Mit Schlagstöcken: Gruppe junger Leute aus dem Landkreis ging auf zwei Fußgänger-Gruppen los
Gestern gingen gegen 23 Uhr bei der Rosenheimer Polizei mehrere Notrufe ein: Die Mitteiler schilderten, dass ein Pkw die Pichlmayrstraße entlangfuhr. Das Auto habe plötzlich neben einer Personengruppe, die zu Fuß auf dem Gehweg unterwegs war, gestoppt. Mehrere Personen seien aus dem Wagen ausgestiegen und auf die Personengruppe körperlich losgegangen. Auf sie sei mit Fäusten und Schlagstöcken wahllos eingeschlagen worden.
Dann seien die Täter wieder in ihr Fahrzeug eingestiegen und in unbekannte Richtung davongefahren.
Beim Eintreffen der Polizei wurden nur noch die Geschädigten angetroffen. Während der Aufnahme und Befragungen der Beteiligten gingen gegen 23.30 Uhr erneut mehrere Notrufe ein. Diesmal kam es in der Herderstraße zu einem gleichgelagerten Vorfall. Auch hier habe ein Autofahrer seinen Wagen neben einer Personengruppe angehalten. Die Insassen des Pkw seien wieder ausgestiegen und hätten mit Fäusten und Schlagstöcken auf die Fußgänger eingeschlagen.
Die Polizei leitete sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein – unterstützt von der Bundespolizei.
Zeugen gaben an, dass es sich beim flüchtigen Pkw, um einen silberfarbenen Ford Focus gehandelt hat, mit Ortskennung „WI“.
Gegen 23.45 Uhr konnte der Ford durch Beamte der Bundespolizei dann in der Lessingstraße festgestellt und angehalten werden. Fahrerin des Ford Focus war eine 21-jährige Stephanskirchnerin. Weitere Insassen waren ein 19-jähriger und ein 22-jähriger Rosenheimer, eine 19-jährige Kolbermoorerin sowie ein 22-Jähriger aus Gars.
In dem Auto wurde von den Polizisten ein tatbenutztes Schlagwerkzeug aufgefunden und sichergestellt. Auch Betäubungsmittel befanden sich im Pkw, hier erfolgte ebenfalls die Sicherstellung. Bei der Fahrerin wurde Alkoholgeruch wahrgenommen, auch zeigte sie drogentypische Auffälligkeiten. Es erfolgte die Durchführung einer Blutentnahme sowie die Sicherstellung ihres Führerscheins.
Derzeit sind der Rosenheimer Polizei sieben Geschädigte und verletzte Personen an den beiden Tatorten Herder- sowie Pichlmayrstraße namentlich bekannt, auf die losgegangen und eingeschlagen wurde. Es handelt sich um junge Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren mit verschiedenen Wohnorten im gesamten Bundesgebiet.
Die medizinischen Versorgungen erfolgten noch am Tattag. Die genauen Verletzungsbilder sind derzeit noch nicht abschließend bekannt und müssen im Nachgang erhoben werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass keine stationäre Behandlung im Krankenhaus als Folge der Tathandlung bei den Verletzten gegeben ist.
Die Rosenheimer Polizei hat ein Ermittlungsverfahren gegen die tatbeteiligten Fahrzeuginsassen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Die genauen Tathergänge und vor allem die Beweggründe der Gewalttaten der Gruppe aus dem Auto sind Inhalte des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens. Angaben dazu können derzeit noch nicht gemacht werden, so die Polizei heute Morgen.
Zeugen sowie weitere Geschädigte werden gebeten, sich mit der Rosenheimer Polizei unter der Telefonnummer 08031/200-2200 dringend in Verbindung zu setzen.