Versorgung steht auch im Landkreis Rosenheim vor einem Wandel
Die hausärztliche Versorgung steht auch im Landkreis Rosenheim vor einem Wandel: Der zunehmende Fachkräftemangel, der demografische Wandel sowie steigende Anforderungen im Praxisalltag führen dazu, dass immer weniger junge Mediziner bereit sind, eine Landarztpraxis zu übernehmen-
Im Landkreis Rosenheim ist bereits heute jeder zweite Hausarzt und Hausärztin 55 Jahre oder älter. Das bedeutet, dass eine ganze Ärzte-Generation in den kommenden Jahren in Rente gehen wird. Die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ist damit im Besonderen in den ländlicheren Gemeinden des Landkreises keine Selbstverständlichkeit mehr …
Um dieser Entwicklung vorausschauend zu begegnen, veranstaltete die Initiative „Gesundheitsregion-Plus“ des Landkreises Rosenheim in der Technischen Hochschule eine Fachveranstaltung unter dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten: Hausärztliche Versorgung in der Planungsregion Prien im Dialog“.
Eingeladen waren Bürgermeister sowie Hausärzte aus 20 Gemeinden zwischen Chiemsee und Großkarolinenfeld – siehe Foto oben. Ziel war es, sich zu informieren, Perspektiven zu diskutieren und konkrete Wege für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik und medizinischer Versorgung zu entwickeln.
Landrat Otto Lederer betonte in der Eröffnung: „Die Vertrauensperson schlechthin ist und bleibt bei Gesundheitsthemen die Hausärztin oder der Hausarzt. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass wir auch in Zukunft eine flächendeckende, hausärztliche Versorgung in allen Regionen gewährleisten können. Wir wissen, dass die hausärztliche Versorgung nicht die Pflichtaufgabe der Gemeinde ist – aber wir wissen auch, dass es Rahmenbedingungen gibt, die die Nachbesetzung einer Hausarztstelle erleichtern oder erschweren“.
In kurzen Fachvorträgen gaben Referierende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, sowie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Einblick in die aktuelle Bedarfsplanung und die Versorgungs-Situation in der Region.
Das Landesamt stellte dabei die Rolle und Möglichkeiten der Kommunen heraus.
Bereits eine gute Vernetzung vor Ort könne einen Unterschied bei der Niederlassung von zukünftigen Ärztinnen und Ärzten machen. Gleichzeitig wurde auch das große Engagement der Ärzteschaft deutlich, die sich vielmals mit großem Einsatz für den Erhalt der hausärztlichen Versorgung einsetze, wie es hieß.
Innovative Modelle wie „Teamarzt-Praxen“ oder „Berufsausübungs-Gemeinschaften“ könnten daran einen Anteil haben.
Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu den Perspektiven, Möglichkeiten und Bedarfen aus Sicht der Gemeinden, der Ärzteschaft und der Wissenschaft auszutauschen.
Wichtig sei nun, so Katrin Posch, Geschäftsstellenleitung der „Gesundheitsregion-Plus“, dass der begonnene Dialog auch auf gemeindlicher Ebene fortgeführt werde. „Seitens des Landkreises nehmen wir diese Herausforderung sehr ernst und werden daher die Impulse aus dem Austausch aufgreifen, weiter mit allen Beteiligten im Gespräch bleiben und konkrete Maßnahmen in der Umsetzung unterstützen“.
Das Foto zeigt von links Oliver Legler (Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit), Landrat Otto Lederer,
Lisa Mohr (Kassenärztliche Vereinigung Bayerns),
Katrin Posch (Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregion-Plus), Prof. Dr. Sabine Ittlinger (Technische Hochschule Rosenheim),
Prof. Dr. Michaela Schunk (Technische Hochschule Rosenheim) und Dr. Wolfgang Hierl (Leiter des Gesundheitsamts Rosenheim).
Fotos: Landratsamt Rosenheim
Schaufenster



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