Angeklagter erschien heute Vormittag nicht vor dem Rosenheimer Amtsgericht: Prozess musste vertagt werden

Die Strafsache gegen einen Rosenheimer „Reichsbürger“ wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Rosenheim am heutigen Dienstag warf seine Schatten voraus: Das Gericht rechnete mit großem Andrang und informierte darüber, dass die Zahl der Zuhörerplätze begrenzt sei. Man wollte kein Risiko eingehen, reservierte einige wenige Plätze für die Presse und kontrollierte die Besucher beim Betreten des Gerichtsgebäudes auch nach Waffen und ähnlichen Gegenständen. Das Gericht wollte anscheinend Vorsorge treffen, damit es nicht zu unerwünschten Vorfällen kommt. Doch der große Andrang blieb aus.

Und so fanden sich vor dem Schöffengericht neben der Richterin Dr. Fries, den beiden Schöffen, der Urkundsbeamtin, der als Zeugin geladenen Polizeibeamtin, die die Vernehmung mit dem Angeklagten durchgeführt hatte, dem Staatsanwalt Wolfgang Fiedler und dem Verteidiger Harald Baumgärtl, einigen wenigen Besuchern sechs Pressevertreter ein. Vergeblich, wie sich schnell herausstellte. Denn der Angeklagte erschien nicht. Ihm wird zur Last gelegt, in Internetforen mehrfach den Holocaust geleugnet und den Nationalsozialismus verherrlicht zu haben. 

Jetzt hatte auch mancher eine Vermutung, warum nur so wenige Besucher erschienen waren. Wussten die Bekannten des Angeklagten davon, dass dieser nicht erscheinen würde?

Auf jeden Fall beantragte Staatsanwalt Wolfgang Fiedler sofort Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und das Gericht musste das Verfahren aussetzen.

Wir berichten weiter …

RP

 

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