Fast ein Viertel weniger offene Stelle registriert als noch vor einem Jahr
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote Ende August bei 3,2 Prozent – das sind 0,2 Prozent mehr als im Juli und auch 0,2 Prozent mehr als im August vergangenen Jahres. Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.813. Hier sind 2.854 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 129 mehr als im Vormonat.
Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.959 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 72 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.866 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.976 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, bleibt zuversichtlich und erläutert so:
„Die Sommerferien haben sich in den vergangenen Wochen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht: In den Betrieben werden Neueinstellungen
während der Urlaubszeit hinausgeschoben und Arbeitsverträge folglich erfahrungsgemäß zu einem späteren Zeitpunkt abgeschlossen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im August um 500 Personen auf 10.420 angestiegen ist. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent erhöht.“
Die Agenturleiterin nimmt den Monatsabschluss im August zum Anlass, um einen Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung in den
vergangenen Monaten zu werfen: Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen war im August um 680 höher als vor einem Jahr. Dabei falle auf, dass die Arbeitslosigkeit vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch (SGB) III) – diese umfasst die Frauen und Männer, die sich im unmittelbaren Anschluss an ein Arbeitsverhältnis bei der Agentur für Arbeit melden – in dem Zeitraum deutlich um 370 Personen (6,5 Prozent) angestiegen sei.
Bei den Jobcentern, die die Kundinnen und Kunden im Rahmen der Grundsicherung nach dem SGB II betreuen, hat die Arbeitslosenzahl in einem
geringeren Maße um 130 Personen (3,0 Prozent) zugenommen. „Dies zeigt, dass die vielfältigen, wirtschaftspolitischen Unsicherheiten auch Auswirkungen
auf den Arbeitsmarkt in unserer Region haben. Betriebe sind teilweise dazu gezwungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freizustellen und agieren bei
Neueinstellungen zurückhaltender. Zweiteres kommt bei der Zahl der gemeldeten Stellenangebote zum Ausdruck: Mit 3.645 waren im August 800
weniger offene Arbeitsplätze registriert als vor einem Jahr“, sagt die Agenturleiterin.
„Im deutschlandweiten Vergleich ist die Arbeitslosigkeit jedoch vergleichsweise gering und der Arbeitsmarkt bietet immer noch gute Möglichkeiten. Dies kommt unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den vergangenen Monaten im Jahresvergleich erneut leicht zugenommen hat. Der Arbeitsmarkt wandelt sich insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und es ergeben sich Chancen in anderen Wirtschaftsbereichen. Gerne stehen wir Menschen, die arbeitslos oder von (Winter)Arbeitslosigkeit bedroht sind, ebenso für Fragen zur Verfügung – wie Frauen und Männern, die sich beruflich umorientieren möchten. Arbeitgeber können sich an uns wenden, wenn es beispielsweise darum geht, wie sie Winterarbeitslosigkeit verhindern können“, erklärt Dr. Cujai.
Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt
Dr. Cujai erklärt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt: „Ab Montag starten viele junge Menschen mit ihrer Berufsausbildung. Die Jugendlichen, die noch einen
Ausbildungsplatz suchen, möchte ich ermutigen, nicht aufzugeben und unsere Berufsberater am besten gleich per Mail an
rosenheim.berufsberatung@arbeitsagentur.de
zu kontaktieren. Diese helfen, den richtigen Ausbildungsberuf und passende Angebote oder Alternativen zu finden. Zum Stichtag Mitte August waren bei uns
noch zahlreiche offene Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen mit Starttermin im September gemeldet. Seid bei der Berufs- und Betriebswahl und beim Arbeitsweg möglichst flexibel. Gebt auch einem alternativen Ausbildungsberuf eine Chance. Die betriebliche Ausbildung in Deutschland ist hoch anerkannt und bietet eine gute Grundlage für die berufliche Karriere mit attraktiven Entwicklungsmöglichkeiten.“
Tipp:
Die bisherigen Online-Angebote www.abi.de und www.planet-beruf.de werden ab dem 1. September durch das Portal
www.mein-beruf.de
abgelöst.
Schülerinnen und Schüler können sich hier über Praktikumsmöglichkeiten sowie spannende Ausbildungsberufe und Studiengänge informieren und wichtige
Tipps zu Bewerbungen holen. Auch für Lehrkräfte und Eltern stehen Informationen zur Verfügung.
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,3
Prozent (Vormonat: 5,0 Prozent; August 2024: 5,2 Prozent). Derzeit sind
2.017 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen
und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden,
erhöhte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 58 auf 1.042.
Für 975 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 42 mehr als im Juli, ist
das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter
2.196 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.708 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im August eine
Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; August
2024: 2,3 Prozent). Das entspricht 1.866 beschäftigungslosen
Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.132 Männer und Frauen, 106 mehr
als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen
gemeldet. 734 Betroffene, 13 weniger als im Juli, sind beim Jobcenter Bad
Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter
2.330 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.747 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.721 Bürgerinnen und Bürger
arbeitslos gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent
entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; August 2024: 2,8 Prozent). Davon sind
1.040 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in
Holzkirchen gemeldet, 79 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der
Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der
Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende
Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 681 Menschen arbeitslos
gemeldet, 26 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.465
erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
Schaufenster


Hinterlassen Sie einen Kommentar