Gemeinderat verabschiedete gestern den Haushalt samt Investitionsprogramm bis 2028
Ernste Gesichter in Rott gestern Abend: In der Sitzung des Gemeinderates stand das Thema Haushalt auf der Tagesordnung. Der Rotter Bürgermeister Daniel Wendrock blickte nachdenklich in die Runde: Lag doch recht schwere Kost auf dem Tisch.
Die finanzielle Lage ist in Rott nämlich weiterhin äußerst angespannt. Wie bereits im Vorjahr wurde auch gestern seitens der Rotter Kämmerei darauf hingewiesen, dass die finanzielle Situation der Gemeinde Rott in den kommenden Jahren, vor allem im Verwaltungshaushalt, eine sehr sparsame Haushaltsführung erfordere …
Das Foto aus der Sitzung gestern Abend zeigt von links
den geschäftsführenden Beamten Max Brockhoff, Bürgermeister Daniel Wendrock, Kämmerer Helmut Helfer und dessen Mitarbeiterin Veronika Helfert.
Die Pro-Kopf-Verschuldung in Rott hat sich zwar
nach dem finanziellen Kraftakt
Schulhaus-Neubau
etwas beruhigt – aber äußerst hoch ist sie noch immer in Rott.
Siehe die Tabelle.
Der 15-Millionen-Haushalt mit Investitionsprogramm war bereits in der Sitzung des Finanzausschusses am vergangenen Dienstag wegen des Umfangs eingehend vorbehandelt worden.
Bürgermeister Wendrock gab gestern nun erst einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation. Anschließend stellte Kämmerer Helmut Helfer den Haushalt und detailliert den Entwurf der Haushaltssatzung für das Jahr 2025 vor – gefolgt vom Investitionsprogramm.
Im Vergleich zum Vorjahr steigt das Volumen des Verwaltungshaushaltes um rund 883.200 Euro und beträgt nun rund 10,8 Millionen Euro.
Im Verwaltungshaushalt erhöhen sich die Ausgaben bei den Personalkosten erneut deutlich (+ 256.570 Euro). Dies sei vor allem dem Tarifabschluss geschuldet. Auch die Betriebskosten-Förderung für den Pfarrkindergarten sowie für Gastkinder verteuere sich um 115.000 Euro auf nunmehr 775.000 Euro. Die Verwaltungsumlagen an den Schulverband steigen um 60.420 Euro. Die Verwaltungsumlage an die Verwaltungsgemeinschaft steigt auch nochmal um 47.590 Euro.
Hingegen reduziert sich auf Grund der geringeren Umlagekraft die zu leistende Kreisumlage immerhin um erfreuliche 161.380 Euro auf 2.671.900 Euro.
Verbunden mit den in 2024 zu erwartenden Mehreinnahmen bei der Grundsteuer B (+ 172.000 €), der Gewerbesteuer (+ 1.035.000 €), bei der Einkommensteuerbeteiligung (+ 184.000 €) und den Schlüsselzuweisungen (+ 283.000 €) sei eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt in Höhe von 319.200 € möglich.
Für die Finanzplanungsjahre 2026 bis 2028 seien nach derzeitigem Sachstand ebenfalls Zuführungen, wenn auch unterhalb der geforderten Mindestzuführung, an den Vermögenshaushalt möglich.
Im Vermögenshaushalt sind 150.000 € für die provisorische Erweiterung des Kindergartens eingestellt. Die Gesamtkosten werden rund 605.000 € betragen.
Für die Erschließung des Baugebietes Rotter Feld sind für heuer 240.000 € eingestellt. Die Gesamtkosten betragen rund 1,2 Millionen Euro. Diese Ausgaben werden durch die voraussichtlich in 2025 und 2026 zu erwartenden Grundstückserlöse refinanziert, so die Hoffnung im Rathaus.
Für die notwendige Erweiterung der Kläranlage werden in 2025 Ausgaben von 400.000 Euro kalkuliert. Mit den Bauarbeiten soll in 2026 begonnen werden, die geschätzten Gesamtkosten betragen hier etwa 7,5 Millionen Euro.
Hierfür sollen Vorauszahlungen erhoben werden, bei einem Verbesserungsbeitragssatz von 50 Prozent seien mit Einnahmen von rund 3,75 Millionen Euro zu rechnen, hieß es gestern in der Sitzung.
Für die notwendige Sanierung der Rottbrücke wurden in 2024 Planungskosten von 50.000 € eingestellt. Die Maßnahme soll in 2026 umgesetzt werden, die Gesamtkosten werden etwa 300.000 € betragen.
Im Bereich der Wasserversorgung sind in 2025 folgende größere Maßnahmen geplant:
1. Abschluss der Sanierung des Bahnbergs. Der Haushaltsansatz beträgt 230.000 €. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich 280.000 €.
2. Erneuerung der Wasserleitung in der Pfarrer-Gruber-Straße. Der Haushaltsansatz beträgt 25.000 €. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich 75.000 €.
3. Erneuerung der Wasserleitung in der Krokusstraße. Der Haushaltsansatz beträgt 300.000 € (Gesamtkosten).
Eine Kreditaufnahme ist in 2025 und auch in den Finanzplanungsjahren 2026 und 2027 nicht vorgesehen.
Mit den zu erwartenden Erlösen aus Grundstücksverkäufen und auch Entnahmen aus der Rücklage könnten sowohl die Investitionen im Vermögenshaushalt bis Ende 2027 finanziert und auch bestehende Verbindlichkeiten reduziert werden.
Nach derzeitigem Stand ist aber dann wieder in 2028 eine Kreditaufnahme in Höhe von 3.169.800 € notwendig.
Der Haushaltssatzung 2025 wurde vom Rotter Gemeinderat unisono zugestimmt. Der Haushaltsplan 2025 wurde genehmigt.
Auch das Investitionsprogramm wurde dann vorgestellt. Vom Skaterplatz und dem ROSI-Mobil bis hin zu den Straßen, Brücken, der Wasserversorgung und auch der Tilgung … Diesem Finanzplan mit dem Programm für die Jahre 2024 bis 2028 wurde ebenfalls vom Rotter Gemeinderat gemeinschaftlich zugestimmt.
Am Ende gab’s von allen Seiten im Gremium – allen voran vom Bürgermeister – noch ausdrücklich ein dickes Lob für die so gute Arbeit der Rotter Kämmerei um Helmut Hefter. Das wisse man sehr zu schätzen und bedanke sich ausdrücklich dafür …
Foto: Renate Drax
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