Parteifreie/ÜWG bestimmen weiterhin die Politik in Rosenheims Gemeinden

„Am Puls der Zeit, personell gut aufgestellt und mit den richtigen Themen punktend“ – so sieht sich der Kreisverband der Parteifreien/ÜWG im Landkreis Rosenheim, der jetzt zu seiner Jahreshauptversammlung im Höslwanger Gasthaus Waldwinkl zusammenkam.

Viele der derzeit 25 parteifreien Bürgermeister, die Kreistagsfraktion und zahlreiche Gemeinderatsmitglieder aus dem Landkreis sowie sonstige Mitglieder folgten bei der Zusammenkunft dem Vortrag von Sebastian Henghuber von der Biomasse Irschenberg AG. Die Kommunen stehen durch die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen beim Thema der Energiewende und im Rahmen ihrer kommunalen Wärmeplanung auch immer wieder vor der Entscheidung, mit dem Rohstoff Holz zu heizen. Henghuber, selbst studierter Förster, machte deutlich, dass es vor allem in waldreichen Gegenden wie dem Rosenheimer Land nichts gegen die Form des Heizens mit Holz einzuwenden gäbe.

Deutschland hätte mit seinem Waldgesetz und den verantwortungsvollen Waldbesitzern eine gute Voraussetzung. Sein Unternehmen verstehe sich als kommunaler Partner bei der Realisierung von Wärmenetzen und sei vor allem mit den Waldbauernvereinigungen und dem Maschinenring fest verwoben. „Beim Bau und Betrieb der Anlagen setzen wir voll auf Regionalität“, ergänzte Henghuber. „Wir gründen regelmäßig Betreibergesellschaften, in welchen die Gemeinden Mitglied sind, um gut und nah aneinander zu arbeiten“. Das Holz würde aus der Region bezogen werden und auch die Wartung und der Betrieb der Anlagen erfolge durch Landwirte beziehungsweise durch örtliche Handwerker.

Nachdem der Referent noch einige Fragen beantwortete, ging der Kreisvorsitzende Georg Huber (Bürgermeister der Gemeinde Samerberg) auf die Tätigkeiten im Kreisverband ein. Im letzten Jahr habe man sich durch die „Flintsbacher Erklärung“, welche auf der Website des Kreisverbands abzurufen ist, inhaltlich klar als kommunale Gruppierung definiert. Ferner hätten mit Johannes Zistl (Feldkirchen-Westerham), Christoph Kraus (Eggstätt) und zuletzt Max Singer (Bad Feilnbach) wieder drei jüngere Parteifreie einen Bürgermeistersessel erobern können.

Aktuell gäbe es 25 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die im Kreisverband organisiert seien oder diesem naheständen. Die nächste Kommunalwahl im Jahr 2026 ist nun zentrales Thema im Kreisverband. „Ab Herbst werden wir wohl in eine intensive Planungs- und Arbeitsphase gehen“, erklärte Georg Huber. Insgesamt mache er sich auf Gemeindeebene bei vielen engagierten und professionell arbeitenden Ortsverbänden wenig Sorgen, auf Kreisebene müsse man sich aber künftig als Marke anders herausheben. „Es gibt immer noch zu viele, die uns mit den Freien Wählern verwechseln“, so Huber. „Dabei sind wir die Gruppierung mit den meisten und vor allem den jungen Bürgermeistern“.

Foto: ÜWG-Kreisvorsitzender Georg Huber (links) bedankt sich bei Sebastian Henghuber (Biomasse Irschenberg) für seinen Vortrag zum Thema Wärmenetze.