Am Sonntag der Bürgerentscheid zum Solarpark Perfall - Kontroverse Diskussion

Kommt der Solarpark in Perfall oder nicht? Vor dieser Entscheidung stehen die Eiselfinger Bürger am kommenden Sonntag, 24. September. Abgestimmt werden kann von 8 bis 18 Uhr im Sitzungssaal der Gemeinde. Vor dem Bürgerentscheid sind die Lager von Befürwortern und Gegner gespalten.

Letztere warben mit großen Transparenten dafür, das Vorhaben abzulehnen (Foto).

Vorangegangen war dem Bürgerentscheid die einstimmige Zustimmung des Eiselfinger Gemeinderats an dem Bebauungsplan für den Solarpark im Oktober des Vorjahres. Somit konnten die Detailplanungen für den Solarpark in Perfall beginnen. Die Antragstellerin möchte auf knapp 1,5 Hektar Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur regenerativen Stromerzeugung installieren. Die maximale Höhe der in Reihen aufgestellten Module beträgt drei Meter, die Ausrichtung erfolgt nach Süden. Als Gesamtleistung für die künftige Anlage werden etwa 1,9 Megawatt Peak angegeben.

Die Zustimmung zu diesem Projekt löste eine kontroverse Diskussion in der Bevölkerung aus. Die Bürgerinitiative „Stoppt den Solarpark Perfall-Eiselfing“ warb für einen Bürgerentscheid, der mit 302 gültigen Unterschriften, und somit 12,4 Prozent der Wahlberechtigten, für zulässig erklärt wurde.

Die Projektgegner und Initiatoren des Bürgerentscheids, Monika Attenberger und Ludwig Senft, sehen der Abstimmung optimistisch entgegen. „Wir haben positive Rückmeldungen bekommen und viele Menschen haben sich bei uns informiert“, so Senft. Nach Meinung der Initiatoren solle „einer der besten Böden in der Gegend“ auch ein landwirtschaftlicher Nutzungsgrund bleiben. Solaranlagen sollten besser auf Dächer oder beispielsweise auf Carports an Supermarktparkplätzen gebaut werden.

Die Antragstellerin, die zu einem Gespräch nicht erreichbar war, argumentiert auf ihrer Homepage, dass Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden deutlich teurer in der Installation seien. Zudem gehöre ein Großteil der Dachflächen privaten Immobilienbesitzern und nicht jeder habe geeignete Dachflächen, ausreichend finanzielle Mittel oder Interesse daran, eine solche Investition zu tätigen.

Großes Interesse am Bürgerentscheid

Wie groß das Interesse in der Bevölkerung ist, beschreibt die Abstimmungsleiterin der Gemeinde, Vera Voggenauer. „Wir haben bereits über 600 Briefwahlunterlagen verschickt, die Resonanz ist sehr groß“.

Der genaue Wortlaut der Abstimmung laute: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Eiselfing alle rechtlichen zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreift, um die Errichtung einer Photovoltaikanlage („Sondergebiet für Photovoltaik-Freiflächenanlage Perfall“) auf dem Grundstück Fl.-Nr.: 397, Gemarkung Aham, Ortsteil Perfall zu verhindern, und dafür insbesondere das laufende Bebauungsplanverfahren einstellt?“

Gegner des Solarparks stimmen mit „Ja“, Befürworter mit „Nein“.

Das Ergebnis der Abstimmung werde gegen 19.30 Uhr erwartet und verkündet, so Voggenauer.

TG