Sternwarte lädt mit Prof. Dr. Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut, in Hochschule ein

Der Referent Prof. Dr. Karsten Danzmann ist Direktor am Max-Planck-Institut in Hannover – er hat wesentlich zum Nobelpreis 2017 beigetragen und kommt extra für den Vortrag nach Rosenheim. Die Sternwarte Rosenheim lädt am morgigen Dienstag, 15. April, um 18.30 Uhr mit ihm zu einem öffentlichen Vortrag an der Hochschule in Rosenheim ein (Raum BO.23).

Mit Gravitationswellen können Extrem-Ereignisse im Weltall vermessen werden. Das Vortrags-Thema lautet:

„Gravitationswellen-Astronomie – wir können das dunkle Universum hören“.

Extrem-Astronomie ist jetzt messbar. Gravitationswellen helfen verschmelzende, schwarze Löcher zu messen oder Neues über Dunkle Materie zu lernen. Seit Tausenden von Jahren schauen wir das Universum mit unseren Augen an. Aber über 99 Prozent des Universums sind dunkel und werden niemals mit elektromagnetischen Wellen beobachtet werden.

Seit dem 14. September 2015 ist alles anders: Gravitationswellen wurden mit Hilfe von Laserinterferometern entdeckt. Ein neues – von Einstein vorhergesagtes – Sinnesorgan kann die dunkle Seite des Universums hören. Dies wurde 2017 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Die ersten Töne stammten von völlig unerwartet schweren, schwarzen Löchern.

Gravitationswellen sind inzwischen zu einer neuen Art der Astronomie geworden, astronomische Extremereignisse, wie Verschmelzung von Schwerkraftmonstern, messen können. Hunderte von solchen Ereignissen werden inzwischen fast täglich registriert, mit Frequenzen von einigen Hertz bis zu einigen kHz.

Gravitationswellen-Technologie kann auch Licht in die noch unbekannte ‚Dunkle Materie‘ bringen.

Zum Foto: Ab 2035 wird man mit LISA, einem Observatorium im mHz-Bereich, auch die niederfrequenten Quellen beobachten können. Niemand weiß, welche anderen dunklen Geheimnisse dort draußen warten.

Prof. Dr. Karsten Danzmann, ist Leiter des Instituts für Gravitationsphysik der Universität Hannover und Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut). Er promovierte 1980, wurde nach diversen Forschungsaufenthalten Assistenzprofessor an der Stanford University und anschließend Projektleiter Gravitationswellen am MPI für Quantenoptik in Garching.

Seine Forschungsschwerpunkte an der Universität Hannover und dem Albert-Einstein-Institut in Hannover umfassen experimentelle Gravitationsphysik, speziell den Nachweis von Gravitationswellen durch Interferometrie, kohärente Optik, Atomphysik und Laserentwicklung.

Weitere Informationen:

www.sternwarte-rosenheim.de/vortraege