Mittelstands-freundliche Verwaltung im Fokus: Im Landratsamt ein Dialog mit Unternehmern

Im Rahmen eines Wirtschafts-Dialogs hat der Landkreis Rosenheim rund 70 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem gesamten Landkreis im großen Sitzungssaal des Landratsamtes begrüßt. Die Veranstaltung stand unter dem Zeichen aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen sowie der geplanten RAL-Zertifizierung des Landratsamtes als „mittelstands-orientierte Kommunalverwaltung“.

Das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. oder oft nur RAL  für Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen ist eine unabhängige Organisation, die RAL-Gütezeichen für Produkte und Dienstleistungen anerkennt.

Zum Foto: Im Gespräch beim Wirtschaftsdialog im Landratsamt Rosenheim von links

Jens Wucherpfennig, Leiter Geschäftsstelle Rosenheim IHK für München und Oberbayern sowie Dr. Andri König, Referent der IHK für Nachhaltigkeit und Landrat Otto Lederer mit Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim und Peter Heßner, Leiter der Wirtschaftsförderstelle des Landkreises Rosenheim.  

Wir wollen unsere Dienstleistungen für die mittelständischen Unternehmen im Landkreis optimieren und eine noch schnellere und zuverlässigere Bearbeitung ihrer Anträge und Anliegen ermöglichen“, erklärte Landrat Otto Lederer zum Auftakt. „Die RAL-Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg und wird uns helfen, unsere Wirtschaftsregion nachhaltig zu stärken. Die Zertifizierung bedeutet Planungssicherheit und reibungslose Abläufe – das verschafft unseren Betrieben einen klaren Standortvorteil.“

Zugleich stellte Lederer klar: „Wir wissen um die Herausforderungen – von geopolitischen Risiken über hohe Energiepreise bis hin zur Bürokratie. Doch wir wollen nicht nur reagieren, sondern agieren. Die RAL-Zertifizierung ist ein Baustein unseres Anspruchs, die Verwaltung zukunftsfähig aufzustellen.“

Peter Heßner, Leiter der Wirtschaftsförderstelle, stellte im Anschluss den aktuellen Stand vor. Seit März befindet sich das Landratsamt im Zertifizierungsprozess. In einer dreimonatigen Dokumentationsphase werden Kennzahlen zu Reaktionszeiten, Bearbeitungsfristen und Zahlungsabwicklung erfasst. Im Herbst folgt eine Vor-Ort-Prüfung durch den TÜV.

Die Zertifizierung soll sicherstellen, dass Anliegen von Unternehmen zügig, transparent und kundenfreundlich bearbeitet werden. „Das ist ein klares Signal an die Unternehmen im Landkreis, dass wir uns um ihre Bedürfnisse kümmern und unsere Prozesse kontinuierlich verbessern“, betonte Heßner.

Ein weiterer Programmpunkt des Wirtschaftsdialogs war der Vortrag von Dr. Andri König, Referent für Nachhaltigkeit bei der IHK für München und Oberbayern. Er informierte über aktuelle Entwicklungen bei den Nachhaltigkeits-Anforderungen für Unternehmen sowie die Auswirkungen neuer, gesetzlicher Regelungen. Dabei wurde deutlich, dass auch kleinere und mittlere Unternehmen zunehmend vor der Herausforderung stehen, Nachhaltigkeits-Informationen über den eigenen Betrieb auf Anfrage ihrer Geschäftspartner bereitzustellen.

König rief dazu auf, Nachhaltigkeit nicht nur als Pflicht, sondern auch als Chance zu begreifen. Unternehmen, die sich frühzeitig positionieren, könnten Wettbewerbsvorteile erzielen und ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.

Im Anschluss an die Vorträge nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit zum persönlichen Austausch im Foyer des Landratsamts. Die Wirtschaftsförderstelle zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden. Peter Heßner kündigte an, den Dialog fortzusetzen: „Die RAL-Zertifizierung ist für uns nicht nur ein Qualitätsnachweis, sondern auch ein Ausgangspunkt für eine noch engere Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft.“