Rauch, Dunkelheit, Rettung: RoMed-Klinik in Wasserburg im Ernstfall bereit
Alarm um 18 Uhr: Dichter Rauch in einer Bettenstation, Stromausfall, kein Fahrstuhl. Doch zum Glück war es nur eine Übung – eine sehr realistische. Mit lebensgroßen Übungspuppen sowie auch mit echten Patientinnen und Patienten und zudem rund 30 Feuerwehrleuten (Foto) probte die RoMed-Klinik Wasserburg jetzt den Ernstfall: Einen Brand mit Evakuierung.
Das Ziel: Alle Beteiligten im reibungslosen Zusammenspiel trainieren und mögliche Schwachstellen erkennen.
Ausgelöst wurde das Szenario durch eine Nebelmaschine, die einen Kabelbrand mit
Rauchentwicklung simulierte. Die automatische Brandmeldeanlage schlug Alarm, der
umgehend die Integrierte Leitstelle erreichte. Dort aktivierte man die Feuerwehren Attel-
Reitmehring und Wasserburg. Sie rückten mit vier Fahrzeugen und starker Mannschaft an.
Innerhalb kürzester Zeit trafen die Einsatzkräfte ein. Doch die Lage war komplex: Der
simulierte Brand führte zu einem Stromausfall, inklusive Dunkelheit auf der betroffenen Station
und Ausfall der Rettungsaufzüge. Eine Evakuierung über Treppenhaus und Drehleiter wurde
notwendig.
Echte Patienten – umfassend vorbereitet
Vor der Übung wurden alle Patientinnen und Patienten der betroffenen Station – im Alter
zwischen elf und 99 Jahren – persönlich über das Vorhaben informiert. Kritisch Erkrankte
waren von der Übung ausgenommen. Nach Auslösung des Alarms reagierte das
Pflegepersonal schnell: In kürzester Zeit wurden die teilnehmenden Patienten strukturiert in
einen sicheren Brandabschnitt auf die Nachbarstation verlegt. Dort kümmerte sich
zusätzliches Pflegepersonal um die Versorgung. Die diensthabenden Ärztinnen und Ärzte
bildeten, wie im Krankenhaus-Alarm- und Einsatzplan vorgesehen, eine zentrale
Einsatzleitung.
Rettung über Treppe und Drehleiter
Parallel zur Patientenverlegung übte die Feuerwehr die technische Rettung von vier
lebensgroßen Übungspuppen mit realistischem Körpergewicht. Zwei von ihnen wurden
innerhalb von vier Minuten sicher mit Schleifkorbtrage und Tragetuch über das Treppenhaus
in die zentrale Notaufnahme transportiert. Die beiden anderen Puppen wurden über ein
Vordach mithilfe der Drehleiter geborgen. Dabei griffen Klinikpersonal und Feuerwehr nahtlos
ineinander: Während die Einsatzkräfte den sicheren Transport koordinierten, übernahmen die
Pflegekräfte die Versorgung der „Patienten“ als wären sie echt.
Beobachter analysieren den Ablauf
Übungsbeobachter aus Feuerwehr, Rettungsdienst, Klinikleitung, Technik und Brandschutz
begleiteten das Geschehen. In einer anschließenden Nachbesprechung wurden Abläufe
gelobt und Verbesserungen angestoßen. Ein Ergebnis: Künftig sollen Feuerwehr.Teams im
Brandfall von ortskundigen Klinik.Mitarbeitenden begleitet werden, die als Lotsen innerhalb der
Klinik fungieren, um noch rascher die Rettung von Menschen zu ermöglichen und die
Brandbekämpfung zu beginnen.
Lehren aus tragischen Vorfällen
„Der Krankenhaus-Brand in Hamburg mit drei Todesopfern im Juni hat uns gezeigt, wie schnell Rauch zur tödlichen Gefahr wird“, sagt Dr. Julia Härtl von der Übungsleitung der RoMed-Klinik Wasserburg. „Unsere Übung sollte vor allem unser Personal sensibilisieren und helfen, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen.“
Auch die Klinikleitung zeigte sich zufrieden: „Wir sind stolz auf die Professionalität unserer Ortsfeuerwehren und unseres Klinik-Personals“, so Annette Merz, Kaufmännische Leiterin der RoMed-Klinik Wasserburg. „Die Übung hat bewiesen: Im Ernstfall sind wir bereit.“
Schaufenster


Hinterlassen Sie einen Kommentar