Krippe aus dem Heim St. Konrad bei der Ausstellung „Wir folgen dem Stern" im Museum

Neu in der Sammlung des Museums befindet sich die über Generationen gewachsene Krippe aus dem Heim St. Konrad, die in ihren Wurzeln auf die Heiliggeist-Spitalkrippe zurückgeht. Bei einem Streifzug durch die aktuelle Weihnachtsausstellung „Wir folgen dem Stern“ kann sie noch bis Heilige Drei Könige in ihrer vollen Pracht entdeckt werden.

Die Szenerie der Spitalkrippe lässt den Blick von der Verkündigung an die Hirten über die Geburt bis zur Anbetung der Könige schweifen. Die Krippe vereinigt Figuren aus zwei Jahrhunderten unterschiedlicher Qualität und eine dominante Architektur aus der Hand von Leo Schmitt in der Aufstellung durch das Museumsteam.

Sie geht im Kern auf die zweite Krippe des Heiliggeist-Spitals zurück. Nachdem die reich ausgestattete barocke Krippe des Spitals zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach der Säkularisation keine Erwähnung mehr fand, wurde sie 1861/62 bei Einführung der Barmherzigen Schwestern verkauft. 1886 erwarb Stadtpfarrer Dekan Joseph Lechner die prächtig ausgestattete Klosterkrippe aus dem Englischen Institut für die Heiliggeist-Spitalkirche. Die Schwestern des Instituts trennten sich wohl aus Platzgründen von der Krippe. Sie umfasste sechs Szenen, darunter auch die Herbergssuche, die Anbetung der Könige, die Darstellung Jesu im Tempel und die Hochzeit zu Kana. Aus dieser Krippe sind heute wohl noch erhalten und hier nicht ausgestellt Teile der Architektur, eine Marienfigur mit Kind im Arm sowie ein Jesusknabe.

Zu den älteren Figuren der Krippe aus dem Heim St. Konrad gehören die Kernszene sowie der Verkündigungsengel. Die qualitätvollen Arbeiten verweisen ins 19. Jahrhundert und sind typisch für München. Die römischen Soldaten, die hier den Zug der Könige begleiten, stammen ebenfalls mindestens aus dem 19. Jahrhundert. Von besonderer Qualität und Ausdruckskraft sind zudem die Schafe und der tragende Hirte.

Das Spital in der Bruckgasse in Wasserburg wurde 1970 aufgelöst und die Altenpflege im Heim St. Konrad im Burgerfeld weitergeführt. Die Barmherzigen Schwestern verließen 1992 die Altenpflege. Die Krippe des Spitals wurde wohl ins Burgerfeld mitgeführt und dort gelegentlich in reduzierter Form aufgestellt. Möglicherweise wurden Teilen der Krippe von den dortigen Schwestern beim Fortgang mitgenommen.

Ab 1989 kümmerte sich Alfons Schmitt, liebevoll genannt „Krippenschmitt“, um die Aufstellung, Pflege und Erweiterung der Krippe. Leo Schmitt führte die Arbeit seines Vaters fort. Er schuf neue Figuren, den großen Elefanten, Gebäude und ein farbiges Theater für die Krippe. Seit 2004 kümmerten sich Irmengard und Karl Schwaninger um die Aufstellung der Krippe, deren Szene von der Anbetung der Hirten zur Anbetung der Könige regelmäßig nach Weihnachten gewechselt wurde. 2024 kamen die Figuren der Krippe und ihre Architektur nach Aufhebung des Heims in das Museum.

Die Krippe ist noch bis zum 6. Januar im Rahmen der Weihnachtsausstellung „Wir folgen dem Stern – Wasserburger Großkrippen und Kreativwerkstatt“ zu sehen.

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