Erfolg für die Hochschule Rosenheim: Wohnhochhaus mit PV-Fassade gewinnt Architekturpreis
Die speziell bedruckte Solartechnik fügt sich nahtlos in das Erscheinungsbild der Aluminiumfassade ein: Große Auszeichnung für ein interdisziplinäres Projekt mit Beteiligung der Technischen Hochschule Rosenheim: Beim „Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik 2024″ wurde ein innovatives Wohnhochhaus in Regensburg prämiert, das unter der Federführung von Prof. Dr.-Ing. Philipp Molter (Architekturbüro studiomolter, Hochschule Kaiserslautern) gemeinsam mit der Technischen Hochschule Rosenheim realisiert wurde.
Prof. Philipp Molter war hauptverantwortlich für den architektonischen Entwurf des Projekts und trieb die gestalterische Umsetzung maßgeblich voran. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der Stadtbau-GmbH Regensburg, Nemeth & Stopper (Nachhaltigkeitskonzeption, Ökobilanzierung und Lebenszykluskostenanalyse) und einem interdisziplinären Team der Technischen Hochschule Rosenheim entstand ein richtungsweisendes Modell für klimafreundliche und nachhaltige Sanierung von Bestands-Wohnhochhäusern.
Die Hochschule verantwortete im Rahmen der Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses in Regensburg die Konzeption der fassadenintegrierten Photovoltaikanlage. Mit dem Preis würdigt die Jury des Solarenergieförderverein Bayern e.V. die Verknüpfung von Architektur, Technik und Nachhaltigkeit – umgesetzt unter anderem durch Prof. Dr.-Ing. Jochen Stopper (Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design), Prof. Mike Zehner und Prof. Dr.-Ing. Isabell Nemeth (beide Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften).
Gebäudeintegrierte PV-Fassade als Schlüsselinnovation
Das ursprünglich 1967 errichtete 14-stöckige Wohnhochhaus wurde umfassend saniert und erweitert. Im Zuge der Nachverdichtung entstanden 40 neue Wohnungen – insgesamt 98 Wohneinheiten. Zugleich wurde eine innovative PV-Fassade mit 98 kWp Leistung in die Süd- und Westseite integriert. Dank spezieller, champagnerfarbener Bedruckung fügt sich die Solartechnik nahtlos in das Erscheinungsbild der Aluminiumfassade ein. Die Ostfassade blieb aus rechtlichen Gründen ungenutzt, hätte aber zusätzlich ca. 50 kWp beisteuern können – das unterstreicht das enorme Potenzial der unverschatteten Hochhausfassade.
Das Konzept kombiniert gestalterische Qualität, energetische Effizienz und Zukunftsfähigkeit. Der gewonnene Strom soll über ein Mieterstrommodell den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung gestellt werden. Eine rückbaubare Konstruktion, intelligente Brandschutzlösungen und die vollständige Integration in die Gebäudehülle zeigen den hohen Anspruch an Technik und Nachhaltigkeit. Der Fokus der Fassadeentwicklung liegt auf der Zirkularität. Die sortenrein rückbaubare und rezyklierbare Aluminiumfassade besteht bereits zu 92 % aus wiederaufbereitetem Aluminium.
Hochschul-Knowhow macht den Unterschied
Die Planung der PV-Anlage erfolgte durch ein hochschul-übergreifendes Team der TH Rosenheim, das sein Knowhow aus Architektur, Bauphysik und Energietechnik einbrachte. „Dieses Projekt steht beispielhaft für die Rolle, die Hochschulen in der Entwicklung zukunftsfähiger Gebäude spielen können – vor allem, wenn Disziplinen miteinander arbeiten“, so Prof. Dr.-Ing. Jochen Stopper. „Die enge Kooperation mit Prof. Philipp Molter und der hochmotivierten Bauherrschaft hat es ermöglicht, architektonische Vision und technische Expertise auf höchstem Niveau zu vereinen“, so Stopper weiter. Die ausgezeichnete Arbeit belegt einmal mehr den Anspruch der TH Rosenheim, wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden – sei es in Forschung, Lehre oder Praxiskooperation.
Wettbewerb mit internationalem Anspruch
Der international ausgeschriebene Wettbewerb „Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik 2024“ wurde vom Solarenergieförderverein Bayern e.V. bereits zum zehnten Mal ausgelobt. Die Jury unter dem Vorsitz von Dr. Bruno Schiebelsberger wählte aus 60 Einreichungen aus zehn Ländern zwei Preisträgerprojekte aus.
Foto: Hochschule Rosenheim / Studiomolter
Servus,
ein tolles Projekt. Ich hoffe es findet Nachahmer.
Grüße Benjamin
So oder so es bleibt ein“schiacher“ Klotz. Sieht nicht eben einladend aus..sorry
Und bietet doch Platz für viele Menschen, die sich ein Haus auf der „Grünen Wiese“ nicht leisten können oder wollen. …. sorry
Dieses Projekt ist nachahmenswert, es scheint jedoch auch daran Kritiker zu geben.
Ist auf jeden Fall effizienter als ein frei stehendes EFH.