Erstmalige Zusammenarbeit des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd mit den Seniorenbeauftragten der Landratsämter

Das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd warnt seit Jahren vor dem schadensträchtigen Phänomen Trickbetrug. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger wählt die Kriminalprävention nun einen weiteren Weg, um potentielle Opfer zu sensibilisieren. Man traf sich mit den Seniorenbeauftragten der Landratsämter zum Informationsaustausch.

 

Die Schlagworte zum „Trickbetrug“ sind unter anderem als Enkeltrick, Schockanrufe, falsche Polizeibeamte oder falsche Amtsträger in aller Munde. Auch wenn jede Woche in den Medien darüber berichtet wird, reißt die Zahl der Anrufe aus den Callcentern und somit der Opfer nicht ab. Allein die Schadenssumme stieg im Jahr 2022 auf 2.392.100 Euro um 294 Prozent an (2021: 607.000 Euro).

Jetzt beschritt das Sachgebiet Kriminalitätsbekämpfung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd einen neuen Weg. Erstmalig ist es gelungen, die Seniorenbeauftragten aller Landkreise und der Stadt Rosenheim gemeinsam mit der Polizei an einen Tisch zu bekommen. Ziel hierbei war die gemeinsame Erarbeitung und Optimierung von weiteren Kontaktaufnahmen zur älteren Generation, den potentiellen Trickbetrugs-Opfern. Als Schlüsselfigur sollen die Seniorenbeauftragten der Landratsämter fungieren und ihre Ansprechpartner in jeder Kommune mit einbeziehen.

Die Begrüßung und Darstellung der Wichtigkeit der Prävention, insbesondere im Phänomenbereich Callcenter-Betrug, erfolgte durch Bettina Bauer, Leiterin der Abteilung für Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt Rosenheim und Leitendem Kriminaldirektor Bernd Hackl, dem Leiter des Sachgebietes Verbrechensbekämpfung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd.

Kriminalhauptmeisterin Heidi Grasnick erläuterte den Anwesenden die bisherigen Bemühungen und Tätigkeiten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zur Bekämpfung des immens schadensträchtigen Callcenter-Betrugs. Anschließend stellten die Kriminalpolizeilichen Fachberater des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd ihre Arbeit, Aufgaben sowie deren Vorträge zum Schutz und Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger dem Teilnehmerkreis vor. Angesprochen wurden hier unter anderem die Bereiche:

  • Arbeitsschutz / Zivilcourage, Internet,
  • Diebstahl / Einbruchschutz,
  • Betrugsdelikte wie Cybertrading Fraud, Love Scamming sowie das Phänomen Callcenter-Betrug (Falsche Polizeibeamte / Schockanrufe).

Im Anschluss fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern, wie die Zusammenarbeit der Ämter, Sensibilisierung und Erreichung der Zielgruppe bezüglich Callcenter-Betrug zukünftig forciert werden kann, statt. Die Anwesenden befanden das Zusammentreffen als äußerst gewinnbringend.

Zum Abschluss referierte Kriminalhauptkommissar Martin Weiß vom Kommissariat Cybercrime der Kripo Rosenheim zum Thema „Online sicher im Netz“. Dieser stieß zusätzlich auf reges Interesse bezüglich Präventionsarbeit zum Thema Internetkriminalität.

„Geschädigt sind nicht nur die eigentlichen Opfer, sondern auch deren Erben. Aus diesem Grund bitten wir Sie eindringlich:

  • Setzen Sie sich mit der Thematik „Trickbetrug“ immer wieder auseinander.
  • Sprechen Sie auch mit Ihren Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn darüber.
  • Seien Sie, wann immer es um Geldangelegenheiten und vertrauliche Informationen geht, äußerst sensibel! Weder die Polizei, noch eine andere Behörde oder Institution, wird Sie telefonisch zu Ihren persönlichen finanziellen Verhältnissen befragen oder Sie auffordern, darüber Auskunft zu geben!
  • Beenden Sie bei jedem noch so kleinen Zweifel das Telefonat und wählen Sie den Polizeinotruf 110 oder die Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle!“