In kurzer Zeit hat die invasive Art bereits große Bereiche überwuchert
Mit großer Geschwindigkeit breitet sich die Quagga-Muschel im Chiemsee aus. Das berichtet der Bayerische Rundfunk heute. Anfang dieses Jahres war sie noch äußerst selten gewesen, inzwischen überwuchere die invasive Art große Bereiche. Die Folgen für das Ökosystem seien noch nicht absehbar.
Die Muschel filtert große Mengen an Plankton aus dem Wasser. Das aber dient vielen Seebewohnern als Nährstoff und könnte knapp werden.
Dem BR sagte ein Rettungstaucher der Wasserwacht Breitbrunn, er kenne die Unterwasserwelt des Chiemsees wie seine Westentasche. Aber es sei unglaublich, wie schnell das gegangen sei. Vor etwa einem halben Jahr habe man noch gar nichts gesehen und jetzt seien einige Stellen komplett überwuchert.
Professor Herwig Stibor, Leiter des Departments für Aquatische Ökologie der Ludwig-Maximilian-Universität München, beruhigte gegenüber dem bayerischen Rundfunk: Er habe immer wieder mit invasiven Arten in den bayerischen Gewässern zu tun. Die Muschel verändere das Ökosystem, zerstöre es aber nicht. Der See drohe nicht zu sterben, wegen der Quagga-Muschel. Es werde ein anderer See werden – vielleicht für immer, vielleicht nur für ein paar Jahre, aber es werde immer ein See sein, dessen Ökosystem funktioniere.
Enorme Kosten verursache die Quagga-Muschel jetzt schon am Bodensee, heißt es im Bayerischen Rundfunk. Sie wurde unter anderem auch in den Rohren gefunden, mit denen Trinkwasser aus dem See gepumpt wird. Laut der Trinkwasserversorgung Bodensee müssen die Leitungen inzwischen viermal so oft gereinigt werden. Das erzeuge Kosten im dreistelligen Millionenbereich. Auch müssten die Bodenseeschiffe deutlich öfter gereinigt werden, weil sich die Muscheln daran festsetzen würden. Und Badende würden beklagen, dass sie sich an den scharfen Schalen im Uferbereich die Füße zerschnitten hätten.
Quelle: BR
Schaufenster


Hinterlassen Sie einen Kommentar