„Ökomodellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein" für mehr aktive Wertschätzung

„So kann jeder die Landwirte in unserer Region unterstützen“ und vor allem auch „mit den Landwirten sprechen, nicht über sie.“ Mit diesen beiden Kernsätzen wendet sich die „Ökomodellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein“ mit Stephanie Wimmer als Sprecherin jetzt an die Öffentlichkeit. Im Rahmen der Protest-Woche der Bauern. Denn der Grund für die Demonstrationen seien nicht einzig und allein die vorgesehenen Kürzungen bei Steuervorteilen …

Diese Entscheidung der Bundesregierung habe lediglich das Fass zum Überlaufen gebracht, denn die eigentlichen Beweggründe würden tiefer sein. Die Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte belaste und verunsichere die Bauern. Denn es gebe ständig höhere Auflagen, bürokratische Hürden und vor allem fehlende Planungssicherheit. Dazu diese Presseerklärung …

Zunächst zum Hintergrund:

Die Steuererleichterungen und Subventionen sichern nicht nur teilweise das Überleben von Landwirtsfamilien – sie sorgen vor allem dafür, dass heimische Lebensmittel bezahlbar bleiben. So tragen sie zur Ernährungs-Souveränität in Deutschland bei, indem sie die Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten.

Bauern in Deutschland produzieren Lebensmittel mit hohen Auflagen im europäischen und insbesondere im internationalen Vergleich. So sind die Standards für Tierhaltung, die Maßnahmen für Umweltschutz und Ausgleichsprogramme deutlich ausgeprägter als im Ausland. Diese Leistungen für die Gesellschaft werden eben, wenn auch nur teilweise, durch Subventionen ausgeglichen.

Gerade in den Bereichen Klimaschutz, Tierschutz oder Biodiversitätsschutz werden auch in den kommenden Jahren die Auflagen weiter erhöht. Das erfordert von den Betrieben erhebliche Anpassungen und Investitionen. Solange Landwirtinnen und Landwirte nicht wissen, wohin sie in Zukunft steuern sollen, und dass sie finanziell unterstützt werden, bleiben Wut und Verunsicherung groß.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich diese Woche mit den Bauern solidarisiert – andere Branchen, wie Handwerk, Gastronomie und Transport, haben sich den Protesten sogar angeschlossen, um gegen die ungerecht erscheinenden, politischen Entscheidungen zu demonstrieren.

Unterstützung kann den Landwirtinnen und Landwirten auch abseits von Demonstrationen gezeigt werden. Durch Einkäufe direkt beim Bauern vor Ort, Verständnis und Kommunikation kann der Landwirtschaft Wertschätzung entgegengebracht werden.

In unserer Region gibt es zahlreiche Hofläden und Hofcafés. Um diese unterwegs leicht zu finden, kann die „Frisch-vom-Hof“-App unterstützen, die Läden und Angebot in der Nähe des jeweiligen Standorts anzeigt.

Regionale Lebensmittel direkt vom Bauern können auch online über „Marktschwärmer Rosenheim“ bestellt und immer donnerstags in Stephanskirchen und Rosenheim abgeholt werden. Speziell für hochwertiges Weidefleisch aus der Region gibt es die Plattform „Rosenheimer Weidefleisch“. Hier kann Weidefleisch aus dem Landkreis Rosenheim über einen Onlineshop bestellt werden und direkt beim Bauern abgeholt werden.

Neben einem Einkauf kann auch durch Kommunikation mit Landwirten und Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses zu mehr Wertschätzung beigetragen werden. „Mit Landwirten sprechen, nicht über sie“, lautet hier die Devise.

Falls Anknüpfungspunkte fehlen, kann beispielsweise der monatliche Stammtisch der Öko-Modellregion beim Hofwirt in Neubeuern genutzt werden, um mit landwirtschaftlichen Themen sowie mit Bäuerinnen und Bauern in Kontakt zu kommen.

Die nächsten Stammtische finden am kommenden Mittwoch, 17. Januar, und am Mittwoch, 21. Februar, jeweils um 19 Uhr statt.

Infos dazu auf der Seite der Öko-Modellregion:

https://oekomodellregionen.bayern/hochries-kampenwand-wendelstein/