Eishockey-Bayernliga: Beim Derby in Dorfen zeigte der EHC Waldkraiburg viel Einsatz und Kampf, aber wieder ohne Lohn am Ende

Das Abstiegsmonster sitzt im Nacken: Beim Derby in Dorfen zeigte der EHC Waldkraiburg viel Einsatz und Kampf, am Ende steht er aber wieder mit leeren Händen da. Das Foto zum Match geradezu symbolisch für die Situation …

Es ist derzeit eine echte Probe, ein Anhänger des EHC Waldkraiburg zu sein. Doch wie auch in einer guten Ehe, stehen die meisten Anhänger „in guten wie in schlechten Zeiten“ zu ihrem Verein. Dies sah man auch gut in der Eishockey-Bayernliga-Partie nun zuletzt in Dorfen. Trotz mäßiger Leistung am Freitag zuvor und ein Abstiegsmonster, welches den Himmel über Waldkraiburg zu verdunkeln droht, reisten trotzdem rund 150 Waldkraiburger Eishockey-Fans mit und hoben des Gegners Zuschauerschnitt deutlich an.

Jene Zuseher sahen ein hartes, aber zumeist faires Spiel beider Teams – einen, im Gegensatz zum Freitag zuvor, kampfstarken Einsatz und dennoch eine Niederlage der Waldkraiburger Löwen.

Dies beschert dem EHC nun endgültig einen Abstiegsplatz in der gleichnamigen Runde und wenn es nicht schon vorher klar war, ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, um Leichtsinnsfehler abzustellen und Punkte zu holen.

Noch ist der Zug nämlich nicht abgefahren. Mit einem Abstand von vier Punkten steht man vor den „Ice Dogs“ aus Pegnitz und mit nur jeweils zwei Punkten Abstand ist man hinter Pfaffenhofen und Buchloe, welche jeweils sieben Punkte auf dem Konto haben und somit absolut in „Schlagweite“ sind.

Gleich im ersten Drittel zeigten die Löwen in welche Richtung es gehen soll. Nicht nur der Zug zum Tor war da, auch der Druck auf die Gegenspieler durch harte und zumeist faire Checks. Lediglich ein klein wenig Zeit benötigten die Löwen, um die richtige Härte zu dosieren und so verbrachte nach rund einer Minute Jan Loboda und nach etwa vier Minuten Tim Ludwig erst einmal zwei Minuten konsequenzlos auf der Strafbank.

Beide Teams hatten im ersten Drittel ihre Möglichkeiten. Auf der Seite der Dorfner waren das zweifelsohne Christian Göttlicher in der 20. Minute mit der wohl größten Chance in diesem Abschnitt. Doch Christoph Lode, der an diesem Abend den Vorzug vor Kevin Yeingst erhielt, konnte gleich dreimal sichern, bevor er den Puck letztlich zu fassen bekam.

Für die Löwen erhielt Christian Neuert bereits in der dritten Minute eine Großchance welche jedoch ungenutzt blieb. Eben jener Neuert erhielt in der 20. Spielminute eine Strafe für Haken. Die Löwen, nun zu viert, schnappten sich jedoch, in Form von Michal Popelka, mitten in den Dorfener Angriffsbemühungen das Spielgerät und erzielten fünf Sekunden vor Ende des Durchgangs das vielumjubelte 0:1.

Das zweite Drittel war das Dorfener Drittel. In den Anfangsminuten kamen von den Löwen allenfalls Schüsschen aus Entlastungsangriffen heraus, das Dominante Team jedoch waren die Dorfener Gastgeber. Doch gleich ob Göttlicher, Kirsch oder Ex-Löwe Hradek es versuchten, am Ende hieß der Gewinner stets Christoph Lode.

Zu den zweiten zehn Minuten partizipierten die Löwen wieder mehr am Spiel. Doch eine Zwei-gegen-Eins-Situation mit Popelka als puckführenden Spieler endete mit einem Pass im Nichts. Kurz vor Ende des Durchgangs war es dann Leon Judt, der den zweiten Löwentreffer auf dem Schläger hatte. Doch wie so oft, wenn man zu viel Zeit hat nachzudenken. Entscheidet man sich falsch und so endete der Puck bei Dorfens Torhüter Englbrecht und beide Teams gingen mit dieser knappen 0:1 Führung der Industriestädter in die Kabinen.

Den dritten Durchgang gestalteten die Löwen wieder stärker. Dennoch war es erst einmal Dorfen, die einen Treffer erzielen konnten. Knapp zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es Dorfens Kapitän Göttlicher, der den Puck irgendwie mithilfe seiner Brust, vor dem Tor von Christoph Lode über die Linie drückte. Nur vier Minuten später dann erneut ein Dorfener Treffer. Nach einem unglücklich gewählten Zeitpunkt zum Wechseln, hatte Josef Folger auf der rechten Seite freie Bahn, erhielt den Puck von Sodja und verwandelte aus dem Halbfeld trocken und unhaltbar für Lode in die Maschen.

Die Löwen setzten zwar noch alles daran, diesen engen Spielstand wieder auszugleichen, Dorfens Verteidigung ließ sie jedoch nicht mehr gefährlich vor das Tor kommen. Zum zweiten Mal an diesem Wochenende zogen die Löwen ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers, doch dank eines unsauberen Passes zurück zur blauen Linie, den Jan Loboda nicht annehmen konnte, erzielte Josef Folger seinen zweiten und Dorfens dritten Treffer des Abends.

Zwar steckten die Löwen nicht auf und erzielten 30 Sekunden vor Spielende durch Thomas Rott, der einen Nachschuss von Leon Decker verwertete, noch den 3:2 Anschlusstreffer, der Ausgleich war ihnen jedoch nicht vergönnt. So verloren die Löwen erneut in Dorfen und gehen aus diesem Wochenende ohne Zähler heraus. Am kommenden Wochenende wartet zweimal Schweinfurt und ohne Punkte, könnte es hier bereits duster werden.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

ESC Dorfen – EHC Waldkraiburg 3:2

EHC Waldkraiburg

Tor: [X] Lode Christoph (#40); Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Rott Thomas „C“ (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan „A“ (#90); Seifert Philipp „A“ (#96);

Sturm: Neuert Christian (#13); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 0:1 (20.) Popelka (4-5 UZ); 1:1 (42.) Göttlicher; 2:1 (46.) Folger (Sodja, Kirsch); 3:1 (60.) Folger (Kirsch – ENG); 3:2 (60.) Rott (Decker);

Zuschauer: 405;

Strafen: EHC Waldkraiburg 10, ESC Dorfen 6