Umbau und Sanierung des Bräustüberls in Kloster Au belebt legendäre Kultstätte wieder

Die Geschichtsbücher werden neu geschrieben. Denn in Au am Inn tut sich was. Das große Vorhaben, bald wieder das legendäre Bräustüberl inklusive dem beliebten Biergarten zu eröffnen, läuft. Im Sommer 2024 soll es soweit sein. Bis dahin ist noch viel zu tun. Es geht um eine große Sanierung der Wirtschaft inmitten der Gesamtstruktur entlang des Klosters in Au. Die Kongregation der Franziskanerinnen hat mit dem hiesigen Architekten Johann Schmuck einen gelungenen Fahrplan erstellt, in welchem Ausmaß wie viele Aufgaben zu welchen Zeiten umgesetzt sein sollen.

Für den Geschäftsführer der Kongregation, Franz Linner, beginnt ein wichtiges Projekt. „Für viele war das Bräustüberl und der Biergarten die zweite Heimat“, erinnert sich Linner aus eigenen Jugendtagen. Aktuell schauen immer wieder Touristen oder auch Einheimische vorbei und erkundigen sich nach dem Stand der Dinge. „Wann macht‘s Ihr denn wieder auf, heißt es dann sehnsüchtig“, erklärt der Projektleiter. Seine Augen leuchten, wenn er erzählt, was hier alles entstehen soll und wann der Dornröschenschlaf des kultigen Lokals zu Ende sein kann.

Eine Botschaft – Ein Versprechen

„Das Bräustüberl soll wieder so werden, wie es war“, verspricht der Verwalter der Kongregation. „Allerdings kommen Räumlichkeiten dazu, denn mit dem Stüberlplatz alleine kann keine Gaststätte geführt werden“, ist sich Linner sicher. Es werde größer, alles soll innen neugestaltet werden, jedoch sind alte Komponenten aus dem Bestand fest als Interieur oder Deko eingeplant.

Mit einem Gerücht räumt der Geschäftsführer aber auf: „Wir wollen zwar unser eigenes Bier für das Stüberl haben, aber es wird keine neue Brauerei hier geben“. Eine klare Botschaft – und dennoch ein Signal, am bekannten Flair und dem Geschmack früherer Hoch-Zeiten anzuknüpfen. Der Gast solle sich wohlfühlen.

Die vielen Handgriffe und Arbeiten in den kommenden Monaten, haben somit vor allem ein Ziel: Die schönen Erinnerungen werden Wirklichkeit. „Es soll auch geschmacklich wieder so werden, wie damals. Im Moment gibt es ein solches Bier nicht. Aber bald könnte es einen Probesud geben und das Kloster Auer Bier erhält dann möglicherweise ein Revival“. Bedeutet für alle Bier-Fans, es gibt ein Rezept, das dann extern gebraucht wird und im Bräustüberl und dem Biergarten zum Ausschank kommt.

Im Moment erinnert vieles noch an den Brau-Alltag. Sudkessel und Mälzerei sind noch platziert. Hier gibt es vorerst keinen Neustart. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt.

Für den Orden sei es wichtig, dass sich hier im einst mit Gästen belebten Gebäude wieder etwas tue. So ist es möglich, das Haus zu erhalten und sich ein wirtschaftliches Standbein aufzubauen.

Der Bauplan liegt vor, alles, was jetzt gewerkelt wird, ist genehmigt. Und es gibt viel zu tun: Neue Leitungen und Rohre, die Wände und Böden frisch.

Das schöne Gewölbe, die urigen, rustikalen Einrichtungen und möglicherweise auch der bekannte Kachelofen – vieles erinnert noch an die damalige Zeit. „Und dieses Gefühl wollen wir auch den zukünftigen Gästen wieder geben“.

Jetzt geht es um den straffen Zeitplan, damit im nächsten Jahr hier wieder Leben in die Bude kommt. Der Orden ist sich sicher, dass mit den richtigen Menschen, die sich dann gemeinsam mit der Kongregation dem Projekt widmen werden, das Bräustüberl als Wirtschaft gut funktionieren kann. Damit auch Familienfeiern genug Platz haben, schaffen Umbaumaßnahmen mehr Raum für die Gäste. Alles wird praktischer und nicht nur das Bier soll begeistern, auch Schmankerl aus der Küche gibt es. Das Ziel, dass das Bräustüberl genau so aussehen werde, wie es mal war, bleibt bei allen Beteiligten fest verankert. Zusätzliche Gasträume entstehen im Moment unter anderem aus dem früheren Wohnzimmer der Bräufamilie sowie weiteren Wirtschaftsräumen.

Kleine Gruppen können zukünftig hier feiern, während in anderen Räumen gemischter Gaststättenbetrieb läuft. Sowohl die Touristen, aber auch die hiesige Bevölkerung soll sich wohlfühlen in Au und begeistert sein, was hier wieder entstanden ist.

Der Wunschtraum scheint aufzugehen, denn im Moment wird innen fleißig daran gearbeitet, dass aus den alten Räumen funktionale und gemütliche Gastzimmer hochgezogen werden, die einladen zum Verweilen bei einem Bier und leckeren Schmankerl.

Mehr Möglichkeiten durch den Umbau – Auch für die Gäste ideal

Dort, wo die Schenke war, kommt der Durchgang Richtung Küche, die Außenfassade wird wieder hergerichtet, der Zahn der Zeit nagte, zusätzlich machte starker Hagel dem Gebäude zu schaffen. „Die Wiederherstellung der Fassade ist Teil der Sanierung“, verspricht Linner.

Im Moment erscheint das einstige Bräustüberl leicht heruntergekommen, fast schon ärmlich. Doch mit den Plänen und dem großen Ziel, hier eine gut bürgerliche Gaststätte mit legendärem Charme zu präsentieren, kann die Kongregation der Franziskanerinnen in der Umgebung punkten.

Eine eigene GmbH wurde gegründet, die dann die Gaststätte betreiben wird. Ein Betriebsleiter anstelle eines Pächters soll zukünftig die Geschicke des Gaststättenalltags in die Hand nehmen. Die Leute freuen sich über das Vorhaben und die Power, die hinter der Baustelle schon jetzt zum Vorschein kommt.  „Schön zu merken, dass die Sehnsucht auf die Wiedereröffnung so groß ist. Wir arbeiten jetzt daran, dass wir den Erwartungen auch entsprechen können und wirklich alles passt“, zeigt sich der Geschäftsführer der Kongregation überzeugt davon, dass das Konzept stimmig ist und die Region dadurch wieder ein Stück Heimatgeschichte zurückerhält. „Darauf freuen wir uns schon“.