Eishockey-Bayernliga: Nach furiosem Start nur ein Punkt für den EHC beim Heimspiel gegen Schweinfurt

Zweites Spiel gegen den ERV Schweinfurt am selben Wochenende in der Eishockey-Bayernliga-Abstiegsrunde und zum zweiten Mal fanden die Mighty Dogs das bessere Ende. Die Löwen kommen dennoch mit einem Punkt aus der Partie und was dieser am Ende wert sein kann, ist – Stand jetzt – noch nicht abzusehen.

Der EHC Waldkraiburg war mit einem klaren Gameplan ins Spiel gegangen: Toreschießen.

Postwendend begannen sie damit und so stand es nach nicht einmal vier Minuten bereits 2:0 für die Hausherren. Dabei fiel der erste der beiden Treffer schon in der dritten Spielminute. An der Bande hinter dem Tor von Schweinfurts Roßberg setzte sich Johannes Hipetinger vorbildlich gegen seinen Gegenspieler durch und brachte den Pass in den Slot. Dort versuchte sich erst Tim Ludwig an einem Torschuss, bevor Patrick Zimmermann den daraus resultierenden Nachschuss fachgerecht im Tor unterbringen konnte.

Rund eineinhalb Minuten später spielten die Löwen in Überzahl, Schweinfurts Joey Sides saß eine Strafe wegen Hakens ab. Sitzen musste er nur 20 Sekunden, dann nämlich nahm Lars Bernhardt, an der blauen Linie, sein Herz in die Hand, zog ab und traf zum 2:0. Zwar war Roßberg an diesem Schuss noch dran, doch rutschte er ihm unglücklich durch. Mit dieser Führung im Rücken spielten die Löwen etwas befreiter, jedoch in Phasen auch wieder nachlässiger. In der zehnten Minute saß Florian Maierhofer auf der Strafbank.

Auch er musste nicht die volle Zeit dort verbringen, denn Schweinfurt schloss durch Joey Sides an und traf zum 2:1. Nach einem harten Schuss von Hood, welchen Christoph Lode prallen lassen musste, hatte der völlig unbewachte Topscorer der Mighty Dogs auf Lodes linker Seite ein leichtes Spiel, um den Rebound in die Maschen zu jagen.

Mit diesem Spielstand gingen auch beide Teams letztlich in die Pause, obwohl Michal Popelka, rund fünf Minuten vor der Pausensirene, völlig allein, noch die Möglichkeit auf einen Ausbau der Führung gehabt hätte.

Diese Chance wurde Christian Neuert nicht lange nach Wiederanpfiff auch geboten. Als nach dreieinhalb gespielten Minuten Florian Maierhofer bei seiner Fahrt aufs Tor regelwidrig angegangen wurde, zögerte der Schiedsrichter nicht lange und gab Penalty. Diesen trat Waldkraiburgs Nummer 13 an, tat was Neuert so tut und scheiterte ebenfalls an Roßberg.

Auch begünstigt durch Waldkraiburger Strafen, erhielt Schweinfurt nun immer mehr größere und kleinere Möglichkeiten, doch Löwen-Keeper Lode hielt die knappe Führung vorerst fest. In der neunten Minute sah es vorerst danach aus als hätte Philipp Seifert ein Duell mit Schweinfurts Asmus voll unter Kontrolle. Doch eine falsche Entscheidung später, blockt Asmus Seiferts Bemühungen, was seinem Teamkollegen Melchior die Möglichkeit zum 2:2 Ausgleich gab.

Hervorragend herausgespielt und ebenso hervorragend abgeschlossen, so könnte man die fast postwendende Reaktion der Löwen beschreiben. Aus der Rundung passte Leon Judt perfekt durch die Lücke zwischen zwei Gegenspielern auf Erik Hefke, welcher aus dem Halbfeld keine Schwierigkeiten hatte den Spielstand wieder auf 3:2 zu erhöhen.

Sehr lange trotzte der EHC Waldkraiburg im dritten Durchgang den Bemühungen von Schweinfurt den Spielstand erneut auszugleichen.

Die Löwen ihrerseits versuchten den Deckel auf das Spiel zu machen durch Angriffsbemühungen. Im Zuge dessen vergab Erik Hefke die Chance auf sein zweites Tor, ebenso wie Michal Popelka, welcher, nachdem er sich den Puck genial vom Gegenspieler holte, erneut völlig allein vor dem Torhüter scheiterte. So kam es wie es letztlich kommen musste, wenn man selbst seine Chancen nicht nutzt.

In der 57. Minute hält Lode einen Schuss der Schweinfurter und lenkt diesen in die Mitte ab. Dort stand jedoch außer Marcel Grüner niemand und so verlädt dieser Lode unglücklich durch die „Hosenträger“ in das Tor zum 3:3.

Die Overtime übersteht Waldkraiburg trotz einiger Strafminuten schadfrei, kreiert sogar eigene Chancen auf den Sieg, ohne jedoch so zwingend zu werden.

Im Showdown, dem entscheidenden Penaltyschießen, stellen die Waldkraiburger Löwen ihre aktuelle Schwäche noch einmal für alle Zuschauer heraus: Der Abschluss. Die Löwen verwandeln keinen ihrer Penalties, Schweinfurt hingegen trifft einmal durch Joey Sides und sie holen den Extrapunkt somit auf ihr Konto.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

EHC Waldkraiburg – ERV Schweinfurt 3:4 n.P. (2:1/1:1/0:1)

EHC Waldkraiburg

Tor: [X] Lode Christoph (#40); Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Neuert Christian (#13); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 1:0 (3.) Zimmermann (Hipetinger, Ludwig); 2:0 (4.) Bernhardt (Judt, Hefke – 5-4 ÜZ); 2:1 (11.) Sides (Marquardt, Hood – 5-4 ÜZ); 2:2 (29.) Melchior (Asmus); 3:2 (31.) Hefke (Judt, Seifert); 3:3 (57.) Grüner (Marquardt); 3:4 (PEN) Sides;

Zuschauer: 273;

Strafen: EHC Waldkraiburg 14, Schweinfurt 6