Am südlichen Stadtrand von Rosenheim haben sich die ersten Rückkehrer aus dem Winterquartier niedergelassen

Auf einer der Hauptrouten der Zugvögel entlang der Panger Felder in Rosenheim hat das städtische Umwelt- und Grünflächenamt im vergangenen Jahr auf Initiative von Naturschutzwächterin Katharina Schlegl-Kofler und mit Hilfe engagierter Spender eine Nisthilfe für Weißstörche errichtet. Mittlerweile hat sich auf diesem Nistplatz ein Storchenpärchen niedergelassen.

Anhand der Beringung konnte Katharina Schlegl-Kofler herausfinden, dass der Storch aus Deutschland und seine Partnerin aus der Schweiz kommt. Beide Störche wurden 2021 beringt und sind jetzt zwei Jahre alt. Mittlerweile kommt es häufiger vor, dass Störche in diesem Alter schon geschlechtsreif sind.

„Obwohl wegen des Alters der Störche nicht sicher ist, dass es heuer Nachwuchs geben wird, ist es schon ein Riesenerfolg, dass unsere Nisthilfe von diesem Storchenpärchen so gut angenommen wurde. Normalerweise machen sich Störche die Suche nach einem Brutplatz recht einfach, indem sie einfach wieder in ihren alten Horst zurückkehren. Doch bis eine neue Nisthilfe besetzt wird, dauert es oft Jahre. Dazu müssen sich zunächst zwei geschlechtsreife Jungstörche finden, die einen Nistplatz suchen und der muss ihnen dann auch noch zusagen“, erklärt Naturschutzwächterin Katharina Schlegl-Kofler. Interessierten Menschen empfiehlt sie, die Störche bei den Panger Feldern bei der Nahrungsaufnahme zu beobachten, wenn sie dort nach Würmern, Fröschen und Mäusen suchen.

Die Ansiedlung in Rosenheim liegt im bayernweiten Trend. Zum ersten Mal seit über 120 Jahren wurden 2022 in Bayern mehr als 1000 Weißstorch-Brutpaare vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) erfasst. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnung des Bestands im Jahr 1900 wurden so viele brütende Störche im Freistaat gezählt. Auch dieses Jahr haben sich überall in Bayern wieder neue Storchenpaare niedergelassen. Weißstörche, die aufgrund ihrer typischen Laute auch als Klapperstörche bekannt sind, kehren in der Regel im März/April nach und nach aus ihren Winterquartieren aus Spanien oder Afrika zurück nach Deutschland.

Foto: Katharina Schlegl-Kofler