Teilnehmende Gemeinden sprechen sich für System- und Preisänderung aus
Beim „Rosi-Mobil“, einem der erfolgreichsten On-Demand-Systeme Deutschlands, wird sich zum 15. Mai einiges ändern. Um zukünftig mehr Fahrtwünsche erfüllen zu können, soll der ursprüngliche Sinn und Zweck der „Rosi“, nämlich die Überbrückung der sogenannten „letzten Meile“ bis zum nächsten Bahnhof oder Bushaltestelle, wieder in den Vordergrund gerückt werden. Um dies zu erreichen, hat sich ein Großteil der beteiligten Gemeinden auf eine Systemänderung verständigt. Nur die Gemeinde Samerberg beschloss, aus der Rosi auszusteigen.
„Wir unterstützen die Gemeinden bei der Umsetzung dieser Maßnahmen und sind überzeugt, dass sie damit die richtigen Entscheidungen treffen, um die „Rosi“ wieder auf eine finanzierbare Basis zu stellen“, erklärt Landrat Otto Lederer. Der Landkreis hat für die Gemeinden die Organisation der „Rosi“ übernommen und die DB Regio Bus vor drei Jahren mit der „Rosi“ beauftragt.
Die Systemänderung sieht die Einteilung der „Rosi“ während der Hauptverkehrszeit in drei Sektoren, nämlich Nord, Süd und Mitte vor, innerhalb der die Fahrzeuge fest eingesetzt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass jedes Gebiet gleichmäßig bedient wird und vor allem die langen und für die Gemeinden kostenintensiven Fahrten über mehrere Sektoren hinweg nicht mehr so ohne weiteres möglich sind. Wenn ein Fahrgast ein Ziel außerhalb des eigenen Sektors erreichen will, muss er an bereits festgelegten Übergabepunkten in ein anderes „Rosi-Mobil“ umsteigen. Die Übergabepunkte befinden sich auf dem Gebiet der Marktgemeinde Prien. Es sind der Bahnhof in Prien, der Marktplatz, Stock und der Bahnhof Vachendorf.
Innerhalb der Sektoren sind die Haltestellen nach wie vor frei anfahrbar. Damit können über 70 Prozent der bisherigen Fahrtwünsche auch weiterhin erfüllt werden. Darüber hinaus wird es eine Preiserhöhung geben, um die Unkosten zu senken. Die nach gefahrenen Kilometern gestaffelten Preise werden verdoppelt, um für eine wirtschaftlich vertretbare Deckung der hohen Defizite zu sorgen, welche die gemeindlichen Haushalte stark belasten.
„Die dabeibleibenden Gemeinden haben sich für diese System- und Preisänderung ausgesprochen, damit die „Rosi“ auch weiterhin betrieben werden kann“, betont Landrat Otto Lederer. „Einige Gemeinden hatten noch weitere Vorschläge und Anregungen, die wir natürlich in den nächsten Monaten miteinander besprechen werden. Die jetzige Umstellung ist zunächst ein einjähriger Versuch, die „Rosi“ wieder finanzierbar zu machen und dennoch einen Service zu bieten, der für die Bürger in den „Rosi-Gemeinden“ ein echter Gewinn ist.“
Die Ergebnisse des einjährigen Versuchszeitraums werden ausgewertet werden. Danach ist vieles noch offen, da die Gemeinden den Weiterbetrieb der „Rosi“ zunächst nur für das Betriebsjahr von Mai 2025 bis April 2026 beschlossen haben. Unabhängig davon sind sich alle einig, dass die „Rosi“ ein wichtiger Bestandteil im Verkehrsangebot der noch beteiligten Gemeinden geworden ist und zudem für viele Bürger einen wesentlichen Teil der eigenen Mobilität abdeckt.
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