation vielfach:
Vorher gab es gar keinen Weg, der Abschnitt war immer eine Gefahrenstelle, man musste ja direkt auf der von Lkw viel befahrenen Strecke radln.
Das war oft am frühen Morgen auf dem Weg in die Arbeit unangenehm – auch für die Autofahrer, da die Stelle hier und da unübersichtlich ist.
Ich freue mich über den neuen Weg und dass dieser so zügig und unkompliziert fertig gestellt wurde.
Auf dieser Strecke gibt es für Genußradler meiner Erfahrung nach genug Nebenstrecken die gemütlich genutzt werden können.
Der neue Radweg ist da, um sicher von A nach B zu kommen!
Die Kritik an ihm kann ich nicht nachvollziehen.
Frag mich auch wer von den Schreibern vor Ort war und sich das neue Teilstück angesehen hat?
Vielen Dank an die Grundstückseigentümer, dass er ermöglicht wurde!
Ich finde ihn gut!,
Selbst als Rennradfahrer habe ich mir hier, im ländlichen Raum, die Abgasfrage noch nie gestellt. Jeder Kilometer Radweg ist uneingeschränkt zu begrüßen.
Und wem das nicht reicht, dem sei eine Runde München + Speckgürtel empfohlen.
Danach sind alle in Sachen Abgase und überfüllte Radwege im Thema!