Massive Fördermittel-Kürzungen: Landschaftspflege im Landkreis Rosenheim akut gefährdet

Der Unterschied in den Fotos ist klar erkennbar: Hier eine Aufnahme VOR einer Landschaftspflege auf einer Brachfläche im Thalkirchner Moos bei Bad Endorf und im Bild unten NACH der Pflege …

Der Landschaftspflegeverband Rosenheim ist seit mehr als sieben Jahren aktiv und organisiert im Landkreis wichtige Landschaftspflege-Maßnahmen auf etwa 500 Einzelflächen. Die diesjährige Hauptversammlung in Söchtenau war jedoch negativ geprägt von den zuletzt massiv gekürzten, staatlichen Fördermitteln.

Stark betroffen sei insbesondere die Landschaftspflege im Bezirk Oberbayern und gerade auch im Landkreis Rosenheim, berichtete Verbandsvorsitzender Georg Reinthaler. Im Jahr 2024 konnten noch Fördermittel in Höhe von etwa 1,4 Millionen Euro über den Verband beantragt und dann an landschaftspflegende heimische Landwirte ausgezahlt werden. „Heuer sind es jetzt nur noch etwa 260.000 Euro an Fördermitteln, also weniger als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr“, unterstrich Reinthaler.

Dieser Betrag hätte sogar noch niedriger ausfallen können, wenn nicht der Landkreis Rosenheim von seinem eigenen Mittelkontingent für die Landschaftspflege einen Großteil dem Landschaftspflegeverband zur Verfügung stellen würde, so Geschäftsführer Markus Höper. „Die Folge der Kürzungen ist, dass viele Biotope, welche in den letzten Jahren mit viel Mühe und Herzblut gepflegt wurden, zumindest dieses Jahr nicht bearbeitet werden können. Wie es in den nächsten Jahren aussieht, ist aktuell noch nicht bekannt.“

Derzeit müsse man aber davon ausgehen, dass das Fördermittel-Volumen für den Rosenheimer Landschaftspflegeverband auch in den Jahren ab 2026 auf niedrigerem Niveau verharren werde.

Viele Mitglieder zeigten im Rahmen der Hauptversammlung wenig Verständnis dafür, dass mühsam aufgebaute Strukturen nun akut gefährdet seien. Mit einem vergleichsweise niedrigen Millionenbetrag zusätzlich für ganz Bayern hätte im Bereich Landschaftspflege viel bewirkt werden können.

Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Mitarbeiter des Verbandes für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder über zahlreiche erfolgreiche Projekte rund um Alm- und Biotoppflege-Maßnahmen, Artenschutz, Streuobstflächen oder die Gewinnung von regionalem Wiesensamen berichtet hatten.

Der Vorstand des Landschaftspflegeverbands Rosenheim steht bereits mit verantwortlichen Landespolitikern in Kontakt, um aktiv auf eine Erhöhung der Fördermittel hinzuwirken. Zudem gebe es einen engen Austausch mit benachbarten Verbänden, um beispielsweise auch gemeinsame, öffentlichkeitswirksame Aktionen zu starten. Darüber hinaus möchte der Rosenheimer Verband neue Tätigkeits- und somit Geschäftsfelder erschließen, um die finanzielle Situation langfristig wieder zu verbessern.