Aufatmen im Sitzungssaal: Pfaffing beginnt sein Projekt „Wohnen für Generationen"

Was „sehr sehr sehr“ lange währt, soll endlich gut werden in Pfaffing: Gestern Abend war es ein Moment, der vermutlich in die Geschichte der Gemeinde eingehen wird – nach über 30 Jahren des Hin- und Her-Diskutierens, Stoffsammelns und „Brainstormings“ auf neudeutsch.

Es wurde nämlich ein allererster Beschluss vom Gemeinderat zum „Wohnen im Alter“ – das nun ab sofort „Wohnen für Generationen“ heißt – gefasst.

Denn die Ideen des einst dafür gegründeten AK Generationen gemeinsam mit der Bürgerhilfe in Pfaffing und dem Seniorenbeirat hatten sich – eigens in einer Klausurtagung der Gemeinderäte vor kurzem zum Thema – nun mit dem Gedanken gefestigt, auch junge Familien, Personen mit Einschränkungen und Einzelpersonen wie Alleinerziehende zu berücksichtigen, wie Bürgermeister Josef Niedermeier in einem Resümee ausführte.

Zudem werde an vielseitige Nutzungsansprüche gedacht – es sollen neben Gemeinschaftsräumen auch Geschäfts- und Praxisräume entstehen. Und auch die Bürgerhilfe solle mit ihrem Büro mal Platz finden.

Im ersten Schritt gehe es nun um die konkrete Machbarkeit.

Der Gemeinderat Pfaffing beschloss dann ohne Diskussion

1. Das bisherige Projekt „Wohnen im Alter“ wird durch das erweiterte Projekt „Wohnen für Generationen“ abgelöst.

2. Mögliche Projektträger / Planer sollen für die Gemeinde-Grundstücke an der Hauptstraße 21

(siehe Foto – das ehemalige Rauchbart-Haus, es ist das älteste Haus von Pfaffing – Anm. d. Red.)

sowie (in Verbindung dahinter liegend) an der Bürgermeister-Bodmeier-Straße Realisierungs-Vorschläge vorlegen.

Weitere Grundstücke könnten anschließend untersucht werden. In der Sitzung war hier die Rede von dem Areal katholischer Kindergarten / alter Pfarrhof sowie im Neubaugebiet Pfaffing West V

3. Die Verwaltung wird mit der Ausarbeitung von verschiedenen Lösungen zur Umsetzung (Finanzierung/Bauträger) beauftragt.

Die Erleichterung war groß gestern, vor allem im Zuhörerraum des Pfaffinger Sitzungssaals und ganz besonders auch bei ihm:

ÜWG-Gemeinderat Josef Rester, der sich über Jahre unermüdlich für das Thema eingesetzt hatte. Er sei zufrieden nach all seinen vielen Anträgen, die er dazu eingereicht habe, sagte Josef Rester und er fügte noch ein „Danke“ an.

Was seit gestern Abend zum Projekt noch bekannt ist: Die Entwicklung könnte aufgrund einer Gesamtplanung in einzelnen Bauabschnitten erfolgen – mit verschiedenen, noch offenen Varianten:

• Bau und Betrieb inklusive Finanzierung durch die Gemeinde. Nutzung von Zuschüssen (falls noch vorhanden)
• Bereitstellung des Baugrunds durch Erbbaurecht mit Belegungsrechten für den Bau und Betrieb durch eine gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft
• Bereitstellung des Baugrunds durch Erbbaurecht mit Belegungsrechten für den Bau und Betrieb durch einen gemeinnützigen Träger
• Bereitstellung des Baugrunds durch Erbbaurecht mit Belegungsrechten für den Bau und Betrieb durch einen Bauträger, der im Bereich Wohnen im Alter/Pflege Projekte verwirklicht hat.
Es könnten auch Mischformen (je Bauabschnitt) in Betracht kommen.

ÜWG-Gemeinderat Christian Rosenauer hatte abschließend noch angeregt, sobald die Vorsondierung durch die Verwaltung abgeschlossen sei, könnte sich eine Arbeitsgruppe bilden, in der auch je ein Vertreter jeder Gemeinderats-Fraktion vertreten sei – vom derzeitigen Gemeinderat und ab Mai 2026 vom dann neu gewählten Gemeinderat.

Foto: Renate Drax

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