Am Gries wird mehr Platz benötigt – Detail-Infos und Vorschläge stimmen zufrieden

Die Grundschule Am Gries soll umgebaut werden. Der Bedarf an weiterem Platz ist groß. Aktuell platzt die in die Jahre gekommene Schule aus allen Nähten.

Am Donnerstagabend wurde dem Wasserburger Stadtrat deshalb das pädagogische Raumfunktions-Buch vorgestellt. Die Rätinnen und Räte zeigten großes Interesse an den Impulsen für zeitgemäße Betreuung.

Nach dem Beschluss des Haupt- und Finanzausschuss, für die Erweiterung der Grundschule Am Gries eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, bleibt das Thema im Blick der Stadt. Als Grundlage vor Beauftragung einer solchen Studie war es für Stadt und Schulleitung wichtig, zunächst ein passendes Raumprogramm zu entwickeln. So soll es zukünftig gelingen, den Anforderungen einer zeitgemäßen Grundschule mit Ganztagesbetreuung gerecht zu werden.

Die Expertinnen der Firma „LernLandSchaft“ entwickelten auf Grundlage vieler Impulse durch zuvor abgehaltene Workshops ein buntes und stimmiges „pädagogisches Raumfunktionsbuch“.

In der Stadtratssitzung am Donnerstagabend haben die zuständigen Spezialistinnen, Elisabeth Bucher und Nina Maurer Details vorgestellt. Dabei stand an erster Stelle, dass der Umbau und die Erweiterung einen wichtigen Fakt nie aus den Augen verlieren sollten: Praktische Aufteilung und durchdachte Strategien für den modernen Schulalltag inklusive einer Betreuung im offenen oder geschlossenen Ganztag. „Außerdem ist zukünftig angedacht, dass die Möglichkeit einer Kinderbetreuung das ganze Jahr – ausgenommen von vier Wochen – besteht“, gibt Elisabeth Bucher von der Firma „LernLandSchaft“ bekannt.

Die Präsentation zur vorgeschlagenen Nutzung begeistert die Stadträtinnen und Stadträte. Hier erhalten die Kinder Raum und die Chance, sich in den teils vielen Stunden, in denen die Mädchen und Buben in den Klassenräumen und den Multifunktionszimmern verbringen, wohl zu fühlen. „Es muss alles sehr praktisch sein. Manche Kinder sind fast acht Stunden in der Einrichtung, darum sind Fokus auf kindgerechte Anschaffungen und zugleich offene, ansprechende Gegebenheiten aus einer modernen Schulfamilie nicht mehr wegzudenken“, klingt die Expertin euphorisch. Immer wieder kommt der Vergleich auf, dass eine Schule in gewisser Art auch ein zweites Wohnzimmer sein dürfe. Ein Raum, in dem Gemeinschaft funktioniere und die Kinder ebenso wie auch die Lehrerinnen und Lehrer sowie das Betreuungsteam gerne herkommen.

Aktuell sind in dem pädagogischen Raumbuch Plätze für Bewegung vorgesehen, Lernoasen und freilich auch die klassischen Klassenzimmer. Vorausblickend wurden zwei Räume als Puffer eingeplant, falls sich der Bedarf für eine Klassenstufe erhöhen sollte. Für den Moment sähe das Raumkonzept pro Jahrgangsstufe drei Klassen vor, jede mit einem gut arrangierten Zimmer auszustatten. Hier können zahlreiche Möglichkeiten, sich zu entwickeln und Lernen auf hohem Niveau anzubieten, realisiert werden – ohne dabei das Kindliche und Spielerische aus den Augen zu verlieren.

Bei gut durchdachter Raumgestaltung könne sogar auf zu üppiges Interieur verzichtet werden, heißt es von der Expertin. Der Garderobenbereich sei ähnlich einer Schmutzschleuse, noch vor den eigentlichen Tagesräumen vorgesehen. Die Kinder könnten bereits vom hellen Eingangsbereich profitieren, der motivierende Atmosphäre aufzeigen würde. „Wichtig ist, dass all diese Vorschläge mit dem notwendigen Raumbedarf innerhalb der vorgesehenen Flächenbandbreite, zu realisieren sind“, erklärt Bucher weiter.

Die Schulfamilie und die Stadt konnten und können auch weiterhin mit geschärften Impulsen das Raumfunktionsbuch mitgestalten und so die örtlichen Gegebenheiten und den individuellen Bedarf ihrer Schützlinge bestmöglich optimieren.

Auf Grundlage des Raumfunktionsbuchs kann nun die Machbarkeitsstudie inklusive Kostenschätzung in Auftrag gegeben werden. Die Vorplanung wird dann auch bereits mit den Fördermöglichkeiten und einer Kostenschätzung ausgearbeitet. Für Bürgermeister Michael Kölbl ist klar: Durch das pädagogische Raumfunktionsbuch kann es gelingen, den Planern eine Wegweisung zu überbringen. Von der Expertin, die das Raumbuch mitentwickelte, hieß es, dass sich Architekten ja grundsätzlich mehr auf den Bau und die vier Wände konzentrieren würden, als auf das Innenleben. Somit sei es stimmig, dass nun auch ein Raumfunktionsbuch vorliege.

Für die Leiterin der Grundschule Am Gries, Sabine Obermaier-Tanner, eine ganz wunderbare Sache. Sie freute sich sehr über die Ausführungen und den besonders hohen Stellenwert des lebendigen Innenlebens. „Wie schön, dass hier so zielführend geplant wird. Das macht glücklich, weil es wirklich großen Bedarf gibt“, so Obermaier-Tanner nach der Stadtratssitzung gegenüber der Wasserburger Stimme.

Auch Simone Schrems, 1. Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule (dieser ist Träger der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung sowie Kooperatiospartner für die Ganztagesklassen der Grundschule), lauschte der Vorstellung und zeigte sich zufrieden. Auf dem Foto zu sehen sind Sabine Obermaier-Tanner (ganz links auf dem Bild), Simone Schrems (Zweite von rechts) sowie die beiden anwesenden Expertinnen der Firma „LernLandSchaft“, Elisabeth Bucher und Nina Maurer.

Einstimmig wurde durch das Stadtrats-Gremium bestätigt, dass weitere Planungen auf Grundlage der Vorschläge des pädagogischen Raumfunktionsbuchs erfolgen sollen. Nun wird die Stadtverwaltung beauftragt, die Erstellung einer Machbarkeitsstudie mit Kostenschätzung in der Qualität einer Vorplanung vorzubereiten.