RoMed-Chefarzt Dr. Torsten Uhlig verabschiedet sich in den Ruhestand
Feierlich wurde Chefarzt Dr. Torsten Uhlig von seinen Kolleginnen und Kollegen jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Über zwei Jahrzehnte prägte er die RoMed-Kinderklinik, baute medizinische Fachbereiche aus und setzte Maßstäbe für eine patienten- und familienorientierte Versorgung. Dr. Uhlig blickte auf die vielen positiven Veränderungen in den letzten 23 Jahren zurück und dankte dabei den hervorragenden und engagierten Pflegekräften und Ärzten für die außerordentliche Unterstützung und den tollen Teamgeist.
„Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen“, schloss er seine Rede mit einem Zitat von Henri Matisse.
Die Medizin mit ihrer Vielseitigkeit und ihren unterschiedlichen Fachrichtungen haben ihn schon frühzeitig angezogen und besonders spannend sei für ihn die beständige Weiterentwicklung. Vor allem überzeugte ihn jedoch mit dem Arztberuf etwas Positives im Leben anderer zu bewirken, Verantwortung zu übernehmen und eine sinnhafte Tätigkeit auszuüben. „Ich wollte nie nur Krankheiten behandeln, sondern Menschen helfen. Den Umgang mit Kindern habe ich immer als bereichernd empfunden“, erinnert er sich.
Sein Leitsatz „Kinder sind unsere Zukunft“ sei keine Floskel, sondern Auftrag und Motivation gewesen, von der ersten Assistenzarztstelle bis zur Chefetage.
Meilensteine: Tagesklinik und Notfallversorgung
Am 1. Januar 2002 übernahm Dr. Uhlig die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Gleich im ersten Jahr initiierte er eine Kindertagesklinik, um Untersuchungen und Eingriffe
ohne stationären Aufenthalt zu ermöglichen. Das Ziel: junge Patienten möglichst stressfrei
behandeln und Familien entlasten. Mehr als 1000 Kinder wurden allein im Eröffnungsjahr
betreut. Zeitgleich gründete er gemeinsam mit niedergelassenen Kollegen die erste
kinderärztliche Bereitschaftspraxis im Landkreis. Rund um die Uhr teilten sich Klinikärzte und
Praxisärzte die Notfallversorgung – damals ein bundesweites Novum.
Ausbau des Versorgungs-Angebots und familiengerechte Atmosphäre
In den folgenden Jahren erweiterte Dr. Uhlig das Spektrum kontinuierlich: Er etablierte eine
Nachsorge für Frühgeborene und chronisch kranke Kinder in Kooperation mit „Bunter Kreis“
und „Harl.e.kin“, richtete eine spezialisierte Sprechstunde für Schrei-, Schlaf- und
Fütterstörungen ein und schuf eine tagesklinische Psychosomatik.
Wichtig war ihm dabei stets, dass Familien nicht weite Wege in andere Zentren auf sich nehmen mussten.
Durch die verbesserte Ausstattung der Eltern-Kind-Station wurde in den letzten Jahren die
Unterbringung auch für die Eltern während des stationären Aufenthalts ihres Kindes noch
angenehmer. Dazu hat auch die Einrichtung der „Elternoase“ beigetragen, die den schwer
belasteten Müttern und Vätern intensivpflichtiger Kinder die Übernachtung in einem schönen
Ambiente ermöglicht.
Viele fachliche Schwerpunkte konnten neu etabliert oder erweitert werden, unter anderem die
entwicklungsneurologische Nachsorge, die Kinderdiabetologie, -nephrologie, -kardiologie, -pneumologie
und Neuropädiatrie. „Wir sind mit unserem Perinatalzentrum Level 1 stolz darauf, erkrankten
Neugeborenen bis hin zum kleinsten Frühgeborenen die Versorgung
auf einem fachlich sehr hohen Niveau anbieten zu können“, berichtete der Chefarzt und
betonte die gute und enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Geburtskliniken. „Die Zahl
der von uns betreuten Kinder hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt.“
Dank an Förderverein und die Rosenheimer Bevölkerung
Viele Projekte wurden durch die aktive Beteiligung der regionalen Bevölkerung, wie
Weihnachtsspenden-Aktionen und insbesondere durch das große
Engagement des Kinder-Fördervereins tatkräftig unterstützt. So besuchen auch die
Klinikclowns seit 2002 regelmäßig die kleinen Patienten, um den Krankenhausaufenthalt
etwas zu erleichtern. Außerdem kümmern sich zwei Mitarbeiterinnen im Spielzimmer und ein
Lehrer um die kleinen und größeren Patienten. Lehre, Forschung und Kooperation
Neben der medizinischen Versorgung legte der Pädiater großen Wert auf die Ausbildung. Die
Kinderklinik Rosenheim ist heute eine gefragte Lehrstätte für Medizinstudierende der Ludwig
Maximilians-Universität München und weiterer Hochschulen. „Wissen zu teilen – das heißt, Zukunft
zu gestalten – für unsere Patientinnen und Patienten ebenso wie für die nächste Generation
von Ärztinnen und Ärzten“, so Dr. Uhlig.
Ruhestand mit Weiterwirken
Ganz in den Ruhestand zieht es den passionierten Kinderarzt noch nicht. Die
kinderpneumologische Sprechstunde wird er weiterführen, parallel plant er, sein Engagement
bei der Bayerischen Landesärztekammer auszubauen. „Ich freue mich auf mehr Zeit für
Hobbies und vielleicht auf ein neues Entwicklungshilfe-Projekt, wie in der Vergangenheit in
Kambodscha“, verrät er mit einem Lächeln.
Seinem Nachfolger Privatdozent Dr. Hendrik Jünger wünscht der scheidende Chefarzt von Herzen ein
„gutes Händchen“ und ist überzeugt, dass sich die Kinderklinik kontinuierlich weiterentwickeln
wird. Er hofft, dass sich künftig alle Fachdisziplinen der Kinder- und Jugendmedizin unter
einem gemeinsamen Dach zu einem Eltern-Kind-Zentrum vereinen.
Ausblick und Vermächtnis
Mit dem Abschied des Chefarztes endet eine Ära, doch sein Vermächtnis bleibt spürbar: „Sie
haben hier Strukturen aufgebaut und etabliert, von denen die Bevölkerung und insbesondere
unsere kleinen Patienten enorm profitieren. Die Kinderklinik Rosenheim tritt heute
selbstbewusst auf und bietet ein umfassendes Leistungsspektrum. Für dieses
außerordentliche Engagement danke ich Ihnen ganz besonders“, betonte RoMed-
Geschäftsführer Dr. Ulrich Schulze in seiner Rede.
Was 2002 als Vision begann, ist heute – dank des unermüdlichen Einsatzes von Chefarzt,
Team und Förderern – gelebte Realität. Und obwohl Dr. Torsten Uhlig künftig mehr Freizeit
genießt, ist sicher: Der Pädiater im Ruhestand bleibt Teil dieser Erfolgsgeschichte.
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