Azubis interviewen Profis – und 130 Schüler hören zu
Was macht ein Physiotherapeut den ganzen Tag – und worauf kommt es in der Ausbildung wirklich an? Rund 130 Achtklässler der Realschule Prien erhielten kürzlich Antworten aus erster Hand – im Kultursaal der Gesundheitswelt Chiemgau AG. Die Veranstaltung fand im Rahmen der IHK-Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Unternehmen statt.
Statt klassischer Vorträge sorgte ein lebendiges Format für Aufmerksamkeit: Auszubildende der Gesundheitswelt Chiemgau AG führten eigenständig Interviews mit Fachkräften aus neun verschiedenen Berufsgruppen – kurzweilig, verständlich und praxisnah. Im Mittelpunkt standen typische Arbeitsabläufe, Ausbildungsinhalte und persönliche Einblicke.
„Solche Projekte übergeben wir bewusst an unsere Auszubildenden – von der Konzeption bis zur Moderation. Wir begleiten nur im Hintergrund. So lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und entdecken ihre Stärken in Organisation, Präsentation und Kommunikation“, erklärt Alexandra Hartmann vom Personalmarketing bei der Gesundheitswelt Chiemgau AG.
Am Ende jedes Interviews durften die Schüler per Handzeichen zeigen, ob der jeweilige Beruf für sie infrage kommt. Besonders viele Hände gingen bei den Berufen Koch, Medizinische Fachangestellte, Pflegefachkraft und Physiotherapeut nach oben. Am wenigsten Interesse zeigten die Schüler hingegen bei den Kaufleuten für Büromanagement – ein deutliches Signal dafür, welche Berufsbilder derzeit besonders gefragt sind. Auch der Einfluss von Digitalisierung und KI auf einzelne Berufe wurde offen beleuchtet.
Schon im November 2024 hatten die Azubis erste Vorträge an der Realschule gehalten – unter anderem zur Frage: „FOS oder Ausbildung?“
„Gerade in einer Zeit, in der sich viele Jugendliche mit der Berufswahl schwertun und die Ausbildungszahlen rückläufig sind, bieten solche Begegnungen Orientierung und echte Perspektiven“, so Alexandra Hartmann weiter.
Die Gesundheitswelt Chiemgau AG plant, das Format fortzuführen und die Zusammenarbeit mit Schulen in der Region weiter auszubauen. Ziel ist es, jungen Menschen authentische Einblicke zu ermöglichen – und Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen greifbar zu machen.
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