Bürgerversammlung gestern: Unser Blick auf die Wortmeldungen der Pfaffinger

Wenn bei 34 Grad im Schatten an einem Sommer-Abend die Bürger zu einer Versammlung kommen, zu der die Gemeindeverwaltung eingeladen hatte, um Bilanz zu ziehen über die Arbeit des vergangenen Jahres – dann zeugt das von besonders großem, politischem Interesse.

So geschehen gestern in Pfaffing. Zudem eine besondere Wertschätzung der Arbeit des Teams um Bürgermeister Josef Niedermeier jun. (Foto), dem es gelang, kurzweilig und prägnant sowie anschaulich das Wichtigste des Rathaus-Alltags zu berichten.

Viel bewegt sich. Das wurde offensichtlich, es gab starken Applaus dafür. Denn trotz der Fülle an Projekten drückt der Schuh in der Bevölkerung kaum – unser Blick auf die Wortmeldungen der Pfaffinger Bürger.

Fotos: Renate Drax

Man sieht nie, was schon alles getan wurde. Man sieht nur, was noch alles zu tun ist.

Mit diesem Zitat von Marie Curie, der berühmten Physikerin und Chemikerin, begann Josef Niedermeier seine Präsentation im Gemeindesaal, die er bereits am Nachmittag eigens schon einmal gehalten hatte – vor allem, um es den gerade älteren Mitbürgern zu erleichtern, auch dabei zu sein. Selbst gestern in der großen Hitze wurde das in Pfaffing gerne angenommen.

Der Bürgermeister wies auch am Abend im Vorfeld seiner Ausführungen auf die Situation im Pfaffinger Rathaus hin – zum einen sei da aktuell die Baustelle durch das Anschließen an die kommunale Nahwärme, zum anderen dürfe man nicht vergessen: Neben dem Blick auf 4200 Bürger Pfaffings gehe es im Rathaus ja auch um den Blick auf etwa 1800 Bürger Albachings. Das bedeute, eine Verwaltungsgemeinschaft mit zwei Gemeinden habe somit auch die doppelte Arbeit vor Ort.

Zu den einzelnen Projekten Pfaffings folgen weitere gesonderte Berichte.

Hier nun der Blick auf einige der Wortmeldungen am gestrigen Abend in Pfaffing:

Lange war das Baugebiet Pfaffing West 5 am Ortsrand bei Werfling ein großes Diskussionsthema in der Gemeinde. Gestern nun wollte nur mehr Klaus Michel (Foto) wissen, wo eigentlich die Gemeindentwicklungs-Strategie konkret bis 2030 sei – ob man nicht, bevor man so ein das Ortsbild erheblich veränderndes Baugebiet plane, erst hätte wissen müssen, wohin man sich konkret entwickle? In seinen Augen sei es der falsche Planungsprozess, Dinge auf den Weg zu bringen.

Zur Information: In dem neuen Baugebiet bei Werfling, dessen Bebauungsplan steht und dessen Erschließung nun laut Niedermeier beginnen könne und in etwa einem Jahr abgeschlossen sei, werden – laut des in der Versammlung gezeigten Plans (siehe Foto unten) –

sechs große Mehrfamilienhäuser entstehen sowie 34 Einfamilienhaus-Parzellen und acht Parzellen für Doppelhaushälften.

Die Vergabe erfolge erst nach der Fertigstellung der Erschließung.

Josef Niedermeier sagte, es sei eine wichtige Frage, die Baugebiete, die Infrastruktur – eben alles in der Gemeinde – zusammen zu bringen. Es sei aber hier ein bisserl wie mit dem Ei und dem Huhn, was zuerst da sein müsse. Fakt sei aber, dass Pfaffing ganz sicher keine Stadt werde, sondern definitiv seine ländliche Struktur behalten werde.

Albert Spötzl (Foto oben vorne Mitte) sprach in diesem Zusammenhang die Pfaffinger Kläranlage an, ob da dann auch demnächst erneut Sonder-Kosten auf die Bürger zukämen aus Kapazitäts-Gründen wegen des großen Baugebiets – so wie bei der aus Altersgründen jetzt notwendig gewordenen Hochbehälter-Erneuerung (wir berichteten)? Niedermeier erklärte, dass man tatsächlich beim Thema Klärschlamm schon einen sogenannten Stapelraum brauche, wo Selbiger gesammelt und dann abtransportiert werden müsse. Aber auch das habe man im Blick und man müsse sehen, wie es kommen werde.

Eine idealere Lösung sei bereits angedacht.

Toni Wegmaier sen. (Foto unten Mitte – rechts neben ihm Pfaffings 2. Bürgermeisterin Monika Kaspar) wollte wisse, ob es schon Nutzungs-Pläne zum gemeindlichen Erwerb des alten Pfarrhofs in Pfaffing gebe? Die Nähe zur Kirche mit dem Glockenschlag müsse in seinen Augen auf jeden Fall beachtet werden, nicht dass es da dann Ärger geben könnte. Der Bürgermeister meinte dazu, die konkrete Nutzung sei noch nicht geklärt und dass Vorhersagen grundsätzlich ja schwierig seien, aber man werde das Thema beachten.

Da die Wasser-Situationen im Raum Albaching und Pfaffing ja von der Lage her eher konträr seien, wollte Stefan Demmel (Foto unten) wissen, ob das bei den Zahlungen der Bürger zum Hochbehälter-Neubau eine Rolle gespielt habe? Rathaus-Chef Niedermeier erklärte, dass jeder das Gleiche zahle – umgerechnet auf seine persönliche Situation. Da sei der Fairness wegen kein Unterschied gemacht worden.

Wie der aktuelle Stand zum Thema Natur-Kindergarten in Pfaffing sei, fragte Elisabeth Bauer (im Bild unten), da offenbar 21 Kinder schon zuletzt keine Plätze in Pfaffing bekommen hätten. Bürgermeister Niedermeier erklärte, die Kinder hätte man alle unterbringen können dank der Kooperation mit dem Albachinger Kindergarten. Und auch bei dem Natur-Kindergarten schaue es gut aus. Das Grundstück des ehemaligen Tiergeheges bei Nederndorf sei nun dafür fix vorgesehen und auch hier bewege sich gerade viel.

Völlig offen dagegen sei leider das Thema Ersatz für den nun abgebauten Jugend-Container bei der Schule, so Niedermeier auf die entsprechende weitere Frage von Elisabeth Bauer. Definitiv fehle für die offene Jugendarbeit in Pfaffing was, aber auch das so wichtige Thema werde man angehen, versprach er abschließend.

Unsere weiteren Berichte zur Versammlung folgen.