Ausstellung mit Werken des Fotografen Ingolf Hatz beim AK 68 eröffnet
„What’s cookin’?“ heißt das fotografische Projekt, das den professionellen Fotografen Ingolf Hatz seit Jahren bewegt und förmlich umtreibt. Nun wurde in den Räumlichkeiten des AK68 in der „Alten Polizeiinspektion“ am Kaspar-Aiblinger-Platz seine Ausstellung eröffnet.
„Ich will die Menschen in ihrem Umfeld sichtbar machen“, erklärt Ingolf Hatz in einem Gespräch gegenüber der Wasserburger Stimme, „was sie bewegt, was sie umtreibt.“
Die Corona-Pandemie habe das Projekt leider ein wenig ausgebremst, aber nunmehr will er es wieder verstärkt aufgreifen. Aus dem Kreise der Mitglieder des AK68 wolle er bewusst 68 herausgreifen. Ursprünglich sei geplant gewesen, Künstlerinnen und Künstler des AK 68 daheim zu besuchen und mit ihnen gemeinsam zu kochen. Da das Kochen aber ein wenig in den Hintergrund rücken musste, sei der Wunsch des Sichtbarmachens geblieben.
22 Künstlerinnen und Künstler habe er schon besucht und wenn alles gut gehe, so Ingolf Hatz, wolle er bis zum Jahresende, alle 68 besucht haben.
Ingolf Hatz fotografiert mit Leidenschaft. So wolle er immer wieder bestimmte Objekte ausschließlich mit Tageslicht ablichten, wofür wegen der Sonneneinstrahlung auch nur ganz kurze Momente an einem Tage zur Verfügung stünden. Diese Momente gelte es abzuwarten, abzupassen und einzufangen. Dabei arbeitet er auch im Zeitalter der digitalen Fotografie mit Filmen, bearbeitet Negative und schafft neue Impressionen z.B. durch Überblendung.
Herausgekommen ist eine Ausstellung, die nicht nur das herausragende fotografische Können von Ingolf Hatz zeigt, sondern auch seine Künstler in ihrem Wirken, bei ihrem Schaffen fotografisch zu porträtieren versteht.
Hatz legt Wert darauf, dass die drei Ebenen seiner Ausstellung zum Tragen kommen, nämlich die Schwarz-Weiß-Porträts, die eine eigene, künstlerisch verdichtete Sprache sprächen, zum Zweiten die dokumentarischen Fotografien, die den Alltag und das Umfeld der besuchten Künstler zeigten und zum Dritten zahlreiche Videointerviews, die jeder Besucher mit Hilfe eines smart-phones mittels eines QR-Codes abrufen und auf diese Weise jedem Künstler selbst das Wort geben könne.
„What’s cookin’?“, was im Deutschen so viel bedeutet mag wie, was steht an?, was ist wichtig? wird damit zu einem Blick hinter die Kulissen künstlerischen Schaffens. Ingolf Hatz will die Künstler selbst sprechen lassen und direkt mit ihnen kommunizieren, durch Kunst, durch Fotografien, durch die Künstler selbst.
Neben diesem Ausstellungsteil hat der Künstler auch Alltagsgegenstände aus der Küche fotografiert und erinnert damit an das Buchprojekt „81,6 kg“ (wir berichteten). Seine Farbfotografien hat Hatz mit einem Blick arrangiert, der an die Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts erinnern mag. Weil er ausschließlich das einfallende Tageslicht nutze, werde das Fotografieren an dieser Stelle zu einem Wechselspiel „zwischen Kontrolle und Loslassen“. Und er ergänzt: „Anders als in der Malerei bleibt in der Fotografie nur ein einziger Augenblick“, und den gelte es einzufangen.
Natürlich sind die Möglichkeiten in den Räumen der „Alten Polizeiinspektion“ grandios, immerhin könne man auf 400 m2 ausstellen, da sei sehr Vieles möglich. „Diese 400 m2 wollen bespielt werden“, sagt Hatz bei der Eröffnung der Ausstellung.
Ingolf Hatz bedankte sich auch bei allen Mitstreitern vom AK 68, die ihm in den letzten Tagen geholfen hätten, die Ausstellung aufzubauen und richtig zu platzieren, das sei sehr viel Arbeit gewesen.
Und die kürzlich wiedergewählte Vorsitzende des AK 68, Katrin Meindl, begrüßte den Zweiten Bürgermeister der Stadt Wasserburg, Werner Gartner, und dankte der Stadt Wasserburg sehr, dass man während der Umbauarbeiten im Ganserhaus eben hier ausstellen könne.
Mit dieser Ausstellung beim AK 68 ist es Ingolf Hatz in überzeugender Weise gelungen, seine Anliegen mitzuteilen und sichtbar zu machen. Die zahlreichen Besucher bei der Vernissage zeigten sich auch sehr beeindruckt und begeistert.
Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Juni in den Räumlichkeiten der „Alten Polizeiinspektion“ am Kaspar-Aiblinger-Platz zu sehen, und zwar jeweils donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr. Am Sonntag, den 18. Mai um 15 Uhr wird ein Künstlergespräch stattfinden, am Donnerstag, den 22. Mai um 19 Uhr wird es ein mehrgängiges Essen geben. Interessierte können sich hierfür beim AK 68 anmelden.
Die Finissage wird dann am 7. juni um 15 Uhr stattfinden. Interessierte sind natürlich herzlich willkommen.
PETER RINK
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