Bundestagsabgeordnete Victoria Broßart kommt ins Café Central

2025 wurde Victoria Broßart als erste Grüne der Region in den Bundestag gewählt. Ihr politischer Schwerpunkt ist die Verkehrspolitik, vor allem der Ausbau des ÖPNV. Im 21. Deutschen Bundestag ist sie Mitglied im Verkehrsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Tourismus und im Ausschuss für Digitales und Staatsmodernisierung.
Broßart möchte als Politikerin insbesondere auch Ansprechpartnerin für die Menschen in der Region sein. Nach einem kurzen Bericht aus dem Bundestag steht beim Stammtisch daher der Austausch im Vordergrund.
Interessierte und Mitglieder sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Schaufenster

Persönlich finde ich es schade, dass die kurzfristigen veröffentlichen angesetzten Termine es für hörgeschädigten Personen schwierig macht, Gebärden- oder Schriftdolmetscher*innen zu beauftragen.
Da ist eine verständliche und wichtige Problematik mit Teilhabe für eine barrierefreien Kommunikation unerlässlich.
Kurzfristige Anfragen führen häufig dazu, dass keine Dolmetscher*innen mehr verfügbar sind und oder nur mit einem erheblichen Mehraufwand und höheren Kosten gefunden werden können.
Hallo Tammy,
Sie haben diese Kritik bereits schon einmal bei einer anderen Veranstaltung von uns Grünen geäußert.
Ich hatte damals schon angemerkt, dass Sie sich gerne bei mir melden können und wir dann versuchen können eine Lösung zu finden.
Wir können aber aus Kostengründen nicht auf „gut Glück“ für jede Veranstaltung eine*n Gebärdendolmetscher*in anbieten.
Liebe Frau König,
grundsätzlich übe ich als ehemalige Schwbh-Vertrauensperson der ersten Art in der Bundesrepublik Deutschland und der VdK auf politische Ebene unter den Hörgeschädigten keine Kritik, sondern im Grunde ist’s eine Feststellung mit einem Teufelskreis aus Reden und Stillstand, wenn keine konkreten Ergebnisse oder Handlungen erzielt werden, im Kontext von Teilhabe und Mitbestimmung.
Es ist auch entmutigt zu sehen, dass die Probleme bestehen bleiben, obwohl sie klar benannt wurde.
Deutschland hat sich gesetzlich auch dazu verpflichtet barrierefreien Inklusion mit Gebärdendolmetscher*innen zu gestalten, nur sieht die Realität jedoch erheblich anders aus, was nicht nur ein Nachteil für Menschen mit Behinderung ist, sondern in der gesamten Region Oberbayern.
Mir sind auch bestimmte gravierenden Unregelmäßigkeiten aufgefallen, die Anlass zu dem erheblichen Sorgen bereitet. Unter den Umständen verliert Wasserburg leider einen langjährigen grünen Bündnis90 Wähler, die ihrer Partei seit Jahrzehnten bei jeder Wahl seine Stimme gegeben hat.
Ja, sie haben die Probleme klar benannt. Allerdings hat wohl auch die Frau König mit (Zitat:) Wir können aber aus Kostengründen nicht auf „gut Glück“ für jede Veranstaltung eine*n Gebärdendolmetscher*in anbieten. (Zitat Ende) das Problem eines ehrenamtlich tätigen Ortsverbandes einer Partei ebenso klar benannt. Darauf gehen sie aber gar nicht erst ein, sondern kündigen an, sich als angeblich langjährige Wählerin jetzt von der Partei abzuwenden. Gut – das ist Ihre freie Entscheidung. Wenn sie dann auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat dann irgendwann die Partei gefunden haben, deren Ortsverband bei jeder Veranstaltung auf gut Glück eine*n Gebärdendolmetscher*in anbietet, dann geben Sie hier doch hoffentlich Bescheid, oder?
Im Ernst: wer Probleme wirklich lösen will, sollte sich nicht drauf beschränken, diese eigenen Probleme möglichst häufig zu artikulieren und gebetsmühlenartig zu wiederholen, sondern sich auch mit den Argumenten derer auseinandersetzen, die zu einer Problemlösung grundsätzlich bereit wären, diese aber nur im Rahmen ihrer eng begrenzten Möglichkeiten anbieten können.
ist doch nicht schlecht, wenn es ein Grünen-Wähler weniger ist
Mach dir keine Hoffnung. Ein Grünen-Wähler weniger heißt nicht gleich ein AfD-Wähler mehr.
Sehr sinnvoller und äußerst geistreicher Kommentar. Da können Sie sich wirklich auf die Schulter klopfen.
Ich möchte vorwegnehmen, dass meine folgenden Gedanken persönlich nicht gegen die Stadträtin und kommunale Politikerin Frau König gerichtet ist. Ich habe über die Stadt Wasserburg schon versucht Kontakt aufzunehmen, aber bis heute leider noch keine Antwort erhalten.
Es geht mir vielmehr um ein grundlegendes Anliegen, das mich sehr intensiv bewegt, die anhaltende Diskriminierung, Missständen in unserer Gesellschaft und die aus meiner Sicht unzureichenden politischen Bemühungen um eine echte Inklusion.
Mit meinen pädagogischen und sozialen Erfahrungen in diversen Instituten bin ich trotz Handicap nur mit dem Lippenlesen der festen Überzeugung, dass eine Gesellschaft nur dann florieren kann, wenn alle Menschen gleiche Chancen und uneingeschränkte Teilhabe erfahren, ohne ständig dagegen kämpfen zu müssen.
Leider sehe ich heutzutage in vielen Bereichen immer noch großen Hürden und fehlende politische Initiativen, die diese Vision ohne Einschränkungen Wirklichkeit werden lassen könnten. Es ist enttäuschend zu beobachten, wie oft notwendige Maßnahmen für mehr Gleichberechtigung nur zögerlich oder gar nicht umgesetzt werden, und wie dadurch bestehende Ungleichheiten fortbestehen.
Mit meiner seit Kindheit an Taubheit grenzende unsichtbare Hörbehinderung wünsche ich mir, auch im Namen für die gesamten Hör- und Sehbehinderten in der Region, dass wir als Gesellschaft und besonders die Politik, mutiger und entschlossener handeln, um Diskriminierung, Missständen effektiv bekämpfen und eine wahrhaft inklusive Zukunft ohne Barriere und Kostendruck zu gestalten.
Es wäre auch wünschenswert, wenn wir als Gesellschaft und auch die politischen Entscheidungsträger einen stärkeren Fokus auf präventive Maßnahmen gegen Diskriminierung und Missständen legen würden.
Wie könnten wir gemeinsam mit einem Gebärden- und oder Schriftdolmetscher*innen daran arbeiten, dass politische Versprechen in Bezug auf Inklusion, Diskriminierung und Missständen auch wirklich Taten folgen?
Ich hätte eine Vision für Inklusion.
Die Idee eines zentralen Förderkopfs als Alternative zum dezentralisierten und oft mühsamen Prozess der Beantragung von Mitteln bei verschiedenen Ämtern für Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe ist sehr nachvollziehbar. Es spricht trotz Teilhabeplan auch einen Kernpunkt vieler Frustrationen an, dass ständige Betteln bei verschiedenen Institutionen. Ein solcher Förderkopf könnte auch eine Kompetenzstelle sein, die Beratung und Know-how im Bereich Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe anbietet.
So könnten Projekte von Beginn an barrierefrei besser geplant und eventuell kurzfristig auch umgesetzt werden.
Eine Anmerkung: Eine zentrale Stelle hätte auch die Möglichkeit, eine kohärente und langfristige Strategie für Inklusion zu entwickeln und umzusetzen, statt das einzelne Initiative isoliert voneinander agieren.
Heike Heubach, die erste gehörlose Bundestagsabgeordnete, ist ein bestes Beispiel dafür wie entscheidend Barrierefreiheit und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen sind.
Ohne den täglichen Einsatz von Gebärden- und oder Schriftdolmetscher*innen könnte sie ihre wichtige Arbeit im Deutschen Bundestag und im politischen Bereich nicht in vollem Umfang leisten.
Ohne die Dolmetscher*innen hätte sie kaum eine Möglichkeit an Debatten teilzunehmen und sich mit Kollegen*innen auszutauschen oder ihre politischen Anliegen zu vertreten.
Ihre Stimme würde dann ungehört bleiben, ihre Expertise auch ungenutzt.
Ihr Beispiel zeigt auch deutlich , dass Zugang zu Informationen und Kommunikation die Grundlage für echte Teilhabe ist.
Es geht auch darum, dass jeder Mensch die gleichen Chancen erhält, unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen.
Dieses Beispiel macht deutlich, wie wichtig es ist über die gesetzlichen Vorgaben, hinauszugehen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der Inklusion nicht nur ein Wort, sondern gelebte Realität ist.
Auf eine Rückmeldung würde ich mich freuen, liebe Frau König!
Eine Beteiligung der Bundestagsabgeordnete Frau Broßart wäre mir auch ein großes Anliegen zu Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe.
Könnte man da nicht auch eine technische Lösung wie Spracherkennung nutzen? Das funktioniert mittlerweile recht gut.
Stellen sie sich vor, sie sprechen mit einem Roboter, der noch lernt die menschlichen Sprache zu verstehen. Manchmal hört er sich Silben falsch an oder versteht den Kontext nicht. Dann kann es zu lustigen oder auch ärgerlichen Missverständnissen kommen.
Das ist der aktuelle Stand bei der Spracherkennung. Die Technologie macht zwar große Fortschritte, hat aber immer noch ihre Tücken, auch mit den unterschiedlichen Dialekten und Erkennung von Ironie u.a..