Den Flow mitnehmen: Fußball-Landesligist Wasserburg empfängt am Abend Geretsried

Vor genau einer Woche, als der TSV 1880 Wasserburg am Beginn einer richtungweisenden Englischen Woche in der Fußball-Landesliga stand, hatte Trainer Florian Heller genau elf Spieler zur Verfügung – am vergangenen Dienstag waren es 13. Eine Erkältungswelle hat den ohnehin ausgedünnten Kader noch weiter dezimiert. Doch die verbliebenen Akteure holten zwei Siege, darunter das denkwürdige 6:3 gegen Unterföhring – wie berichtet.

Dies gelang vor allem deshalb, weil die Löwen laufen und laufen und laufen. Ganz wie der berühmte Duracell-Hase in der Werbung. Am heutigen Freitagabend, 19.30 Uhr, gegen die elft-platzierten Geretsrieder muss die Wasserburger Rumpftruppe als nun Sechstplatzierte in der Liga noch einmal abliefern. Denn rechnerisch ist der Klassenerhalt in dieser verrückten Landesliga Südost auch mit 46 Zählern noch nicht fix.

Sieben Punkte ‚Luft‘ aktuell zum Relegationsplatz unten – fünf Punkte fehlen andererseits zum Relegationsplatz oben.

Vier Partien hat die Saison noch. Heute Abend ist das vorletzte Heimspiel.

Die Einstellung der Löwen sei in den letzten Spielen phänomenal gewesen, freut sich der Verein. Die Mannschaft habe allen Widerständen getrotzt und sich Schritt für Schritt aus dem Tabellenkeller gearbeitet. Dies liege vor allem daran, dass die Spieler ihrem Trainer folgen …

Florian Heller gab die Richtung vor (Foto) und sein Team marschierte. Für den Coach hätte es ob der Ausfälle genügend Gründe zum Lamentieren oder für Ausreden gegeben, doch Heller lässt keine Alibis zu. Der ganze Fokus liegt auf den gegebenen Verhältnissen, denn Kreuzbänder kann Heller nicht flicken und Erkältungen nicht kurieren. Eine Mannschaft aber taktisch einzustellen und den Willen der Spieler zu schulen, vermag er schon.

Gegen Geretsried wartet auf die Löwen erneut eine schwierige Aufgabe, denn der TuS ist die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft. Der junge Trainer Daniel Dittmann hat das mit seinen 23 Jahren geschafft. Die Leistungen sind mit jenen aus der Vorrunde, als Wasserburg locker in Geretsried mit 3:1 gewann, nicht zu vergleichen.

Im direkten Abstiegsduell wurde vergangenes Wochenende Eggenfelden souverän mit 4:0 besiegt, Ampfing erwischte es erst unlängst beim 3:0. Srdan Ivkovic steht mittlerweile bei 15 Saisontoren. Der kantige Stoßstürmer ist aufgrund seiner Spielweise ein unangenehmer Gegenspieler und immer für ein Tor gut.

Apropos Tor: Dort steht seit der Winterpause Cedomir Radic. Mit all seiner Erfahrung aus der Bayernliga stabilisierte der vom FC Ismaning gekommene Schlussmann die Defensive merklich und trug so zum Aufschwung bei.

Während Geretsried unter der Woche die Beine hochlegen konnte, hatten die Innstädter ein intensives Spiel zu bestreiten. Nichtsdestotrotz müssen die Löwen noch einmal ran und laufen, ehe sie dann über das Wochenende ihre Batterien aufladen können.

jah

Foto: TSV Wasserburg