Beim Theater Wasserburg: Zwischen schwarzem Humor und Zynismus die kleine Hoffnung

Nachtasyl – heute Abend ist um 20 Uhr die Premiere im Wasserburger Theater. Unter der Regie von Nik Mayr spielen Andreas Hagl, Hilmar Henjes, Carsten Klemm und Annett Segerer das Stück von Maxim Gorki. Es ist eine pessimistische Skizze einer verbitterten Welt, in der jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, in der die Menschen einander vergessen, sich verletzen und verzeihen.

Die Skizze einer zeitlos bösartigen Welt und doch: Gleichzeitig schwebt zwischen schwarzem Humor und Zynismus ein kleiner Hoffnungsschimmer im Bierdunst …

Weitere Aufführungstermine sind am Sonntag, 23. April – am Wochenende 5. bis 7. Mai sowie 19. bis 21. Mai.

Hier auf einen Blick:

„Jeder Mensch will, dass sein Nachbar ein Gewissen habe – aber selber …“ (Pepel)

Zum Stück:

Hier treffen sich alle. Hier stranden sie: Die Übriggebliebenen, die Trauernden, die Feiernden, die Verzweifelten, die Liebenden, die Gescheiterten, die Aussortierten, die Ausgestiegenen, die Suchenden, die Hungrigen und die Trinkenden.

Micha Kostylews Nachtasyl ist ein Auffangbecken, ein Ort der Wahrheiten, ein Ort des Streits und der Versöhnung, ein Ort der Verbitterung, ein Ort, der dich nimmt wie du bist, der dich du selbst sein lässt.

Und hier treffen sie sich nächtens, denn hier sind sie immer willkommen: Der trauernde Ehemann Kleschtsch, die sentimentale Angestellte Natascha und der großspurige Kleinkriminelle Pepel und offenbaren sich und ihrem Wirt ihre Wahrheiten, ihre Abgründe und ihre Sehnsüchte und vergessen dabei in ihrer alkoholseligen Empathielosigkeit, dass das Leid nicht vor ihrem Umfeld halt gemacht hat.

Vergessen einander, wo sie sich doch eigentlich finden wollten … vielleicht.

„Das ist die Wahrheit! Der Mensch! Einfach großartig! So erhaben klingt das! Mensch! Man sollte den Menschen respektieren! Nicht bemitleiden … nicht durch Mitleid erniedrigen sollte man ihn … sondern respektieren! Trinken wir auf das Wohl des Menschen!“ (Kleschtsch)

„… und doch stehen jetzt Glückstränen in meinen Augen.“ (Natascha)