180 Tiere konnten an der „Innhöhe" beobachtet werden
Kürzlich fand wieder die traditionelle Fledermauszählung des Bund Naturschutz mit Dr. Andreas Zahn statt. Treffpunkt war an der Wohnanlage „Innhöhe“ in Wasserburg, welche unter den Dachverkleidungen eine sehr bedeutende Fledermauskolonie des „großen Abendseglers“ beherbergt.
Die Ausflugszählung stieß mit 28 Teilnehmern auf großes Interesse, auch bei den Kindern. Es war ein beeindruckendes Schauspiel, als bei Abenddämmerung etwa 180 Tiere ihre Quartiere unter der Dachverblendung verließen und auf Jagd gingen. Der „große Abendsegler“ jagt über weite Distanzen und fängt ausschließlich Insekten. Er erreicht hierbei Geschwindigkeiten von 40 Kilometern pro Stunde. Käfer, Nachtschmetterlinge, Fliegen und Mücken stehen auf seiner Speiseliste. Da Fledermäuse täglich bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes vertilgen, sind sie große Nützlinge und helfen den Bewohnern bei der Mücken- und Schädlingsbekämpfung.
Die Wohnsiedlung an der „Innhöhe“ ist eine Wochenstube und damit nur ein Übergangsquartier. Abendsegler sind Fernzieher und liegen hierbei teilweise weit über 1.000 Kilometer zurück. Sie sind jedoch sehr quartiertreu und kommen jedes Jahr an ihren gewohnten Platz zurück.
Alle Fledermäuse sind in ihrem Bestand gefährdet und stehen auf der Roten Liste. Sie sind streng geschützt – eine Zerstörung ihrer Lebensräume stellt eine Straftat dar. Leider werden oftmals bei Sanierungsarbeiten an Gebäuden Fehler gemacht, die zum Verlust der wertvollen Lebensstätten führen.
„Durch die Ausflugzählung leisten wir einen kleinen Beitrag zu ihrem Erhalt, da anhand der Koloniegröße beurteilt werden kann, ob es den Fledermäusen gut geht“, so Max Finster vom Bund Naturschutz.
Der bayernweit bekannte Fledermausexperte Dr. Andreas Zahn begleitete den Abend und gab vor allem auf die neugierigen Fragen der Kinder gerne Antwort. Alle waren sich einig, dass die Stadt Wasserburg hier auf die sehr seltene und ökologisch ganz besonders wichtige Tierart stolz sein kann.
MF
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