... als noch vor einem Jahr - Der Arbeitsmarkt-Bericht für den Mai

Im Landkreis Rosenheim beträgt die Arbeitslosenquote 3,0 Prozent – das sind 0,1 Prozent weniger als im April, aber 0,4 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen liegt im Landkreis derzeit bei 4.487. Hier sind 2.608 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 117 weniger als im Vormonat.

Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.879 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 41 weniger als im April. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.877 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.976 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich somit eine leichte Frühjahrsbelebung. Die Arbeitslosenzahl im ganzen Agenturbezirk ist um 270 Personen auf 9.860 zurückgegangen.
Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent verringert (Mai 2024: 2,7 Prozent).

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, sagt dazu heute:

„Es ist für diese Jahreszeit üblich, dass die Arbeitslosigkeit zurückgeht. Weitere Betriebe haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten, und die Tourismus-Saison hat mit den Osterferien begonnen. Nachdem die Arbeitslosigkeit in den Monaten März und April im Vergleich zu den Vorjahren weniger zurückgegangen ist, war die Abnahme im Mai
vergleichsweise stärker. Insgesamt sehen wir aber, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen, die in den vergangenen Wochen durch die Zollpolitik der USA
verstärkt worden sind, Spuren auf unserem Arbeitsmarkt hinterlassen: Die Betriebe agieren bei Neueinstellungen zurückhaltend. Im Mai waren mit 3.500
deutlich weniger Stellenangebote (-1.200) gemeldet als vor einem Jahr.

Zusätzlich sind Unternehmen teilweise dazu gezwungen, Personal freizustellen. Die Frauen und Männer, die eine neue Arbeit suchen, brauchen bei schwacher Konjunktur oftmals länger, um eine neue Anstellung zu finden. Diese Umstände haben dazu beigetragen, dass deutlich mehr Menschen arbeitslos gemeldet waren als in den Vorjahren im Mai: +1.170 gegenüber 2024; +2.000 gegenüber 2023; + 3.090 gegenüber 2022.“

Die einzelnen Personengruppen sind im Vorjahresvergleich unterschiedlich stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen: Bei den unter 25-Jährigen waren 170
Personen mehr arbeitslos gemeldet, während der Anstieg bei den über 50-Jährigen bei 440 Personen und bei den Menschen mit Schwerbehinderung
bei 150 Personen lag. Dr. Cujai sagt hierzu: „Es ist schade, dass unter anderem Ältere und Menschen mit einer Behinderung, die häufig viel Berufserfahrung und umfangreiche Fachkenntnisse mitbringen, sich bei der Stellensuche vergleichsweise schwerer tun.“

Sie wendet sich direkt an die Personalverantwortlichen und sagt:
„Geben Sie auch diesen Bewerbern eine Chance. Häufig entpuppen sich diese dank ihrer beruflichen Kenntnisse und ihrer Persönlichkeit am
Arbeitsplatz als wahre Bereicherung. Wir können Sie hier, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, in vielerlei Hinsicht unterstützen,
durch eine Probearbeit oder einen Lohnzuschuss bei der Arbeitsaufnahme. Rufen Sie uns gerne an und lassen Sie sich beraten. Die Ansprechpersonen vom
Arbeitgeberservice erreichen Sie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 45555 20. Die Kolleginnen und Kollegen, die Menschen mit Schwerbehinderung
und Rehabilitanden beraten und unterstützen, stehen Ihnen unter der Rufnummer 08031 / 202-271 für Fragen zur Verfügung.“

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

In drei Monaten beginnen viele junge Menschen eine betriebliche Ausbildung. Die Vorsitzende der Geschäftsführung nimmt dies zum Anlass, einen Blick auf die
Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu werfen: „Wir sehen, dass die Betriebe aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen auch bei der Besetzung
von Ausbildungsstellen teilweise zurückhaltender agieren. Bis zum Stichtag am 13. Mai hatten sie uns mit 3.130 um 340 weniger Ausbildungsplatz-Angebote gemeldet
als vor einem Jahr. Im historischen Vergleich ist die Nachfrage nach Auszubildenden aber nach wie vor hoch. Die jungen Frauen und Männer, die eine Ausbildung
machen, sind für die Betriebe wichtige Säulen, um sich die Fachkräfte von Morgen zu sichern.

Rund 1.500 der Stellen waren im Mai noch unbesetzt. Zahlreiche Angebote waren unter anderem noch in den Berufsgruppen Verkauf, Büromanagement, Gastgewerbe/Tourismus, Arzt- und Praxishilfe sowie in technischen Berufen gemeldet“, erklärt Dr. Cujai und wirft einen Blick auf die Seite der Bewerber: „Fast 1.100 der jungen Frauen und Männer, die sich seit Oktober bei uns gemeldet haben, hatten ihren beruflichen Weg bis Mitte Mai
bereits gefunden und Ausbildungsverträge unterschrieben. 880 Bewerber sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, sagt sie und
wendet sich direkt an die jungen Menschen, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen, wie es danach für sie weitergeht:

„Ruft unsere Kolleginnen und Kollegen von der Berufsberatung am besten gleich unter
der Rufnummer 08031/202-222 an oder kontaktiert sie per Mail an
Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de. Die Berufsberater sind Experten und unterstützen bei der Wahl der
richtigen Ausbildung, des passenden Studiums, bei der Stellensuche und bei der
Bewerbung. Zudem kann ich Euch ein Praktikum in den Pfingstferien ans Herz
legen. Sprecht doch einfach einen Betrieb an, bei dem ihr euch vorstellen könnt, eine
Ausbildung zu machen. Dies ist häufig der Türöffner für den späteren
Ausbildungsplatz“, so die Agenturleiterin. „Gerne gibt auch unsere Berufsberatung
Tipps zu möglichen Praktikumsbetrieben.“

Arbeit- und Ausbildungsplatzsuchende sowie Betriebe können, um schnell zu agieren, die mehr als 70 digitalen Dienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) nutzen. Diese umfassen unter anderem Angebote zur Stellensuche sowie zur Aus- und Weiterbildung, zu finanziellen Leistungen der Arbeitsagentur und der Jobcenter oder auch Informationen zum Kindergeld oder zum Kinderzuschlag.

Diese können jederzeit, schnell und von überall online unter
https://www.arbeitsagentur.de/eservices abrufen werden. Zudem bietet die App „BA-mobil“ attraktive Möglichkeiten.

Alle Funktionen und die Vorteile der App stehen unter BA-mobil: Die Kunden-App der Bundesagentur für Arbeit
(https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld/app-bamobil).

Für die Anmeldung nutzen Kunden die Zugangsdaten, die sie auch für ihre Anmeldung im Online-Portal der BA verwenden.

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent
(Vormonat: 5,3 Prozent; Mai 2024: 4,5 Prozent). Derzeit sind 1.944 Bürgerinnen
und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die
Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, liegt die Zahl der arbeitslos
gemeldeten Menschen mit 1.002 um 33 unter dem Vormonatswert. Für 942
arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 5 mehr als im April, ist das Jobcenter
Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.286 erwerbsfähige
Leistungsberechtigte, die in 1.768 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Mai eine Arbeitslosenquote
von 2,4 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; Mai 2024: 2,1 Prozent). Das entspricht
1.754 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.027 Männer
und Frauen, 4 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und
Wolfratshausen gemeldet. 727 Betroffene, 15 weniger als im April, sind beim
Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das
Jobcenter 2.379 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.800 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.672 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos
gemeldet, was einer Quote von 2,9 Prozent entspricht (Vormonat: 3,0 Prozent; Mai
2024: 2,6 Prozent). Davon sind 1.016 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur
für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 90 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung
der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der
Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune)
zuständig. Beim Jobcenter sind 656 Arbeitslose gemeldet, 25 mehr als im April.
Insgesamt betreut das Jobcenter 1.463 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in
1.152 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.