Alegrías Guitar-Trio begeisterte Publikum beim Rathauskonzert

In gewisser Weise war es ein Novum in Wasserburg. Bei den Wasserburger Rathauskonzerten ist man an die Besetzung mit einem Kammerorchester gewöhnt, da mehr als 20 Instrumentalisten kaum Platz finden können auf der Bühne des Historischen Rathaussaales. An diesem Abend waren es aber nun nur drei Künstler, sie stammen aus Deutschland auch mit japanischen Wurzeln, Österreich und Russland und sie verzauberten das Publikum ausschließlich auf ihrer Gitarre.
Der 49-jährige Dimitri Lavrentiev kam nach seiner ersten musikalischen Ausbildung am Tschaikowsky-Musikkollege in Moskau nach Deutschland und schloss hier mehrere Studiengänge mit Auszeichnung ab. 2005 wurde er in die Förderung der renommierten Europäischen Organisation „Yehudi Menuhin Live Music Now“ aufgenommen, für die er zahlreiche Konzerte spielte. Heute ist er Dozent für Gitarre und Kammermusik am Leopold Mozart College of Music an der Universität Augsburg.
Der 43-jährige Takeo Sato, Sohn eines deutsch-japanischen Paares, wurde in Saarbrücken geboren und hat seine musikalischen Studien in Saarbrücken, Augsburg und Den Haag absolviert.
Senior der Gruppe ist der aus Wien stammende 53-jährige Klaus Wladar, der sein Gitarrenstudium am Mozarteum in Salzburg begann und später in Lausanne, Barcelona und Augsburg fortsetzte.
Verzaubertes Publikum
Die drei Musiker gründeten 2007 Das „Alegrías Guitar Trio“ und treten international höchst erfolgreich auf. Auch an diesem Abend gelang es ihnen in wunderbarer Weise das Publikum zu verzaubern. Und die Bandbreite der musikalischen Präsentationen reichte weit: Von Antonio Rosetti, einem Zeitgenossen Mozarts, über George Bizets „Carmen“ reichte das Repertorie ins 20. Jahrhundert bis hin zum auf der Bühne spielenden Dimitri Lavrentiev, aus dessen Kompositionen das Trio neben drei spanischen Tänzen auch eine „space Odyssey“ in vier Sätzen dem Publikum zu Gehör brachte. Darüber hinaus gab es ein „Tryptichon für drei Gitarren“ von Elena Popljanova, der russischstämmigen und in Berlin lebenden Komponistin, zwei spanische Tänze des katalanischen Komponisten Enrique Granados und den bekannten Libertango des Argentiniers Astor Piazzolla.
Virtuosität und Humor
Und so genoss das Publikum zweierlei: Die virtuos auf höchstem Niveau musizierenden Gitarristen und deren Humor, den sie dem Publikum zwischen den einzelnen musikalischen Darbietungen entboten. Peter Ustinov soll einmal gesagt haben, dass die schwierigste Sportart jene sei, sich selbst auf den Arm zu nehmen. Die drei Gitarristen haben dies an diesem Abend bravourös beherrscht.
Und so nimmt es nicht wunder, dass der Funke der Begeisterung von den Gitarristen auf das Publikum übersprang und auch wieder zurücksprang.
Wie in einem Patio in Andalusien
Wenn man als Zuhörer die Augen schloss, konnte man ohne große Phantasie das Gefühl gewinnen, man befände sich auf einer Serenade in einem andalusischen Patio, sei es in Granada, Cordoba oder Sevilla. Die drei Gitarristen beherrschten es, nicht nur virtuos ihre Gitarre zum Klangerlebnis zu erheben, auch die Harmonie der gemeinsamen musikalischen Darbietung konnten die drei Gitarristen in einzigartiger, sehr berührenden Weise gestalten.
Und so konnten die drei Musiker das begeisterte Publikum gedanklich von Andalusien nach Argentinien und dann nach Paris entführen, mit einer großen Fülle an Temperament sorgten sie für eine große Ausgelassenheit und Freude bei den Zuhörern.
Als dann alles gespielt war, gab es noch drei Zugaben, darunter die von Matthias Raue komponierte Titelmusik der Fernsehserie „Löwenzahn“, die seit über 40 Jahren Kinder begeistert.
Und so ging das Publikum erfüllt nach Hause, spürend, dass es nicht immer ein Kammerorchester mit mehreren Streich- und Blasinstrumenten geben muss, auch drei Gitarren, gekonnt gespielt, können hochgradig begeistern.
PR






Schaufenster

Ein wunderschöner Abend mit unglaublich schöner Musik.