Nach „ausgebremst" nun grünes Licht von allen: Gestern stimmte der letzte Landkreis zu

Mit dem „Alpenbus“ soll nun in genau zwei Jahren eine überregional bedeutsame Buslinie ihren Betrieb aufnehmen. Gestern stimmte der Kreistag Garmisch-Partenkirchen als letzter der beteiligten Aufgabenträger dem neuen Projekt zu. Der Alpenbus wird die Regionen entlang der Alpenkette von Rosenheim bis Murnau verbinden. An der Linie beteiligt sind die Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen.

Weil zwischenzeitlich der Verkehrsausschuss der Stadt Rosenheim aus Kostengründen überraschend ausgestiegen war, war der Bus erst einmal stehen geblieben. Da Rosenheim heuer im Frühjahr seinen Beschluss revidiert hat, soll es nun mit dem „Alpenbus“ doch noch was werden. Zwar nicht – wie ursprünglich geplant – im nächsten Jahr, sondern nun im übernächsten und da erst ab Dezember.

Landrat Otto Lederer sieht in dem „Alpenbus“ ein weiteres Angebot an die Bürger, das Auto stehen zu lassen und stattdessen den Bus zu nehmen:

„Mit dem Alpenbus schaffen wir nicht nur eine tangentiale ÖPNV-Verbindung der Voralpen-Landkreise, sondern auch eine bessere Vernetzung mit den neuen MVV-Mitgliedern Miesbach und Bad Tölz. Der stündliche Busverkehr nach Rosenheim und Miesbach bereichert das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs über die Landkreisgrenzen hinaus. Fernab von Bahnlinien ist er ein starkes Zeichen der interkommunalen Zusammenarbeit. Damit kommen wir den Zielen des Nahverkehrsplans Schritt für Schritt näher.“

Mit dem Ost- und West-Ast des „Alpenbusses“ werden die neunte und zehnte, landesbedeutsame Buslinie im Freistaat Realität. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter freut sich über die positiven Beschlüsse der Kommunen: „Von Murnau bis Rosenheim: In Zukunft werden die Orte im Alpenraum noch besser miteinander verbunden. Genau dieses Ziel verfolgen wir mit den landesbedeutsamen Buslinien. Wir wollen attraktive Querverbindungen schaffen und so die Menschen auch abseits der Bahnstrecken näher zusammenbringen. Mit seiner Förderung hat der Freistaat Bayern dafür den entscheidenden Anstoß gegeben.“ 

Eine wichtige Verkehrsachse quer an den Alpen entlang werde mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossen. Ziel sei es, die Ost-West-Verbindung zu stärken, den zentral auf die Landeshauptstadt zugeschnittenen Schienenverkehr zu entzerren und die Querverbindungen dadurch auch abzukürzen.

2018 war die Idee erstmals auf den Weg gebracht worden. Fünf Jahre, eine Studie und zwei Kostenberechnungen später kann das Projekt nun auf den Weg gebracht werden. Bis es soweit war, mussten einige Hürden genommen werden, an Bedeutung habe das Projekt aber nie verloren.

Koordiniert wurde es durch den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, der wie auch die Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie die Stadt Rosenheim seit dem Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag nun komplett dem MVV angehört.

Die Verbundraum-Erweiterung befördert das Projekt. Erst recht, weil der Landkreis Weilheim-Schongau Teil der nächsten Beitrittswelle 2024 sein wird und auch Garmisch-Partenkirchen als Kandidat für 2025 gilt – dann würden der Beitritt in den MVV und der Start des Alpenbusses zusammenfallen. Somit gilt dann auch in diesem neuen Bus ein Ticket, ein Tarif, ein System.

Siehe auch:

Fragezeichen hinter dem „Alpenbus“ – Wasserburger Stimme – Die erste Online-Zeitung nur für die Stadt und den Altlandkreis Wasserburg (wasserburger-stimme.de)