Leser hielten ein absolut seltenes Phänomen mit ihren Kameras fest

Der Himmel strahlte lila: Gestern Abend hielten Leser für uns ein absolut seltenes Phänomen mit ihren Kameras fest – gegen 18.15 Uhr war dieses Polarlicht über Wasserburg zu sehen. Die Familie Baumann schickte uns das Foto von Sendling bei Ramerberg aus mit Blick Richtung Attel. Und Rebecca Riedl fotografierte es so über Wasserburg fast zur gleichen Zeit (Foto unten). Ist es doch nur ein kurzer Moment des besonderen Anblicks …

Polarlichter werden von der Sonne erzeugt – allerdings nicht von ihrem Licht, sondern vom Sonnenwind.

Sie entstehen durch geladene Partikel aus Sonnenwinden, die auf die Erdatmosphäre treffen. Durch das Erdmagnetfeld werden sie zum Leuchten gebracht.

Jenseits der Polarkreise in Ländern wie Norwegen, Schweden, Island oder Kanada sind Polarlichter oft am Himmel zu sehen. Immer öfter gibt es sie nun auch in Deutschland. Erst zieht ein blassgelber Schimmer auf, dann werden die Lichter immer stärker. Manche Nordlichter sind nur leicht zu sehen, andere erstrahlen in leuchtenden Farben. Dort oft auch blau und grün.

Zahllose geladene Partikel werden durch Sonnenstürme mit Hunderten km/h Geschwindigkeit in Richtung Erde geschickt und in ein Oval geleitet, das sich um den Nordpol erstreckt. 

Hier beeinflussen die Teilchen das irdische Magnetfeld. Daraufhin kommt es innerhalb der Magnetosphäre zu Schwankungen. In der oberen Atmosphäre treffen die elektrisch geladenen Teilchen auf Stickstoff- und Sauerstoffatome und interagieren mit ihnen. Die freigesetzte Energie zeigt sich in rund 100 Kilometern Höhe in Form der Polarlichter.

Je höher die Energie der geladenen Teilchen, desto tiefer dringen diese in die Atmosphäre ein – und desto grüner erscheint das Licht. Lila oder rote Lichtschleier – so wie gestern Abend über Wasserburg – zeugen dagegen von einer niedrigeren Aktivität.

Bild unten:

Dieses besonders schöne Foto schickte uns dazu Felix Wühr ebenfalls aus Sendling bei Ramerberg – mit dem klaren Blick auf die Kirche von Attel.