Tipps von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege

Trotz Regentagen war das Frühjahr bisher viel zu trocken. Besonders für frisch gepflanzte Gehölze stellt ein trockener Boden eine große Herausforderung dar. Die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege rät daher, junge Bäume und Sträucher im Hausgarten, in Streuobstwiesen und im Straßenbegleitgrün besonders in den nächsten Monaten zu unterstützen.

„Von April bis in den Herbst sollten Jungbäume und Sträucher je nach Ausgangsgröße, Pflanzzeitpunkt, Standzeit und Witterung circa alle zwei bis drei Wochen intervallartig gegossen werden“, rät Kreisfachberater Daniel Richter. „Dabei gilt die Regel: lieber einmal richtig und dann mehrere Wochen warten, bis wieder gegossen wird.“ Es ist wichtig, dass das Gießwasser im gesamten Wurzelbereich und darunter ankommt. Denn das Wurzelsystem frisch gepflanzter Gehölze ist noch nicht weit genug entwickelt, um Wasser in tieferen Bodenschichten zu erreichen. So werden die Jungpflanzen auch angeregt in die Tiefe zu wurzeln.

Zwischendurch sollte die Erde um die Wurzeln antrocknen können. Denn Wurzeln, die zu wenig Sauerstoff haben, können rasch absterben. Außerdem schadet ein leichter Trockenstress zwischendurch nicht, da dieser ebenfalls die Wurzelbildung anregt. Auch das Anlegen eines Gießrands, ein kleiner Erdwall rings um den Stammfuß, hilft dabei, das Wasser wurzelnah versickern zu lassen.

„Frisch gepflanzte Obstbäume zum Beispiel brauchen im ersten Standjahr pro Gießgang etwa 20 bis 40 Liter, alle zwei bis drei Wochen. Je größer die Gehölze bei der Pflanzung sind und je durchlässiger der Boden ist, desto mehr Wasser benötigen sie. Im Herbst gepflanzte Gehölze haben über den Winter schon einen besseren Anschluss an die Bodenkapillarität bekommen. Somit können auch die Gießintervalle etwas weiter sein als bei Pflanzen, welche erst im Frühjahr gepflanzt wurden“, erklärt Susanne Summerer.

Auch eine gepflegte Baumscheibe hilft jungen Bäumen, gut Trockenphasen zu überstehen. Als Baumscheibe gilt der Bereich des Bodens im Radius von circa einem halben Meter um den Stamm.  „Durch eine offene und unbewachsene Baumscheibe kommt das Wasser direkt dem Baum zugute“, so die Gartenfachberaterin.

Um das Austrocknen des Bodens und die Rissbildung zu verhindern, empfiehlt die Beratungsstelle, die Baumscheibe im Sommer abzudecken. Dazu eignen sich Grasschnitt, Rindenmulch, Stroh oder ähnliches Material. „Dabei sollte die Mulchauflage maximal fünf Zentimeter dick sein. Höhere Abdeckungen können negative Auswirkungen auf die jungen Gehölze haben. Bei Pflanzungen im Außenbereich wie Streuobstwiesen sollte das Mulchmaterial zudem im Herbst wieder entfernt werden, da sich darin gerne Wühl- und Feldmäuse einnisten. Im geförderten Streuobstbereich sind gegebenenfalls die Förderverpflichtungen zu beachten“, erklärt Daniel Richter.

Aber auch durch einen Anstrich können Gärtnerinnen und Gärtner ihre Bäume vor Hitze und Frost schützen. Ein reflektierender Stammanstrich aus Lehm, Kalk oder im Handel erhältlichen Weißanstrichen schützt Bäume vor direkter Sonneneinstrahlung. Dies verhindert Hitzeschäden und auch Frostrisse an der Rinde, durch die Schädlinge in den Baum eindringen können. Gleichzeitig verbessert der schützende Anstrich den Wassertransport von der Wurzel in die Krone. „Der Stammanstrich sollte so lange regelmäßig erneuert werden, bis die sich bildende Krone den Stamm größtenteils beschattet. Dies kann im Extremfall zwölf bis 15 Jahre dauern“, weiß Susanne Summerer.

Neben Wühlmäusen und einem Nährstoffmangel durch die Konkurrenz von Gräsern und Kräutern ist eine anhaltende Trockenheit ein Hauptgrund, warum junge Bäume und Sträucher kümmern oder eingehen.

Bild: Summerer