Ministerium, Landfrauen, Kirche, Versicherung: Flyer mit Gesprächs- und Hilfsangeboten für landwirtschaftliche Familien vorgestellt

 

Genau 365 Tage im Jahr den Betrieb versorgen. Dabei ein hohes Pflichtbewusstsein verspüren und einen hohen Anspruch an sich selbst stellen. Schwierige Situationen in der Familie und sich schnell ändernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen. All diese Herausforderungen können Landwirtinnen und Landwirte schnell an ihre physischen, psychischen oder auch finanziellen Grenzen bringen.

Studienergebnisse zeigen, dass in der Landwirtschaft 4,5mal so viele Menschen von einem Burnout betroffen seien wie im bundesweiten Bevölkerungsdurchschnitt. Mehr als doppelt so viele Landwirtinnen und Landwirte seien an Angst erkrankt, die Rate für Depression liege bei den Landwirten dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung. „Diese Entwicklung nehmen wir sehr ernst. Hier darf die Gesellschaft nicht wegschauen. Wir lassen die Landwirtinnen und Landwirte damit nicht allein. Es gibt zahlreiche Hilfen, die in solchen Situationen aktiv unterstützen und Auswege aufzeichnen“, sagte jetzt Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München.

Unter dem Titel „Was tun, wenn …“ hat das Ministerium gemeinsam mit den Landfrauen, der kirchlichen Familienberatung und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau nun einen Flyer mit Infos zusammengestellt.

Dort erfahren Hilfesuchende oder diejenigen, die Unterstützung leisten wollen, an wen sie sich in schwierigen Lebenssituationen wenden können. Es gibt entsprechende Angebote in den vielen Bereichen: Unternehmens- und Innovationsberatung, sozioökonomische Beratung, Telefonhotlines mit verständnisvollen Gesprächspartnern, Familienberatung oder konkrete Haushalts- und Betriebshilfe.

„Wir wollen den Menschen Mut machen, sich scheinbar ausweglosen Situationen Begleitung zu holen, um die Situation zu bewältigen. Denn es kann jeden und jede treffen. Zuhören, ermutigen, da sein – die Hilfsangebote können entlasten, Impulse zur Selbsthilfe geben oder auch neue Perspektiven öffnen. Aber das Wichtigste: Es ist keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hilfe in Anspruch zu nehmen ist sehr verantwortungsvoll – sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber der Familie“, sagte die Ministerin bei der Vorstellung des Faltblatts.

Der Flyer wird über die Ämter und die die oben genannten Partner verteilt.

 

Das Bild zeigt von links

Martin Empl, Stellvertreter im Vorstand der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sowie

Ministerin Michaela Kaniber,

Christine Reitelshöfer, Stellvertreterin der Landesbäuerin,

Dr. Anja Hensel-Lieberth, Landwirtschaftsministerium,

Pfarrer Walter Engeler, Landwirtschaftliche Familienberatung Evangelische Kirche in Bayern und

Gerhard Brandmaier vom Landwirtschaftsministerium.

Foto: Ministerium / Tobias Hase