Feierliche Einweihung des Neubaus am Gymnasium Gars

In einer feierlichen Veranstaltung und mit zahlreichen Ehrengästen wurde der Neubau des Gymnasiums Gars eingeweiht. Und auch das Wetter zeigte sich passend – „der Himmel weint Freudentränen, weil nun alles fertig gestellt ist“, so Mühldorfs Landrat Max Heimerl.

Schulleiter Julian Zwirglmaier zeigte sich „stolz und überglücklich“, dass der Neubau so gut gelungen sei. Wirklich alle, von den Schülern, Lehrern über die Eltern, fühlen sich hier wohl. Zwirglmaier begrüßte unter anderem Landrat Max Heimerl, die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern Ost Oberstudiendirektorin Birgit Korda, MdL Sascha Schnürer, Pater Provinzial Dr. Martin Leitgöb, Pater Dr. Anton Dimpflmaier, Pfarrerin Ruth Nun, den Garser Bürgermeister Robert Otter, Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden, Kreisräte sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und auch seinen Vorgänger, Gunter Fuchs.

Zwirglmaier bedankte sich bei Landrat Max Heimerl für die große Unterstützung. Außerdem dankte er allen am Bau beteiligten Firmen, Architekten und auch dem Hausmeister und den Reinigungsdamen der Schule. Der Neubau stelle ein weithin sichtbares Zeichen für den Schulstandort Gars dar. Das Gymnasium Gars sei familiär, vielfältig, traditionell und offen. Um den großen Dank für seinen Vorgänger Gunter Fuchs zum Ausdruck zu bringen, fände er den Namen „Fuchsbau“ für den Neubau sehr schön.

Für Landrat Max Heimerl sei es ein Highlight, dieses Gebäude einweihen zu dürfen. Die Atmosphäre beziehungsweise der Geist einer Schule werde auch von einem Gebäude geprägt, aber nicht ausschließlich. „Das Gymnasium Gars hatte bereits vor seiner Verstaatlichung vor 50 Jahren einen eigenen Charakter“, so Heimerl. Beispielsweise sei es schon Vorreiter in Sachen Ganztagsschule gewesen. Gars sei ein weltoffenes Gymnasium im ländlichen Raum und dies sei keine Selbstverständlichkeit. Heimerl bedankte sich beim früheren Schulleiter Gunter Fuchs für die immer gute Zusammenarbeit. Der Landkreis Mühldorf habe als Träger des Gymnasiums insgesamt 35,4 Millionen Euro investiert, wovon der Freistaat Bayern 8,6 Millionen Euro gefördert habe.

In ihrer ersten Einweihung im neuen Amt überbrachte die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern Ost Oberstudiendirektorin Birgit Korda Glückwünsche vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Die Altphilologin blickte zurück in die Antike, in der als Qualitätsanforderungen die Merkmale Stabilität, Anmut und Nützlichkeit genannt wurden. Genau so sei auch der Garser Neubau gelungen. Doch eine Schule solle nicht nur eine Fachstätte zur Lernen sein, sondern auch ein Ort der Begegnung und für zwischenmenschliche Beziehungen. Gunter Fuchs habe die Bauphase zehn Jahre lang intensiv begleitet. Es seien hochmoderne Klassenzimmer und offene, flexible Räume entstanden. Als Markenzeichen der Schule nannte sie die familiäre Atmosphäre. Sie wünschte Schulleitung und Lehrkräften eine immer glückliche Hand, Gottes Segen und bat „füllen Sie den Neubau mit Leben“.

MdL Sascha Schnürer freute sich, dass der Schulbetrieb bereits so gut laufe. Der Freistaat Bayern gebe viel Geld für seine Schüler aus. „Bildung ist unser größtes Kapital und das soll auch künftig so bleiben“, so der Landtagsabgeordnete. Bayern möchte auch zukünftig in der Bildungspolitik Spitzenplätze einnehmen. Er wünschte alles Gute und hoffte, dass der „Geist von Gars“ erhalten bleibe.

Mit der „Elbphilharmonie“ in Hamburg verglich der Garser Bürgermeister Robert Otter das neue Gebäude. Es sei „ein Prunkstück“ mitten in Gars. Die Schule biete bestmögliche Bildungsmöglichkeiten für Kinder und diese könnten ihre Träume verwirklichen. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu, dass die Schüler bei diesen Räumlichkeiten nun keine Ausreden mehr für schlechte Noten haben. Er sei gespannt, wie sich das Garser Ortsbild verändern werde, wenn der Altbau abgerissen werde.

Pater Provinzial Dr. Martin Leitgöb von den Redemptoristen Wien München verdeutlichte, dass das Menschliche nie fehlen dürfe. Der Mensch müsse immer in den Mittelpunkt gestellt werden und sich entfalten können. Der Regen stelle für ihn nicht nur „Freudentränen“, sondern auch Weihwasser dar, das dem gesamten Gebäude seinen Segen spende. „Wenn der Altbau weg ist, haben sich Schule und Kloster im Blick und das ist eine sehr schön Sache“, so Leitgöb.

Ihre eigene Sichtweise auf das neue Gebäude und die Räumlichkeiten zeigten die drei Schulsprecher Sarah Koller, Lukas Hitzenberger und Annika Ott auf. Ein bisschen Wehmut sei schon dabei gewesen, als es hieß, den Altbau zu verlassen. Als sie das neue Gebäude zum ersten Mal gesehen haben, fühlten sie sich sehr an ein Kreuzfahrtschiff erinnert. Man könne es sich auch so vorstellen, das „Schiff“ sammle morgens alle 800 „Passagiere“ ein, steuert dann durch Wellen auf und ab und Mittag oder am späteren Nachmittag legt es wieder an. Aber auch wenn die Umstellung am Anfang groß war, so finden es die Schüler mittlerweile „mega cool“ im neuen Gebäude. Man habe auch gemerkt, dass so ein neues Gebäude nicht einfach sauber zu halten sei. Deshalb gebe es jetzt sogenannte „Aufräummusik“, gemeinsames putzen stärke auch den Zusammenhalt.

Der frühere Schulleiter Gunter Fuchs freute sich über so viel Lob, betonte aber dass er das Gebäude weder entworfen noch gebaut habe. Der gesamte Bau war nur möglich durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein Miteinander unter allen am Bau beteiligten Firmen.

Im Anschluss segneten Pfarrerin Ruth Nun und Pater Dr. Anton Dimpflmaier symbolisch ein Kreuz und baten um Gottes Segen. „Mögen alle hier in diesem Gebäude Freude erfahren“.

Architekt Dr. Ing. Stefan Hajek gab einen kleinen Rückblick über die Baufortschritte. Man habe ein Hybridkonzept entwickelt. Der Energieverbrauch betrage achtmal weniger als im alten Gebäude.

Bei der anschließenden symbolischen Schlüsselübergabe überreichten die Architekten Diplomingenieur Andreas Maier, Dr. Ing. Stefan Hajek und Diplomingenieur Henning Schaub von der ARGE Maier, Hajek, Leukert, Riedl und Schaub den Schlüssel zuerst an Landrat Heimerl und dessen Vorgänger Georg Huber und anschließend an Julian Zwirglmaier und Gunter Fuchs.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Bläsern, dem Kammermusikensemble sowie dem Auswahlchor des Gymnasiums.

TANJA GEIDOBLER